„Wollen ihr diese Chance geben“
In Stephanie Elies vermelden die FRISCH AUF Frauen einen jungen
Neuzugang vom Drittligisten SG Kappelwindeck/Steinbach
Das Durchschnittsalter der FRISCH AUF Frauen sinkt weiter: In der
21-jährigen Stephanie Elies gehört ab der neuen Saison eine weitere
junge Spielerin zum Kader, die sich aus ihrer südbadischen Heimat
studienbedingt nach Württemberg verändert. Die Halblinke kommt vom
Drittligisten SG Kappelwindeck/Steinbach, der die Runde auf dem
dritten Tabellenrang abschloss und die Qualifikation für die
Aufstiegsrunde zur zweiten Liga nur ganz knapp verpasste. Mit ihren
101/5-Treffern war Stephanie Elies die zweitbeste Werferin.
„Stephanie ist eine recht große Rückraumspielerin und hat früher
öfters mit Südbaden gegen die von mir trainierte Auswahl aus
Württemberg gespielt. Daher kenne ich sie und bin schon früh auf sie
aufmerksam geworden. Später gehörte sie auch der baden-
württembergischen Auswahlmannschaft an. Jetzt verändert sie sich
studienbedingt in unsere Region und möchte den Sprung in den
Leistungshandball versuchen. Diese Chance wollen wir ihr geben“,
sagt Kiener über den sechsten Neuzugang des Tabellenzweiten der
Zweiten Handball-Bundesliga für die neue Spielzeit nach Selina
Kalmbach (Neckarsulm), Leonie Patorra (Bad Wildungen), Paulina
Uscinowicz (Dorrmund), Sarah Irmler (Haunstetten) und Britt van der
Baan (Metzingen).
Die Lehramtsstudentin (Grundschule) der Fächer Mathematik und Sport
wurde in Baden-Baden geboren und spielte in der Jugend für die
Panthers Gaggenau, ehe sie sich der SG Kappelwindeck/Steinbach
anschloss, gegen die die Frisch-Auf-Frauen im Sommer vergangenen
Jahres in der Vorbereitung ein Testspiel absolvierten, das sie 29:22
gewannen. Diese Partie haftet der 21-Jährigen noch besonders in
Erinnerung. „Das war schon eine tolle Sache, gegen einen
langjährigen Erstligisten zu spielen. Wir hatten damals unser
Jubiläum und es lief insgesamt ganz gut für uns, wir haben uns gut
verkauft. Ich konnte damals fünf Tore erzielen“, sagt Stephanie
Elies und ergänzt: „Bislang konnte ich mein Studium von meiner
Heimat aus noch ganz gut bewältigen, da wegen Corona keine
Präsenzveranstaltungen stattgefunden haben. Aber nun wird der
Aufwand doch etwas zu groß, sodass es besser ist, in die Nähe von
Ludwigsburg zu ziehen. Ich hatte schon einige Anfragen anderer
Vereine, aber jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen und ich
freue mich, dass mein Vorhaben mit Göppingen und den FRISCH AUF
Frauen klappt. Mit Nico Kiener stand ich immer wieder in Kontakt.“
Beide Seiten planen eine längerfristige Zusammenarbeit, die
endgültig festgezurrt wird, sobald feststeht, in welcher Liga die
Göppingerinnen in der kommenden Runde an den Start gehen. Elies
befindet sich derzeit im zweiten Semester. „Ich möchte gut in die
Mannschaft hineinfinden und hier erst einmal gut ankommen, es ist ja
alles neu für mich. Ich werde alles dafür tun, um meine
Einsatzzeiten zu bekommen und mich weiterzuentwickeln“, sagt die
frühere Auswahlspielerin, die auch für die Juniorinnen-
Nationalmannschaft nominiert war, dann aber wegen einer Verletzung
die EM 2019 verpasste. „Ich musste operiert werden und fiel dann
aus, das war schon bitter. Es passierte im Rahmen des DHB-Lehrgangs
eine halbe Stunde vor dem ersten Freundschaftsspiel. Als ich wieder
fit war, habe ich erneut eine Einladung vom DHB erhalten, aber dann
kam Corona und die Länderspiele konnten nicht stattfinden. Und
inzwischen ist meine Juniorinnenzeit leider vorbei.“
Aus dem jetzigen Team sind Stephanie Elies die beiden gleichaltrigen
Sina Ehmann und Luisa Scherer geläufig. Zu Juniorinnenzeiten spielte
sie auch gegen Klara Schlegel, als diese noch für den Thüringer HC
aktiv war. „Die beiden Zugänge Sarah Irmler und Leo Patorra kenne
ich auch von früher.“ Auf die Auftritte in der EWS-Arena freut sich
die 21-Jährige jetzt schon. „Ich habe hier mit Steinbach immer
wieder gegen die Frisch-Auf-Jugendteams gespielt. Das war schon ein
Erlebnis, in einer so riesigen Halle auflaufen zu dürfen, in der
Bundesligahandball stattfindet. Toll, dass diese traditionsreiche
Arena nun meine neue Heimspielstätte wird.“ Beim 29:25-Derbysieg der
Göppingerinnen gegen die TG Nürtingen war die 21-Jährige live auf
der Tribüne mit dabei. „Da herrschte eine sehr gute Atmosphäre und
es waren sehr viele Zuschauer da.“ Sollte der Kiener-Truppe die
Rückkehr in die Erste Bundesliga gelingen, „werden es in der neuen
Saison hoffentlich noch einige mehr.“