Lea Watzl, Gianina Bianco und Lara Däuble starten mit dem deutschen Team an diesem Mittwoch gegen Serbien in die WM in Nordmazedonien
Während die meisten Göppinger Handballerinnen derzeit ihre freie Zeit genießen, blieb ein junges Trio nach Saisonende ohne größere Verschnaufpause weiter am Ball: Denn Lea Watzl und die künftigen Frisch-Auf-Spielerinnen Gianina Bianco und Lara Däuble wurden von Trainer Christopher Nordmeyer für die an diesem Mittwoch beginnende U20-Weltmeisterschaftim nordmazedonischen Skopje nominiert. „Das ist toll für die drei, davon können sie nur profitieren. Ich hoffe, dass sie weit kommen. Nach dem Turnier erhalten alle noch ein paar freie Wochen, bevor sie mit den anderen in die Vorbereitung auf die neue Runde einsteigen werden“, sagt die Sportliche Leiterin der Göppingerinnen, Birute Schaich.
Hinter dem Trio liegt eine überaus ereignisreiche Saison. Linksaußen Lea Watzl feierte mit den FRISCH AUF Frauen den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Die Rückraumrechte Lara Däuble erreichte mit der U19 des SV Salamander Kornwestheim das Final-Four-Turnier um die deutsche Meisterschaft in Buxtehude und wurde dort zur besten Spielerin ausgezeichnet. Bei den Aktiven qualifizierte die 17-Jährige sich mit der SG Schozach-Bottwartal für die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga. Die Dritte im Bunde, die rechte Außenspielerin Gianina Bianco, feierte in der Saisonverlängerung mit den Kurpfalz Bären den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga gegen den Rostocker HC.
In der Vorrundengruppe F trifft die deutsche U20 am Mittwoch um 18 Uhr zum Auftakt zunächst auf Serbien. Am Freitag um 18 Uhr wartet Spanien und zum Abschluss am Samstag um 20.15 Uhr Frankreich. Bei einem Vorbereitungsturnier in Portugal Anfang Juni trafen die deutschen U20-Juniorinnen auf zwei der drei Gruppengegner. Gegen Spanien unterlagen sie 30:33, aber gegen Portugal (33:26) und Frankreich (37:29) konnten sie gewinnen und sich den Turniersieg sichern und somit genügend Selbstvertrauen für das Turnier in Skopje tanken. Lea Watzl gelangen in den drei Spielen fünf Treffer, Gianina Bianco sechs und dem Küken Lara Däuble 14/4.
„Es ist toll, dass wir alle drei dabei sind und uns in diesen Wochen schon näher kennenlernen können“, sagt Gianina Bianco. Die Gruppe sei nicht die einfachste, „aber wir haben in der Vergangenheit gezeigt, dass wir diese Gegner besiegen können. Als erstes Etappenziel wollen wir in die Hauptrunde einziehen. Dafür müssen wir Platz eins oder zwei belegen.“ Um sich optimal vorzubereiten, standen neben vielen Trainingseinheiten beim Feinschliff in Hannover etliche Teamevents an. „Wir haben Minigolf gespielt und auch sonst viel zusammen unternommen und uns ein bisschen die Stadt angesehen.“ Die Zimmeraufteilung läuft individuell, die Spielerinnen können selber festlegen, mit wem sie ins Zweierzimmer wollen.
Bei einigen der jungen Talente musste vorab Rücksprache mit der Schule gehalten werden. So wie bei Lara Däuble. „Aber da erfahre ich sehr viel Unterstützung, das hat alles sehr gut geklappt. Jetzt hoffe ich auf ein erfolgreiches Turnier. Wir haben durchaus Ambitionen, das Vier-Nationen-Turnier in Portugal lief gut. Wir haben versucht, uns jetzt weiter einzuspielen und unser Angriff- und Abwehrspiel zu optimieren“, erzählt Lara Däuble.
Eine etwas aufwendigere Organisation liegt hinter Abiturientin Lea Watzl, „da die Nachricht etwas überraschend kam, dass ich auch dabei bin. Es waren gerade Pfingstferien. Aber mit Hilfe von unserem Trainer „Gege“ Rohr, meinem Sportlehrer, meinem Schulleiter und meinen Eltern habe ich alles geregelt bekommen. Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt. Mein praktisches Sportabi konnte ich rechtzeitig vor den Lehrgängen absolvieren und das mündliche Abi darf ich nachholen“, erzählt Lea Watzl, für die mit der Nominierung „ein Traum wahr wurde. Ich freue mich riesig, auch wenn sich alles für mich irgendwie noch etwas surreal anfühlt. Ich hoffe, dass wir gegen Serbien gut ins Turnier reinkommen werden, um dann für die stärkeren Gegner gerüstet zu sein. Der Erfolg beim Turnier in Portugal hat uns in jedem Fall gestärkt.“ Mit ihren künftigen Teamkolleginnen versteht sich Lea Watzl blendend. „Das passt alles optimal. Dass wir alle drei gemeinsam bei der WM spielen dürfen, hilft uns hinsichtlich Absprache und Abstimmung sicher auch für die neue Runde.“