Sieben-Tore-Führung im Norden verspielt

3.5.2021
Kategorie
Bundesliga

Sieben-Tore-Führung im Norden verspielt
Bundesliga Die Handballerinnen von Frisch Auf Göppingen verlieren beim VfL Oldenburg nach einem 20:13-Vorsprung mit 30:31.

Die Bundesliga-Handballerinnen von Frisch Auf Göppingen haben den möglichen Befreiungsschlag im Abstiegskampf verpasst. Beim Tabellen-Achten VfL Oldenburg unterlag die Truppe von Trainer Nico Kiener nach einer Sieben-Tore-Führung in der 36. Minute mit 30:31.

„Das ist ein bitteres und sehr enttäuschendes Ergebnis“, erklärte Kiener. „in der zweiten Halbzeit hat uns Oldenburg überrannt und wir haben den Rückzug nicht hinbekommen. Wir haben in der zweiten Halbzeit 22 Gegentore bekommen, davon nur drei, vier, fünf normale, der Rest über ein 7:6 oder über die zweite und dritte Welle. Hinzu kamen einfache Ballverluste. Außerdem haben wir uns gegen die 6:0-Abwehr der Oldenburgerinnen in der zweiten Halbzeit schwerer getan als gegen die 5:1-Abwehr in der ersten.“

In Durchgang eins zeigten die Göppingerinnen eine starke Vorstellung. Im Angriff fanden die Frisch-Auf-Frauen immer wieder Lösungen gegen Oldenburgs Abwehr. Auch die Defensive packte in den ersten 30 Minuten gut zu und ließ die Angreiferinnen der Norddeutschen nicht zur Entfaltung kommen. Nach ausgeglichenem Beginn (5:5/11. Minute) konnte sich der Tabellen-13. Zug um Zug absetzen. Mit einer 7:1-Serie zum 12:6 führten die Frisch-Auf-Frauen in der 23. Minute zum ersten Mal mit sechs Toren Unterschied. Auch beim 15:9-Pausenstand betrug der Vorsprung der Göppingerinnen sechs Tore.

Im zweiten Durchgang gingen die Gäste in der 36. Minute durch die erneut überragende Linkshänderin Michaela Hrbkova, mit 10/1 Toren beste Werferin der Partie, sogar mit sieben Treffern in Front (20:13). Doch dann kam ein Bruch ins Spiel. Der Vorsprung der Gäste schmolz, unter anderem, weil Frisch Auf mit der umgestellten 6:0-Abwehrformation des VfL nicht klar kam und die Angriffe der Gastgeberinnen jetzt viel schneller vorgetragen wurden. Immer wieder setzte VfL-Coach Niels Bötel eine siebte Feldspielerin ein, was Göppingen ebenfalls Probleme bereitete. Nach einer 4:0-Serie der Gastgeberinnen (20:17/40.) nahm Kiener seine zweite Auszeit. Doch auch danach ließen die Frisch-Auf-Frauen die nötige Sicherheit vermissen. Elf Minuten später ging Oldenburg mit 27:26 in Front. Es war die erste Führung seit dem 1:0 in der ersten Minute.

Danach entwickelte sich ein richtiger Krimi. Oldenburg setzte seine Serie zwar fort und führte in der 54. Minute mit drei Toren (30:27); doch Frisch Auf kämpfte sich noch einmal heran. Beim Stand von 31:30 hatte Rückraumschützin Romy Morf in den Schlusssekunden die Chance aufs Remis, doch ihr Wurfversuch landete in den Armen der VfL-Abwehr, so dass es beim knappen Sieg des VfL blieb, der auch das Hinspiel mit einem Tor Vorsprung für sich entschieden hatte (24:23).

VfL Oldenburg: Renner, Reese; Fragge (2), Teiken (2), Reinemann (7/2), Buhl, Hoitzing, Pichlmeier (3), Carstensen (8/3), Kannegiesser (1), Behrend (8), Knippert.

FA Göppingen: Bocka, Kaminska (35.-40.), Lengyel (n.e.); Brugger (4), Wolf (2/2), Frey (1), Ioneac (5), Hrbkova (10/1), Andjic, Morf (4), Tinti (1), Marcikova, Ehmann (1), Watzl (n.e.), Welter (2).

Schiedsrichter: Thone/Zupanovic (Lilienthal/Berlin).

Zeitstrafen: 2:8 Minuten.