Die Göppinger Zweitliga-Handballerinnen gewinnen beim heimstarken HC

Rödertal 27:25 (13:12) und ziehen wieder an Berlin vorbei

Die Göppinger Zweitliga-Handballerinnen haben sich den Aufstiegs-

Relegationsplatz mit einem 27:25 (13:12)-Erfolg beim heimstarken HC

Rödertal zurückerobert. Aufgrund des besseren Torverhältnisses schob

sich das Team von Trainer Nico Kiener an den gegen Lintfort nur

Unentschieden spielenden Berliner Füchsen vorbei auf Rang zwei. „Wir

sind sehr froh, hier gewonnen zu haben, was vor uns nur einem Team

gelungen ist. Es war insgesamt ein weiterer Schritt nach vorne und

wie bereits in der Hinrunde ein recht gutes Spiel von beiden Seiten,

in welchem wir immer wieder Lösungen gegen die 5:1-Abwehr von

Rödertal gefunden und hinten selber gut zugepackt haben. Jetzt sind

wir wieder Zweiter und müssen es bis zum Ende durchbringen“, freute

sich Trainer Nico Kiener über den Erfolg mit Stellenwert, den die

Göppingerinnen im Landkreis Bautzen einfuhren. Denn in der laufenden

Runde hatte bislang nur der ESV Regensburg die Punkte aus der

stimmungsvollen Sporthalle Großröhrsdorf entführen können.

Der Auswärtssieg hing jedoch am seidenen Faden, denn in Hälfte zwei

lagen die FRISCH AUF Frauen nach ihrer knappen Halbzeitführung lange

Zeit mit zwei Toren zurück und mussten zudem auf Toptorjägerin Lisa

Borutta verzichten, die nach einem Rempler gegen die zum Wurf

ansetzende Lena Smolik in der 42. Minute die Rote Karte sah. Eine

doppelte Unterzahl stellte weitere Hindernisse in den Weg. Doch die

Kiener-Truppe spielte geduldig weiter und ließ sich trotz vieler

Paraden von Rödertals Torhüterin Ann Rammer nicht beirren und ging

durch Klara Schlegel wieder in Führung (21:20, 47.). In der

kritischen Phase Mitte des zweiten Durchgangs verlieh Oliwia

Kaminska ihren Teamkolleginnen einen Energieschub mit einem

gehaltenen Siebenmeter gegen ihren künftigen Klub.

Die Partie blieb bis in die Schlusssekunden spannend. Erst als

Selina Kalmbach, mit acht Treffern Göppingens beste Werferin und vom

Punkt aus bei drei Versuchen nervenstark geblieben, ihren dritten

Strafwurf 19 Sekunden vor dem Ende im Kasten der Bienen

untergebracht hatte, durfte man sich gewiss sein, nicht mehr

gestochen zu werden. „Wir hätten für unser gutes Spiel einen Punkt

verdient gehabt“, so Rödertals Trainerin Maike Daniels. Am Ende lag

der Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ihrer Meinung nach ein

Stück weit am Überzahlspiel, „das vielleicht nicht ganz so gut

ausgeführt wurde. Wenn du in so einem engen Spiel ein paar Würfe

nicht machst, reicht es dann eben nicht ganz“.

Als auf der Rückfahrt das Ergebnis der „Spreefüxxe“ bekannt wurde,

war nicht nur Göppingens Kreisläuferin Marlena Urbanska aus dem

Häuschen. „Das pusht uns noch mehr. Wir wollen Platz zwei jetzt

unbedingt bis zum Ende verteidigen.“ Rödertal habe ihnen alles

abverlangt. „Das war eine harte Bewährungsprobe für uns. Wir haben

sehr gut begonnen, danach aber etwas den Faden verloren.“ So schmolz

der anfängliche Vorsprung von 7:4 (13.) bis zum Pausenpfiff auf ein

Tor zusammen, obwohl die Göppingerinnen beim 13:10 (27.) die

Möglichkeit hatten, sich auf vier Tore abzusetzen. „Wir hätten uns

einen größeren Vorteil verschaffen können, aber in dieser Phase sind

uns zu viele Fehler unterlaufen, sodass es nur mit einem Tor plus in

die Kabine ging. Nach dem Wechsel sind wir fokussiert geblieben und

haben in den wichtigen Momenten die richtigen Entscheidungen

getroffen. So konnten wir den Rückstand drehen und uns am Ende immer

wieder in Führung werfen.“

So spielten sie:

HC Rödertal: Nühse, Rammer; Mauksch (3), Huth, Hasselbusch (5/1),

Büch (3/2), Dekker (2), Eckart, Smolik (5), Tauchmann, Wolff (5),

Laux, Pekala (2), Siemko, Schorch

FRISCH AUF Frauen: Bocka, Kaminska; De Bellis (1), Borutta (1),

Brugger (2), Ehmann (4), Elies, Kalmbach (8/3), Scherer (4),

Schlegel (2), Urbanska (2), Uscinowicz (2), Watzl, Wolf, Wyder (1)

Schiedsrichter: Jennifer Eckert/Maria Ludwig (Leipzig)

Zeitstrafen: 10:8-Minuten

Zuschauer: 522.