Nach Göppinger Blitzstart läuft THC heiß

15.3.2025
Kategorie
Bundesliga

Die Frisch-Auf-Handballerinnen unterliegen nach  starker erster Hälfte beim Tabellenzweiten Thüringer HC mit 30:43 (17:20)

Trotz Mittwoch und langer Anfahrt mussten die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen in ihrem vorletzten Auswärtsspiel der Normalrunde beim Thüringer HC nicht auf Anfeuerung von außen verzichten: Einige Fans hatten ihr Teams auch in der Salza-Halle in Bad Langensalza unterstützt und bekamen in der ersten Hälfte eine sehr gute Vorstellung ihrer Mannschaft geboten. Doch der Tabellenzweite und EHF European League Viertelfinalist ließ danach die Muskeln spielen und war vom Aufsteiger nicht mehr zu halten. Am Ende siegte der siebenmalige Meister gegen die FRISCH AUF Frauen in einem wahren Scheibenschießen mit 43:30 (20:17).

„Wir haben uns ab der 20. Minute den Schneid mehr und mehr abkaufen lassen und gesehen, welchen Handball der THC spielen kann. Es gab Pfiffe, die wir nicht bekommen haben, von denen wir glaubten, wir bekommen sie und haben einige Bälle verloren, von denen wir dachten, dass wir sie kriegen“, sagte Trainer Nico Kiener. Ein Stück weit habe man am Mittwochabend Lehrgeld bezahlt und müsse daraus lernen „und das heutige Spiel in der kurzen Zeit bis zum nächsten Spiel in Oldenburg am Sonntag wegstecken“.

THC-Coach Herbert Müller hatte vor den kämpferischen Göppingerinnen gewarnt. Die legten los wie die Feuerwehr und ehe sich die Gastgeberinnen richtig versahen, lagen sie mit 1:6 (8.) und 4:9 (12.) hinten. Die Grün-Weißen hielten die Führung bis zur 25. Minute, ehe der THC durch Natalie Hendrikses Treffer zum 15:15 erstmals ausgleichen und sich bis zur Pause mit drei Toren in Führung werfen konnte.

Auf Gästeseite überragte im ersten Durchgang Sina Ehmann, die bei sechs Versuchen sechs Mal erfolgreich war und zudem viele gute Anspiele auf ihre Kolleginnen beisteuerte. „Ich ärgere mich furchtbar über die Startphase und wie wir gegen Sina aufgetreten sind. Dabei haben wir die ganze Woche über nichts anderes gesprochen, wie wir sie in Schach halten wollen“, sagte Herbert Müller. „Mit ihren gehaltenen Siebenmetern hat uns Dinah Eckerle ins Spiel gebracht. Wir mussten aber viele Wechsel vornehmen und auch richtig aggressiv decken, um das Spiel drehen zu können und haben dann bis zum Schluss auf die Tube gedrückt.“

In der rasant geführten Begegnung reduzierten die THC-Handballerinnen ihre anfänglichen Ballverluste und Fehlabspiele, steigerten sich in der Abwehr, nahmen Ehmann kurz und pirschten sich Tor um Tor an die Gäste heran. Während diese einmal mehr Schwächen von der Siebenmeterlinie offenbarten und im ersten Durchgang bei drei Versuchen scheiterten, verwerteten die Einheimischen alle ihre drei Strafwürfe, was die 20:17-Halbzeitführung des Tabellenzweiten begünstigte.

„Die Siebenmeter und die vergebenen freien Würfe tun uns natürlich weh“, meinte Göppingens Spielmacherin Lea Neubrander. Das nutze solch eine „gestandene Mannschaft“ wie der THC gnadenlos aus. Während die Göppingerinnen in Hälfte zwei immer wieder an Torhüterin Eckerle scheiterten, schlug es auf der Gegenseite ein ums andere Mal ein. THC- und Liga-Toptorjägerin Johanna Reichert traf aus allen Lagen und war mit 13/6-Treffern beste Werferin eines temporeichen Duells, in dem die FRISCH AUF Frauen letztlich keine Chance auf Punkte besaßen, aber gerade im ersten Durchgang zeigten, dass sie nicht zu Unrecht um die Play-off-Plätze mitspielen und diese für sie in den letzten drei Partien durchaus im Bereich des Möglichen liegen.

So spielten sie:

Thüringer HC: Lövgren, Eckerle; Nooitmeer (3), Hendrikse (5), Holm (1), Pichlmeier (1), Hoffbeck (2), Aizawa (5), Gullberg, Szabo (5), Kündig (1), Reichert (13/6), Hanfland (2), Kuczora (5)

FRISCH AUF Frauen: Hlogyik, Meißner; Bianco, De Bellis, Däuble, Ehmann (6), Elies (3), Irmler (4/2), Kynast (4), Moser, Neubrander (3/1), Scherer (5), Schulze (3), Watzl (2)

Schiedsrichterinnen: Rosana Sug/Sophia Janz (Köln)

Zeitstrafen: 2:6-Minuten

Zuschauer: 941.