Trotz Sieg neue Sorgenfalten
Die FRISCH AUF Frauen haben ihre ersten beiden Zähler aufs Punktekonto gebracht: Beim 34:26 (15:9)-Heimsieg der Göppinger Bundesliga-Handballerinnen gegen unbekümmert aufspielende Gäste von den Kurpfalz Bären der TSG Ketsch lief alles nach Plan. Das Team von Trainer Aleksandar Knezevic ging von Beginn an konzentriert zu Werke und erarbeitete sich bis zur 20. Minute einen 11:5-Vorsprung.Eine Minute später jedoch folgte ein neuer Nackenschlag: Nachdem sich Roxana Ioneac beim jüngsten Auswärtsspiel in Blomberg einen Mittelhandbruch zugezogen hatte und eine längere Zwangspause einlegen muss, erwischte es am Samstag Michaela Hrbkova. Erster Verdacht: Muskelfaserriss in der linken Wade. Genaueres wird sich in dieser Woche herausstellen. Dem nicht genug, langte Lara Eckhardt sechs Minuten vor Schluss Anja Brugger in den Wurfarm, sodass die Linksaußen Knezevic in der verbleibenden Spielzeit ebenfalls nicht mehr zur Verfügung stand. Inwieweit Bänder in der Schulter in Mitleidenschaft gezogen wurden, darüber soll in dieser Woche eine MRT-Untersuchung Aufschluss geben. „Am Anfang tat es ziemlich weh, mit den Tapes geht es einigermaßen“, sagte Brugger.Trotz allem ließen sich die Göppingerinnen nicht entmutigen und fuhren einen ungefährdeten Heimsieg ein. In der zweiten Hälfte witterte Ketsch kurz Morgenluft und verkürzte den Rückstand auf drei Treffer, doch Frisch Auf konnte bis zur 45. Minute wieder auf fünf Tore davonziehen (23:18). Damit war der Widerstand der Gäste gebrochen, die konditionell nicht mehr mithalten konnten. Fünf Minuten vor dem Ende hatten sich die FRISCH AUF Frauen erstmals auf zehn Tore davongestohlen (31:21) und bejubelten am Ende einen Sieg mit acht Treffern Differenz.„Das Ergebnis geht so in Ordnung. Wir haben kämpferisch alles gegeben, mehrmals die Deckung umgestellt und einige Male sehr schnell nach vorne gespielt. Nach dem Wechsel sind wir kurz rangekommen, aber dann hat sich die ganze Erfahrung von Göppingen gezeigt. Dennoch haben wir wieder einiges dazugelernt“, sagte Gäste-Trainerin Katrin Schneider, die sich auf die weitere „Abenteuerreise“ ihres Teams im Oberhaus freut.Aus einer mannschaftlich geschlossenen Leistung ragte bei den FRISCH AUF Frauen Romy Morf-Bachmann mit sieben Treffern heraus, die auch hinten zusammen mit Lina Krhlikar ordentlich zupackte und die Gäste festmachte. In der heiklen Phase in den zweiten 30 Minuten sorgte Torhüterin Branka Zec für den nötigen Rückhalt und ebnete ihren Teamkolleginnen mit zwei starken Paraden den Weg in Richtung Vorentscheidung. Von der Siebenmeterlinie aus glänzte Ana Petrinja, die alle sechs Strafwürfe sicher verwandelte. Mit ihren drei aus dem Spiel heraus erzielten Treffern war sie erfolgreichste Torschützin der FRISCH AUF Frauen, die sich die beiden Zähler absolut verdienten. „Ich bin mega-stolz auf die Mädels. Sie haben großartig gekämpft“, sagte Ioneac. Der Ausfall von Michaela Hrbkova sei nicht spurlos an seinem Team vorübergegangen, das habe man zu Beginn der zweiten Hälfte gesehen. „Aber die Mannschaft hat diese kritische Phase sehr gut gemeistert und mit großem Willen dagegengehalten“, sagte Knezevic. Manchmal müsse er sich selber wundern, wie es seinen Spielerinnen gelinge, die Rückschläge immer wieder wegzustecken. „Jetzt bin ich froh, dass wir etwas Zeit zum Regenieren haben und es in der Liga erst am 12. Oktober in Bensheim weitergeht.“ Knezevic hofft, dann wieder auf die am Knie verletzte Spielführerin Johanna Schindler zurückgreifen zu können.FRISCH AUF Frauen:Zec, Jankovic (ab 52.); Brugger (5), Blanke (3), Hrbkova (3/2), Petrinja (9/6), Morf-Bachmann (7), Adamkova (1), Krhlikar (1), Guberinic (3), Welter (2).Kurpfalz Bären:Moormann, Wiethoff; Michels (7), Feiniler (1), Haupt (1), Brand (1), Marmodee, Oßwald (2), Reuthal (1), Möllmann, Fabritz (3/2), Moser (3), Engelhardt (2), Eckhardt (5/4).Schiedsrichter: Steven Heine/Sascha Standke (Wendeburg/Göttingen).Zeitstrafen: 8:4-Minuten. Rot: Eckhardt (54.).Zuschauer: 619.