Einige Fragezeichen vor Süd-Nord-Duell

5.2.2022
Kategorie
Bundesliga

Die FRISCH AUF Frauen müssen an diesem Samstag um 19 Uhr gegen den

MTV Heide wohl auf der ein oder anderen Position improvisieren.

Nicht nachlassen und den Gegner keinesfalls auf die leichte Schulter

nehmen: Diese Maßgaben gelten für die FRISCH AUF Frauen an diesem

Samstag (19 Uhr, sportdeutschland.tv), wenn es in einem weiteren

Süd-Nord-Duell gegen den MTV Heide geht, der als nächstes Team aus

Schleswig-Holstein nach dem TSV Nord Harrislee seine Visitenkarte in

der Göppinger EWS-Arena abgibt.

Allerdings lief die Vorbereitung auf das zweite Heimspiel im neuen

Jahr nicht optimal. Im Training fehlten in den vergangenen beiden

Wochen immer wieder Spielerinnen. Und so ist am Samstag in manchen

Bereichen aller Voraussicht nach improvisieren angesagt, wie

Teammanagerin Birute Schaich berichtet. Auf jeden Fall ausfallen

werden Kreisläuferin Louisa De Bellis und Spielmacherin Louisa Wolf.

„Selbst wenn beide negativ getestet sein sollten, macht ein Einsatz

ohne Training keinen Sinn. Da wollen wir kein Risiko eingehen. Die

beiden sollen erst wieder richtig fit und gesund werden, denn die

Saison ist noch lang“, sagt Schaich. Man müsse es in diesen Zeiten

nehmen wie es komme. „Ich hoffe, dass der große und ausgeglichene

Kader uns hier hilft.“

Da auch Alexandra Tinti und Lina Krhlikar eingeschränkt trainieren

konnten, müsse man sich auf der Kreisposition eventuell etwas

überlegen. Denkbar wäre ein Einsatz der Außenspielerinnen oder von

Allzweckwaffe Sina Ehmann, die bereits zu Erstligazeiten in die

Bresche sprang, als Not am Mann war. Da auch Pascale Wyder erst

Mitte der Woche in den Trainingsbetrieb zurückkehrte, benötige man

zudem eine Ersatzoption für die Spielmacherposition, um Wyder zu

entlasten. „Aber da können Lisa Frey und auch unsere anderen

Rückraumspielerinnen aushelfen“, sagt Schaich und betont: „Wir

werden alles geben, um das Spiel zu gewinnen.“

„Bislang haben wir keine Punkte gegen Teams aus dem Mittelfeld oder

dem hinteren Drittel liegen lassen“, sagt Kiener, der mit seinem

Team die nächsten zwei Punkte einfahren und das vermeiden will, was

den Berliner Füchsen vergangenes Wochenende widerfahren ist: Diese

büßten beim 20:20 gegen Werder Bremen einen Zähler ein. Nach einer

eben solchen Überraschung der unliebsamen Art steht den Frisch-Auf-

Frauen nicht der Sinn. „Wir wollen den ersten Tabellenplatz

verteidigen und unsere Erfolgsserie ausbauen“, unterstreicht

Abwehrchefin Lisa Frey und ergänzt: „Im Hinspiel haben wir uns in

den ersten 30 Minuten eher dem Gegner angepasst. Dieses Mal möchten

wir unser Spiel von Beginn an durchziehen, aus einer stabilen Abwehr

heraus und mit guten Torhüterleistungen ins Tempospiel kommen.“

Der Aufsteiger aus dem Kreis Dithmarschen droht nach einem

ordentlichen Beginn nach zuletzt sieben Niederlagen in Serie den

Anschluss an die Nichtabstiegsplätze zu verlieren, denn die anderen

Teams aus der gefährdeten Zone haben bis auf Herrenberg, Wuppertal

und Aldekerk kräftig gepunktet. Besonders bitter war aus Heider

Sicht das 31:32 im Derby gegen Nord Harrislee, als man kurz vor

Schluss noch 31:30 führte. So liegt der letzte Sieg schon einige

Monate zurück: Beim 35:33 gegen den HC Leipzig war das Team von

Trainer Helge Thomsen letztmals erfolgreich. Allerdings war man sich

der Herkulesaufgabe bewusst, die ein Aufstieg in die zweite Liga mit

sich bringen würde. Die MTV-Verantwortlichen wollten ihr Team aber

für das Erreichte belohnen und sich der Herausforderung nicht

verschließen. Deshalb versucht man das Abenteuer zu genießen und das

Beste herauszuholen.

Sollten Levke Kretschmann und Britt Punzius, die beim jüngsten 22:33

in Solingen 17 Tore warfen, auch in den Partien gegen die direkte

Konkurrenz so treffsicher sein, könnte es mit einem weiteren Jahr in

der zweiten Liga durchaus klappen.