Keine Big Points im Derby

18.2.2025
Kategorie
Bundesliga

Die FRISCH AUF Frauen scheitern bei ihrer 27:31 (14:17)-Niederlage in Neckarsulm an einem etwas reifer agierenden Kontrahenten

Sie hatten das Momentum nach einer Aufholjagd auf ihre Seite gezogen, konnten es in der Crunchtime aber nicht zu ihren Gunsten verwerten. Und so scheiterten die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen bei ihrer 27:31 (14:17)-Niederlage im Derby bei der Sport-Union Neckarsulm am insgesamt etwas reifer agierenden Kontrahenten, der nun nach Pluspunkten mit dem Neuling gleichzog.

Auch wenn es keine Punkte gab, zeigten die FRISCH AUF Frauen im Vergleich zum Derby gegen die TuS Metzingen eine deutlich verbesserte Leistung. Nicht zum ersten Mal in dieser Runde bekamen die Schützlinge von Trainer Nico Kiener jedoch die Cleverness eines etablierten Konkurrenten vor Augen geführt, der technische Fehler und kleine Unachtsamkeiten besser nutzte und sich in dem direkten Duell die Big Points im Kampf um den achten Tabellenplatz sicherte.

Die 60 Minuten vor knapp 1300 Zuschauern in der Ballei-Sporthalle zeigten einmal mehr, dass der Aufsteiger einfach noch reifen und seine Erfahrungen sammeln muss aus den recht knappen Niederlagen nach weitgehend ebenbürtigen Auftritten in seiner ersten Spielzeit nach dem Wiederaufstieg. „Wir haben gute Phasen und schlechte Phasen, aber das ist normal bei einem Neuling und jungen Team. Die Leistung war deutlich besser als noch gegen die TuS Metzingen, das nehmen wir mit in die Woche“, so Göppingens CoachNico Kiener, der am Mittwoch mit seinem Team gleich wieder gefordert ist.

Für den kleinen, aber feinen Unterschied sorgten in dem württembergischen Derby auf Seiten der Gastgeberinnen Munia Smits und Vasiliki Gkatziou. Smits, Dritte der Torschützenliste des Oberhauses, war in der ersten Hälfte von den Göppingerinnen lange gut in Schach gehalten worden, erzielte in den letzten zehn Minuten des ersten Durchganges dann aber drei Treffer und trug ihren Teil zum 17:14-Pausenvorsprung bei. In Hälfte zwei traf die jüngere Schwester von Nationalspielerin Xenia Smits zum 25:23 und 27:24 jeweils mit dem letzten Wurf bei Zeitspiel und damit die Gäste mitten ins Herz, die in der Defensive zuvor unermüdlich gerackert und geackert hatten.  

Der zweite Neckarsulmer Trumpf war Gkatziou. Während sie alle sechs Siebenmeter einnetzte, konnten die Gäste zwei nicht im Neckarsulmer Gehäuse unterbringen. Den zweiten Strafwurf hielt Torhüterin Lena Ivancok beim Stande von 27:24 und leitete damit die Vorentscheidung ein. Alessia Riner vollendete den dann folgenden Angriff zum 28:24. Vier Tore in noch 150 Sekunden konnten die Gäste nicht mehr aufholen, auch wenn diese bis zum Schlusspfiff alles probierten, nie aufsteckten und sich vom 16:21 wieder in die Begegnung zurückwarfen. Es schien sogar die Wende möglich, also die Partie komplett zu drehen, als die FRISCH AUF Frauen bis auf ein Tor herankamen und die Gastgeberinnen mit ihrem Tempo vor große Probleme stellten.

„Wir hatten zwar auch kleine Hänger, sind aber nicht zusammengefallen“, sagte Neckarsulms Coach Thomas Zeitz und lobte die Stimmung in der Halle. „Für solche Abende gehen wir neun Mal in der Woche trainieren.“ Sarah Irmler und ihre Teamkolleginnen waren natürlich weniger euphorisch und „sehr enttäuscht. Uns unterlaufen in den entscheidenden Situationen ein paar Fehler zu viel. Da sieht man dann einfach, wer der Neuling ist und wer schon länger in der Liga spielt“, analysierte die Frisch-Auf-Außenspielerin, mit 7/4-Treffern nicht zum ersten Mal in dieser Runde beste Werferin und mit 67/28-Toren erfolgreichste Schützin der Göppingerinnen.

Diese bleiben trotz der Niederlage auf Rang neun und befinden sich weiterhin mittendrin im Rennen mit dem Trio Buxtehude, Zwickau und Neckarsulm um den letzten Playoffplatz. Der wird allerdings nur mit weiteren Siegen zu erreichen sein. Da trifft es sich gut, dass die Frisch-Auf-Frauen gleich am Mittwoch gegen Bensheim die nächste Möglichkeit auf Punkte haben.

So spielten sie:

Sport-Union Neckarsulm: Fossum, Ivancok, Orowicz; Gudmestad, Gkatziou (10/6), Hagen (4), Bruggeman, van der Linden, Riner (6), Smits (7), Pollakowski, Holste(4), Kaiser


FRISCH AUF Frauen: Hlogyik, Jochims, Lengyel, Meißner; De Bellis (2), Bianco, Däuble, Ehmann (3), Elies (4), Irmler (7/4), Kynast (1), Moser (1), Neubrander (5/3), Scherer, Schulze (4), Watzl


Schiedsrichter: Steven Heine/Sascha Standke (Wendeburg/Ronnenberg)


Zeitstrafen: 8:4-Minuten


Zuschauer: 1273.