Showdown im Kampf um die Play-offs
Mit einem Heimsieg an diesem Mittwoch über Mitkonkurrent Buxtehuder SV stünden die FRISCH AUF Frauen mit einem Bein in der Meisterrunde
Auch wenn die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen nach dem Heimspiel an diesem Mittwoch (19 Uhr, EWS Arena) gegen den Buxtehuder SV noch ein Heimspiel gegen Blomberg-Lippe in der Hinterhand haben: Eine Vorentscheidung im Kampf um die Teilnahme an den Play-offs könnte bereits im zweiten Nord-Süd-Duell in Folge fallen. Sollte das Team von Trainer Nico Kiener den Showdown gegen den Mitkonkurrenten für sich entscheiden, stünde es mit einem Bein in der Meisterrunde und hätte den Auswärtserfolg vom Sonntag beim VfL Oldenburg (26:25) damit vollends vergoldet.
Ein verlockendes Ziel für die Kiener-Schützlinge, die mit zwei Punkten nicht nur Bayer Leverkusen, sondern dann auch nicht mehr vom BSV Sachsen Zwickau und eben Buxtehude eingeholt werden könnten und somit schon mal das Heimrecht in den Play-downs bei einem eventuellen dritten Spiel auf ihrer Seite hätten. Lediglich die Sport-Union Neckarsulm, die allerdings noch bei den beiden Topteams Dortmund und Ludwigsburg antreten muss, könnte die FRISCH AUF Frauen noch vom achten Tabellenplatz verdrängen.
Druck machen sich der Göppinger Trainer und sein Team vor der Partie keinen. Der lastet eindeutig bei den Norddeutschen, die im Fernduell den Sieg wesentlich dringender benötigen. „Wir sind auch in diesem Spiel nicht der Favorit, auch wenn wir momentan vor Buxtehude in der Tabelle stehen“, sagt Göppingens Trainer Nico Kiener. Der BSV sei ein langjähriger Erstligist mit erfahrenen Akteurinnen und sein Team der Neuling. Aber: Die FRISCH AUF Frauen wissen um die Gunst der Stunde und die große Chance, die sich ihnen bietet. „Wir hoffen, dass uns viele Fans unterstützen, auch wenn es ein Mittwochspiel ist“, baut Kiener auf die Unterstützung des Göppinger Publikums.
Abzuwarten bleibt, wie viele Körner die FRISCH AUF Frauen noch im Tank haben, denn für den Aufsteiger ist es nun das dritte Spiel binnen einer Woche. Aber, so viel steht fest, die Göppinger Handballerinnen werden alles raushauen, was in ihnen steckt und nochmals über das normale Maß hinausgehen und auch hinausgehen müssen, um den BSV zu bezwingen, dem sie in der Vorrunde beim 26:27 hauchdünn unterlagen. Die Sportliche Leiterin Birute Schaich erwartet einen emotionalen Abend, so wie der vergangene Sonntag schon ein Tag der überwältigenden Gefühle für die frühere Göppinger Bundesliga-Handballerin war. Schaich spielt nicht nur auf den Sieg am Nachmittag in Oldenburg an, sondern auch auf die Zeremonie in der Salacher Stauferlandhalle, wo am Vormittag die Sportler des Jahres aus dem Kreis Göppingen geehrt wurden. Hier erhielten die FRISCH AUF Frauen in der Teamkategorie die meisten Stimmen und landeten auf dem ersten Platz. „Das freut uns wahnsinnig, die Konkurrenz war ja nicht ohne; und alle Beteiligten haben tolle Leistungen erbracht. Ich lebe und liebe das hier, was ich mache. Ein Sieg am Mittwoch wäre die Kirsche auf der Sahnetorte einer ereignisreichen Woche.“
Es werde jedoch alles andere als einfach. Man wisse um die Qualitäten des BSV um seine Kapitänin Isabelle Dölle, Levke Kretschmann oder Teresa von Prittwitz, wolle sich in seinem Wohnzimmer aber schadlos halten und habe an den letzten Heimauftritt überdies beste Erinnerungen: Der fand ebenfalls an einem Mittwoch statt. Und endete mit einem Heimsieg gegen Bensheim/Auerbach.
An diesen Abend erinnert sich auch Torhüterin Petra Hlogyik gerne zurück, die jüngst in Oldenburg in der spannenden Schlussphase den Laden dichthielt. „Wir müssen genau so weitermachen wie am Sonntag und mit dem gleichen Glauben und Fokus in das Match gegen Buxtehude gehen. Dann können wir einen sehr großen Schritt in Richtung Platz acht tätigen“, sagt die 26-Jährige. Dabei sei es wichtig, sich wieder auf sein eigenes Spiel zu konzentrieren und nicht zu sehr mit dem Gegner zu befassen. Der Sieg in Oldenburg verleihe jedenfalls viel positive Energie, die man auf die Platte mitnehmen wolle. Die Motivation sei hoch, man könne viel erreichen, dürfe jedoch nichts erzwingen und benötige eine gewisse Lockerheit. „Mit einer ähnlich konzentrierten Leistung wie in Oldenburg können wir auch gegen Buxtehude bestehen und die beiden Punkte holen.“