Time to say goodbye

9.5.2019
Kategorie
Bundesliga

Mit dem Derby gegen die Neckarsulmer Sport-Union verabschieden sich die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen am Samstag um 19 Uhr von ihrem Publikum. Sollten sie ihr letztes Heimspiel gewinnen, dürften sie am Saisonende den achten Platz belegen. „Damit können wir insgesamt zufrieden sein“, sagt Trainer Aleksandar Knezevic. „Es hätte mehr, angesichts von längeren verletzungsbedingten Ausfällen aber auch weniger werden können“, bilanziert der Göppinger Coach.Nach der überwundenen Enttäuschung des mit 18:19 verlorenen Auswärtsspiels in Blomberg wollen die Frisch-Auf-Frauen am Samstag nochmals all ihren Kampfgeist in die Waagschale werfen, um einen versöhnlichen Abschluss in der EWS-Arena herbeizuführen, in der in der am kommenden Wochenende zu Ende gehenden Spielzeit allzu häufig die Gäste die Punkte entführten. „Das letzte Heimspiel ist immer etwas Besonderes. Da will man noch einmal sein Allerbestes geben“, sagt Knezevic, der sich einen Heimsieg erhofft. Denn nach Spielschluss folgen die Ehrungen und Verabschiedungen, da erhofft man sich in der EWS-Arena einen stimmungsvollen Übergang.Verlassen werden Frisch Auf die zum Ligakonkurrenten Bayer Leverkusen wechselnde Prudence Kinlend und Anna Bergschneider, die sich dem Neu-Zweitligisten HSV Solingen-Gräfrath anschließen wird. Kinlend war in den vergangenen drei Partien mit ihrer Dynamik und Power stets die erfolgreichste Göppinger Werferin. Ob es für sie erneut zu einer Platzierung auf dem Treppchen bei der Wahl zur Spielerin des Jahres reicht (vergangene Saison landete sie auf dem zweiten Rang), das können die Fans bis zur Halbzeitpause des letzten Heimspiels entscheiden. So lange ist die Stimmabgabe möglich.Gegner Neckarsulm, von Pascal Morgant trainiert, hat vor einer Woche sich endgültig aller Abstiegssorgen entledigt. Der Tabellenvorletzte SV Union Halle-Neustadt wurde im entscheidenden Duell 33:25 besiegt, was den Abstieg des Neulings aus Sachsen-Anhalt besiegelte. Bei fünf Punkten Vorsprung droht von hinten keine Gefahr mehr. Entsprechend groß war die Erleichterung im Unterland. „Ich bin nach diesem schweren Spiel sehr stolz auf meine Mannschaft. Es war eine harte Aufgabe, aber wir hatten unter der Woche sehr viel für dieses Spiel gearbeitet.“ Bis zum drittletzten Spieltag musste der württembergische Rivale um den Klassenerhalt zittern. Von Beginn an hatte man sich unten eingereiht, mit Siegen gegen die gefährdeten und im unteren Tabellendrittel angesiedelten Teams aber die Pflichtaufgaben erfüllt und sich über dem Strich gehalten.Seit knapp drei Monaten muss Morgant auf Regisseurin Louisa Wolf verzichten, die sich beim Spiel gegen Leverkusen einen Kreuzbandriss zuzog. Gegen Halle fiel nach der ersten Hälfte die vor einigen Wochen nachverpflichtete Isländerin Birna Haraldsdottir aus, die eine Gehirnerschütterung erlitt, am Samstag aber wieder einsatzfähig sein sollte. Beim Göppinger 33:26-Hinspielsieg ragte Michaela Hrbkova mit 16 Treffern aus einem starken Team heraus. Neckarsulm hatte in Torhüterin Nicole Roth und Nele Reimer seine auffälligsten Akteurinnen. Roth wird sich zur neuen Saison der TuS Metzingen anschließen. Reimer bleibt und will ihre herausragenden Leistungen untermauern. Diese brachten sie ins Blickfeld von Henk Groener, dem Trainer der deutschen Nationalmannschaft. Mit 155 Treffern belegt Reimer hinter Iveta Luzumova vom Thüringer HC den zweiten Platz in der Torschützenliste der Handball Bundesliga Frauen.Alles in allem erhofft man sich bei Frisch Auf einen Auftritt wie im Hinspiel, der zugleich Lust auf die neue Saison wecken soll, in der dann Romy Morf-Bachmann (HSG Bad Wildungen), Roxana Ioneac (TV Nellingen) und Rückkehrerin Jasmina Jankovic (Toulon Saint-Cyr Var) das Göppinger Trikot tragen werden.