Spielmacherin fällt aus
Die FRISCH AUF Frauen müssen das letzte Saisondrittel ohne die zuletzt immer stärker werdende Leonie Patorra bestreiten
Sportlich läuft es bei den Göppinger Zweitliga-Handballerinnen: Mit dem Rückenwind von sechs Siegen in Serie geht der Tabellenführer am Samstag in einer Woche in das mit dem Auswärtsspiel beiden HL Buchholz 08-Rosengarten beginnende letzte Saisondrittel. Auch personell sah es nach der Rückkehr von Lea Neubrander wieder sehr gut aus, da bis auf Britt van der Baan (Kreuzbandriss) alle Spielerinnen wieder fit waren.
Jetzt gesellt sich aber erneut ein längerer Ausfall hinzu: Vor der Partie in Ketsch hatte sich Regisseurin Leonie Patorra ohne Einwirkung einer Mitspielerin im Training am Knie verletzt. „Es ist beim Wurftraining passiert. Ich habe gleich gemerkt, dass etwas nicht stimmt“, berichtet die 22-Jährige, die erst im Oktober vergangenen Jahres nach einer Operation an den Menisken zurückgekehrt war. Nun muss sie sich erneut einem operativen Eingriff am Innenmeniskus unterziehen. „Das ist ein Rückschlag für sie und für das ganze Team. Leo fehlt jetzt erst einmal auf unbestimmte Zeit, alles Weitere werden wir sehen“, so Trainer Nico Kiener. „Das ist alles andere als optimal. Aber Leo ist stark und weiß mit der Situation umzugehen“, sagt die Sportliche Leiterin Birute Schaich. Mit 43/14-Treffern hatte die Spielmacherin zuletzt immer besser in Tritt gefunden und das Angriffspiel der Göppingerinnen mit ihren Anspielen und No-Look-Pässen bereichert. „Ich will jetzt einfach nur so schnell wie möglich die Operation hinter mich bringen und dann kann es ja nur noch bergauf gehen und der Blick geht nach vorne“, gibt sich Leonie Patorra nach der erneuten Hiobsbotschaft kämpferisch.
Da in Ketsch auch Pascale Wyder wegen einer Fingerverletzung fehlte, lag die Spielgestaltung in Händen von Louisa Wolf und der gerade erst in den Kaderzurückgekehrten Lea Neubrander. „Bei Pascale Wyder ist es nicht so schlimm, sie sollte in Rosengarten wieder dabei sein“, sagt Kiener, der sich mit seinem Team in den letzten zehn Spielen im Fernduell mit dem HC Rödertal im Kampf um den Aufstieg durchsetzen will. Am 4. Mai kommt es im „Bienenstock“ in Großröhrsdorf zum direkten Duell, einem möglicherweise vorentscheidenden. Eventuell könnte in der Endabrechnung die Tordifferenz eine Rolle spielen. Hier sind die FRISCH AUF Frauen nach ihren beiden hohen Siegen gegen Bremen (33:18) und in Ketsch (36:24) derzeit um 27 Treffer besser.
So weit nach vorne blickt der Göppinger Trainer jedoch noch nicht. „Jetzt müssen wir erst einmal die bis dahin anstehenden Aufgaben lösen. Mit Ex-Erstligist Buchholz und Berlin warten zwei harte Nüsse auf uns.“ Dabei dürfe man sich nicht von den Tabellenplätzen der beiden Klubs blenden lassen, „sie sind immer für Überraschungen gut“, weiß der Göppinger Coach. Zudem habe man nach Rosengarten eine lange Anreise vor sich. Um weitere zwei Punkte für den anvisierten Aufstieg zu erreichen, sei jedoch kein Weg zu weit.