FRISCH AUF Frauen machen es nochmal

21.2.2025
Kategorie
Bundesliga

Mit dem 34:32 (17:19)-Sieg gegen Bensheim setzen die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen ein dickes Ausrufezeichen

Sie tanzten und hüpften wie wild und ließen all ihren Emotionen freien Lauf. Denn sie hatten es noch einmal getan und gegen die HSG Bensheim/Auerbach auch das Rückspiel gewonnen. Mit einem 34:32 (17:19)-Erfolg meldeten sich die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen im Kampf um die Play-offs am Mittwochabend eindrucksvoll zurück und verdrängten den Buxtehuder SV wieder vom achten Tabellenplatz, der beim Thüringer HC verlor.

Es war ein überaus spannendes und gutklassiges Erstligaspiel, das mehr als die knapp 1000 Zuschauer verdient gehabt hätte. Aber die, die gekommen waren, sorgten für eine tolle Stimmung. „Für einen Mittwochabend war das wirklich super“, freute sich Göppingens Trainer Nico Kiener nicht nur über die Atmosphäre in der EWS Arena, sondern noch mehr über die beiden Zähler. Die hatte sich sein Team auch redlich verdient und endlich auch mal die Belohnung für seinen unermüdlichen Kampf und Einsatz eingefahren.

„Es war wichtig, dass wir den Glauben nicht verlieren, auch wenn die Spiele so verlaufen wie in Neckarsulm“, sagte Luisa Scherer und nannte einen Grund für den erneuten Coup. „Wir haben heute sehr wenige Fehler gemacht und waren sehr konzentriert und haben irgendwann gespürt, dass hier wirklich etwas gehen kann“, so die Göppinger Außenspielerin. „Wenn wir solche Leistungen und diesen Kampf auf die Platte bringen, ist hier vor heimischem Publikum alles möglich“, so Kreisläuferin Luisa Schulze, die mit acht Toren eine ganz starke Leistung bot. „Das Zusammenspiel mit dem Kreis hat gegen Metzingen gar nicht funktioniert, letzte Woche besser und heute richtig gut“, lobte Trainer Kiener. „Daran haben wir in den vergangenen beiden Wochen auch gearbeitet, die Kreisspielerinnen besser einzubinden.“ Mit entscheidend für den Erfolg war laut Kiener, „dass wir in Hälfte zwei irgendwann in Führung gehen und diese Führung dann auch eine Weile gehalten haben und wir so Bensheim unter Druck setzen konnten. Die Abwehr hat uns in Hälfte zwei viel Sicherheit gegeben. Und Celina Meißner im Tor hat mit ihren Paraden einige freie Würfe vereitelt“, so Kiener über eine abermals starke Teamleistung, in der „jede Spielerin ihren Teil beiträgt zum Erfolg und auch ihre Spielanteile bekommt so wie Carmen Moser, die etwas länger warten musste, bis sie in Hälfte eins zum Einsatz kam. Und dann ist sie kaum drin und trifft. Die Breite im Kader hilft uns ungemein.“

Der Göppinger Coach konnte im Heimspiel gegen Bensheim auf den gleichen Kader wie zuvor beim Derby in Neckarsulm zurückgreifen. Außer der schwangeren Spielmacherin Mariel Beugels musste Mitteakteurin Leonie Patorra (krank) weiter aussetzen. Vorne machten es die FRISCH AUF Frauen in den ersten 30 Minuten insgesamt gut, doch hinten offenbarten sie immer wieder zu große Lücken und ließen sich von den „Flames“ein ums andere Mal überlisten. Vor allem Jule Polsz über die Rechtsaußenposition als auch Lucie-Marie Kretzschmar aus dem Rückraum bereiteten den Gastgeberinnen Probleme. Die Tochter von Stefan Kretzschmar traf sowohl aus neun Metern Entfernung, ging aber auch im Eins-gegen-eins energisch durch.

Nach einem schnellen 0:2 sendete Göppingens Torhüterin Celina Meißner mit einer Doppelparade ein erstes Signal an die Halle und ihre Teamkolleginnen. Fortan waren die Gastgeberinnen drin in der Partie, die bis zum 9:10 in der 16. Spielminute ausgeglichen verlief. Danach konnten sich die „Flames“ ein kleines Polster erarbeiten, weil die Kiener-Schützlinge im Angriff Schwierigkeiten hatten gegen die Bensheimer Abwehr. Drei Göppinger Würfe landeten zudem an der Latte, weshalb zur Pause ein 17:19-Rückstand auf der Anzeigetafel stand.

Schon gegen Neckarsulm konnten die FRISCH AUF Frauen etliche Akzente über den Kreis setzen. Das klappte auch gegen Bensheim vor dem Wechsel sehr gut und machte Hoffnung für die zweite Hälfte, die Partie doch noch drehen zu können. Auch über die Außenpositionen konnten die Kiener-Schützlinge Treffer verbuchen, was im zurückliegenden Derby im Unterland kaum der Fall war. Und so blieben sie nach dem Wechsel dran am Kontrahenten, glichen beim 20:20 durch Lea Watzl nach etwas mehr als 40 Minuten aus und warfen sich mit einem Doppelschlag von Luisa Schulze beim 24:23 erstmals seit dem 3:2 zu Beginn wieder in Front. Bensheim konterte noch einmal, führte 28:27, doch die Gastgeberinnen behielten dieses Mal einen kühlen Kopf und machten mit dem 33:30 durch Carmen Moser vorzeitig alles klar und die ganze Halle stand Kopf und jubelte wenig später ausgelassen mit den grün-weißen Heldinnen des Abends.

So spielten sie:

FRISCH AUF Frauen: Hlogyik, Jochims, Meißner; Bianco, De Bellis, Däuble, Ehmann (5), Elies (3), Irmler (4/3), Kynast (2), Moser (3), Neubrander (2), Scherer (3), Schulze (8), Watzl (4)

HSG Bensheim/Auerbach: van Beurden, Fehr, Wagner; Berger (2), Hurst (1), Engel (9/2), Ehlert, Agwunedu (4), Irion (2), Nukovic, Kretzschmar (8), Ziercke, Polsz (6)

Schiedsrichter: Felix Thrun/Nicolas Jaros (Lauterstein/Waldstetten)

Zeitstrafen: 6:8-Minuten

Zuschauer: 967.