Die FRISCH AUF Frauen müssen an diesem Samstag um 18 Uhr bei den „Flames“ derHSG Bensheim/Auerbach ran

Den Meister hatten sie auswärts gleich zum Auftakt, den Pokalsieger kurz darauf, an diesem Samstag um 18 Uhr geht es für die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen jetzt zum Vizemeister. Die Partie des siebten Spieltags bei der HSG Bensheim/Auerbach in der Weststadthalle markiert den Schlusspunkt des ersten Drittels der Normalrunde. Danach ruht der Ligabetrieb aufgrund der Europameisterschaft bis kurz vor den Weihnachtsfeiertagen.

Frisch-Auf-Trainer Nico Kiener war sehr zufrieden, in der Vorwoche beide Punkte aus Leverkusen mitgenommen zu haben. „Wir haben die Ruhe bewahrt, als wir vor der Pause zurückgelegen sind und hatten am Ende sicherlich auch das notwendige Glück auf unserer Seite, das uns in den Partien gegen den BVB und im Derby gegen Neckarsulm gefehlt hat. Es gleicht sich dann doch alles wieder aus“, blickt der Göppinger Trainer zurück. In kämpferischer Hinsicht gebe das Team sowieso immer alles.

Punkte in Bensheim haben weder Kiener, noch sein Team fest eingeplant. Jedoch: „Man soll nie nie sagen. Aber dort etwas zu holen, wird schon extrem schwer. Wir wollen den Rückenwind des letzten Spiels mitnehmen und nochmals eine gute Partie abliefern, damit wir zufrieden aus dem Spiel gehen können, auch wenn es nicht zu Zählbarem gereicht haben sollte.“ Was für die FRISCH AUF Frauen kein Grund wäre, in Trübsal zu verfallen. Denn: „Bensheim hat sich in den vergangenen Jahren in den Top 4 etabliert, hat viele sehr gute Einzelspielerinnen in seinen Reihen und kräftig Selbstvertrauen getankt nach dem feststehenden Einzug in das Pokal-Final-Four. Es ist ohnehin eine sehr eingespielte Mannschaft.“ Im Viertelfinale des DHB-Pokals warf das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm jüngst den amtierenden Pokalchampion TuS Metzingen aus dem Wettbewerb, führte beim 31:25-Sieg zwischenzeitlich bereits mit zehn Toren Differenz und lieferte eine ganz starke Vorstellung ab. Besonders Neuzugang und Neunationalspielerin Nina Engel, aus Neckarsulm gekommen, trumpfte hierbei mit zehn Buden mächtig auf.

Das alles hat man in Göppingen natürlich mitbekommen, gibt sich vor der Begegnung an der hessischen Bergstraße aber kämpferisch: „Wir sind klarer Außenseiter, werden uns trotzdem nicht verstecken und versuchen, unsere Dinge und unser Spiel gut umzusetzen und weiter zu verbessern“, so die Sportliche Leiterin Birute Schaich. Können die Kiener-Schützlinge wieder eine gute Abwehr stellen und die Kreise von Bensheims Spielstrategin Kim Naidzinavicius einschränken, haben sie in der Weststadthalle vielleicht eine kleine Chance. „Wir wollen lange dagegenhalten und versuchen zuzuschlagen, sollte sich doch irgendwie die Möglichkeit ergeben, dass wir etwas mitnehmen können. Dann wollen wir die Chance nicht verstreichen lassen“, sagt Kiener.

So sieht es auch Rückraumspielerin Ann Kynast, die die Prioritäten auf das eigene Spiel legt. „Dieses wollen wir weiter verbessern und versuchen, so lange wie möglich an Bensheim dranzubleiben und es ihnen so schwer wie möglich zu machen. Dafür müssen wir die Körperlichkeit der Flames annehmen und benötigen wir wieder eine stabile Abwehr.“ Aber auch Würfe, die sitzen. Wie von Kynast, der beim 20:19 in Leverkusen vier Treffer gelangen. In der heiklen Crunchtime behielt die Linkshänderin die Ruhe und Übersicht und sorgte für die beiden Treffer 18 und 19, als sie mal ganz lässig aus dem Handgelenk heraus zwei unangenehme Aufsetzer herausschüttelte. Insgesamt ist der aus Blomberg zurück nach Württemberg gekommene Göppinger Neuzugang nach dem jüngsten Auswärtserfolg zufrieden mit dem bisherigen Abschneiden des Neulings. „Gerade der knappe Sieg in Leverkusen hat uns alle riesig gefreut, da war die Rückfahrt natürlich sehr schön. Es hat sich sehr gut angefühlt, eine so enge Partie auch mal für sich zu entscheiden, nachdem wir zuvor schon zwei Mal dicht dran waren, es aber nicht ganz gereicht hat.“