Zurück an der Tabellenspitze
Die FRISCH AUF Frauen bezwingen den TuS Lintfort 34:31 (19:16) und
machen sich die Ergebnisse der Konkurrenz zu eigen
Es war ein Spieltag wie gemalt für die Göppinger Zweitliga-
Handballerinnen: Das Team von Trainer Nico Kiener feierte mit dem
34:31 (19:16) gegen den TuS Lintfort den vierten Erfolg in Serie und
erklomm wieder die Tabellenspitze, da der seitherige Primus
Regensburg gegen Harrislee nach 12 ungeschlagenen Partien
nacheinander erstmals wieder verlor. Auch die Niederlagen von Berlin
und Buchholz waren nach dem Geschmack der FRISCH AUF Frauen, die
gegen den Pokal-Viertelfinalisten aus dem Landkreis Wesel alles
reinlegen mussten, um die beiden Zähler zu behalten.
„Wir sind sehr froh, dass die beiden Punkte hier in Göppingen
geblieben sind. Das war wirklich ein hartes Stück Arbeit, aber uns
war schon vorher bewusst, dass es gegen Lintfort nicht einfach
werden wird. Die Partie war bis zum Schluss offen, aber wir haben
einen kühlen Kopf bewahrt und uns den Sieg gesichert“, sagte die
linke Außenspielerin Selina Kalmbach.
„Es war sicher nicht eines unserer besten Spiele. Uns sind einige
Fehler in Angriff und Abwehr unterlaufen, was aber auch am
unbequemen Gegner lag, der sich sehr zweikampfstark und viel besser
präsentierte als sein Tabellenstand“, hielt Coach Kiener nach den
intensiven, aber zeitstrafenlosen 60 Minuten in der EWS-Arena fest
und verwies auf die positiven Aspekte: „Wir haben uns nach dem
27:28-Rückstand nicht beirren lassen, sondern weiter an uns geglaubt
und wurden nun mit der Tabellenführung belohnt. Das sollten wir in
diese Woche mitnehmen und uns darüber freuen, aber nicht abheben,
sondern konsequent und konzentriert weiterarbeiten.“
Die Gastgeberinnen konnten erst nach dem 34:30 von Paulina
Uscinowicz eineinhalb Minuten vor dem Ende sich ihres Heimsieges
sicher sein. Die Polin avancierte nach ihrer Einwechslung in Hälfte
zwei zu einem entscheidenden Faktor. Sechs Treffer bei sechs
Versuchen waren eine klare Ansage an die Gäste. Mit Sprungwurf-
Krachern aus zehn Metern hielt sie ihr Team in kritischen
Situationen und bei Zeitspiel wie beim 27:28 (48.) auf Kurs oder
brachte es zuvor immer wieder in Front. Makellos blieb auch Louisa
Wolf von der Siebenmeterlinie aus, sie versenkte alle vier
Strafwürfe. Auf der Gegenseite bissen sich die Gäste gleich vier Mal
an Anne Bocka die Zähne aus. Die Göppinger Spielführerin hatte teils
einen schweren Stand, da die Abwehr nicht so sattelfast agierte und
Lintfort durch die Ex-Göppingerin Prudence Kinlend (8/2) oder
Kreisläuferin Jana Willing (5) immer wieder Durchbrüche ermöglichte.
„Solch eine Leistung müssen wir künftig auch gegen schwächere Gegner
abrufen, dann holen wir unsere Punkte“, sagte Kinlend. „Letztendlich
haben wir in der Deckung ein paar Fehler zu viel bei Übergabe und
Übernahme gemacht und hätten die zweite Welle öfters unterbinden
müssen. Aber auch die Göppinger Torhüterin hatte entscheidenden
Anteil am Erfolg, speziell in der Endphase“, konstatierte Kinlend.
Da ließ Bocka die zum Gegenstoß aufgebrochene Jule Samplonius beim
Stande von 33:30 abblitzen und reagierte auch kurz darauf gegen
Mariel Wulf prächtig und versetzte die Fans in Ekstase.
Trotz seiner Abspielfehler hatte das Frisch-Auf-Team nach 30 Minuten
schon stolze 19 Treffer markiert. Aus dem 4:2 wurde nach einer
Viertelstunde Spielzeit ein 7:9, das Kiener zur ersten Auszeit
veranlasste. Schwuppdiwupp hieß es 9:9, doch Lintfort legte erneut
vor, aber mit drei Treffern in Serie gelang den Frisch-Auf-Frauen
erstmals eine Zwei-Tore-Führung (14:12), die sie zur Pause um ein
Tor erweitern konnten (19:16). Beim 21:16 stellten sich manche
Anhänger schon auf einen entspannteren Abend ein, doch Lintfort ließ
die Zügel vor seinem Pokalspiel am Mittwoch gegen Metzingen nicht
schleifen und hatte beim 24:24 (44.) den Ausgleich hergestellt und
die Partie vier Minuten später mit seiner ersten Führung seit dem
12:11 gar gedreht. Die Partie stand auf des Messers Schneide, aber
die Göppingerinnen verfielen nicht in Hektik und konnten im Angriff
über Uscinowicz und Kalmbach, die zwei Mal willensstark den
Abschluss suchte, den Kontrahenten auf Abstand halten und kurz
darauf die Rückeroberung der Tabellenführung bejubeln.
So spielten sie:
FRISCH AUF Frauen: Bocka, Kaminska; De Bellis (2), Borutta (6),
Ehmann (5), Elies (1), Irmler (4), Kalmbach (2), Scherer (2),
Urbanska (1), Uscinowicz (6), Wolf (4/4), Wyder (1)
TuS Lintfort: Graef, Humpert; Schmidhuber, Kinlend (8/2), Samplonius
(6/1), Gruner, Drent (2/1), Wulf (4/1), Kühn, Willing (5), Korsten
(2), Schaube, Heimes (4), Clauberg
Schiedsrichter: Jan Lier/Manuel Lier (Münchingen/St. Gallen)
Zeitstrafen: 0:0-Minuten
Zuschauer: 607.