Einige Fragezeichen vor Süd-Nord-Duell
Die FRISCH AUF Frauen müssen an diesem Samstag um 19 Uhr gegen den
MTV Heide wohl auf der ein oder anderen Position improvisieren.
Nicht nachlassen und den Gegner keinesfalls auf die leichte Schulter
nehmen: Diese Maßgaben gelten für die FRISCH AUF Frauen an diesem
Samstag (19 Uhr, sportdeutschland.tv), wenn es in einem weiteren
Süd-Nord-Duell gegen den MTV Heide geht, der als nächstes Team aus
Schleswig-Holstein nach dem TSV Nord Harrislee seine Visitenkarte in
der Göppinger EWS-Arena abgibt.
Allerdings lief die Vorbereitung auf das zweite Heimspiel im neuen
Jahr nicht optimal. Im Training fehlten in den vergangenen beiden
Wochen immer wieder Spielerinnen. Und so ist am Samstag in manchen
Bereichen aller Voraussicht nach improvisieren angesagt, wie
Teammanagerin Birute Schaich berichtet. Auf jeden Fall ausfallen
werden Kreisläuferin Louisa De Bellis und Spielmacherin Louisa Wolf.
„Selbst wenn beide negativ getestet sein sollten, macht ein Einsatz
ohne Training keinen Sinn. Da wollen wir kein Risiko eingehen. Die
beiden sollen erst wieder richtig fit und gesund werden, denn die
Saison ist noch lang“, sagt Schaich. Man müsse es in diesen Zeiten
nehmen wie es komme. „Ich hoffe, dass der große und ausgeglichene
Kader uns hier hilft.“
Da auch Alexandra Tinti und Lina Krhlikar eingeschränkt trainieren
konnten, müsse man sich auf der Kreisposition eventuell etwas
überlegen. Denkbar wäre ein Einsatz der Außenspielerinnen oder von
Allzweckwaffe Sina Ehmann, die bereits zu Erstligazeiten in die
Bresche sprang, als Not am Mann war. Da auch Pascale Wyder erst
Mitte der Woche in den Trainingsbetrieb zurückkehrte, benötige man
zudem eine Ersatzoption für die Spielmacherposition, um Wyder zu
entlasten. „Aber da können Lisa Frey und auch unsere anderen
Rückraumspielerinnen aushelfen“, sagt Schaich und betont: „Wir
werden alles geben, um das Spiel zu gewinnen.“
„Bislang haben wir keine Punkte gegen Teams aus dem Mittelfeld oder
dem hinteren Drittel liegen lassen“, sagt Kiener, der mit seinem
Team die nächsten zwei Punkte einfahren und das vermeiden will, was
den Berliner Füchsen vergangenes Wochenende widerfahren ist: Diese
büßten beim 20:20 gegen Werder Bremen einen Zähler ein. Nach einer
eben solchen Überraschung der unliebsamen Art steht den Frisch-Auf-
Frauen nicht der Sinn. „Wir wollen den ersten Tabellenplatz
verteidigen und unsere Erfolgsserie ausbauen“, unterstreicht
Abwehrchefin Lisa Frey und ergänzt: „Im Hinspiel haben wir uns in
den ersten 30 Minuten eher dem Gegner angepasst. Dieses Mal möchten
wir unser Spiel von Beginn an durchziehen, aus einer stabilen Abwehr
heraus und mit guten Torhüterleistungen ins Tempospiel kommen.“
Der Aufsteiger aus dem Kreis Dithmarschen droht nach einem
ordentlichen Beginn nach zuletzt sieben Niederlagen in Serie den
Anschluss an die Nichtabstiegsplätze zu verlieren, denn die anderen
Teams aus der gefährdeten Zone haben bis auf Herrenberg, Wuppertal
und Aldekerk kräftig gepunktet. Besonders bitter war aus Heider
Sicht das 31:32 im Derby gegen Nord Harrislee, als man kurz vor
Schluss noch 31:30 führte. So liegt der letzte Sieg schon einige
Monate zurück: Beim 35:33 gegen den HC Leipzig war das Team von
Trainer Helge Thomsen letztmals erfolgreich. Allerdings war man sich
der Herkulesaufgabe bewusst, die ein Aufstieg in die zweite Liga mit
sich bringen würde. Die MTV-Verantwortlichen wollten ihr Team aber
für das Erreichte belohnen und sich der Herausforderung nicht
verschließen. Deshalb versucht man das Abenteuer zu genießen und das
Beste herauszuholen.
Sollten Levke Kretschmann und Britt Punzius, die beim jüngsten 22:33
in Solingen 17 Tore warfen, auch in den Partien gegen die direkte
Konkurrenz so treffsicher sein, könnte es mit einem weiteren Jahr in
der zweiten Liga durchaus klappen.