Sich nicht narren lassen
Am Donnerstag mussten die Männer beim Tabellenletzten HSG Nordhorn-Lingen antreten, zwei Tage später sind auch die FRISCH AUF Frauen beim Schlusslicht der Handball Bundesliga Frauen (HBF) gefordert: Am Samstag um 18 Uhr müssen die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen bei den Kurpfalz Bären der TSG Ketsch antreten, die sie in der Hinrunde mit 34:26 bezwingen und einen ihrer bislang vier Siege einfahren konnten. Am Faschingssamstag soll Saisonsieg Nummer fünf hinzukommen, mit welchem die FRISCH AUF Frauen den Abstand zu den Abstiegsrängen ausbauen wollen. Hierzu ist volle Konzentration vonnöten. Man müsse von Beginn an da sein, weiß Spielführerin Johanna Schindler. Andernfalls könne das Auswärtsspiel beim Aufsteiger schnell zu einer haarigen Angelegenheit werden.
„Das ist ein sehr wichtiges Spiel. Wir dürfen den Gegner keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen“, warnt Göppingens Trainer Aleksandar Knezevic vor dem Kontrahenten. Gerade im Heimspiel gegen das Überraschungsteam aus Blomberg habe Ketsch einen seiner bislang erst drei Zähler eingefahren. Sogar ein doppelter Punktgewinn war möglich. Doch nach dem Schlusspfiff scheiterte Lara Eckhardt mit einem Siebenmeter am Aluminium und es blieb beim 26:26. So datiert der einzige Sieg der Kurpfalz Bären vom vierten Spieltag beim 30:27 gegen die HSG Bad Wildungen Vipers. Jüngst verlor Ketsch das Derby gegen Bensheim in der heimischen Neurotthalle nach einer schwachen ersten Hälfte (12:21) mit 30:33. Dass die Kurpfalz Bären sie am Samstag narren, das möchten die FRISCH AUF Frauen mit aller Macht verhindern. „Wir wollen die zwei Punkte holen und uns weiter ins gesicherte Mittelfeld absetzen“, sagt Knezevic. Dazu müsse sein Team wieder mehr Konstanz in die 60 Minuten bekommen. „Auch gegen Blomberg hatten wir wieder viele Aufs und Abs, bessere Phasen wechselten sich mit weniger guten.“
Druck sei auf beiden Seiten vorhanden. Im ersten Spiel nach dem Trainerwechsel, durch den man sich neue Führungsimpulse auf dem Weg zum Klassenerhalt erhofft, unterlag Ketsch bei der TuS Metzingen mit 18:35. Für das Übergangsduo Adrian Fuladdjusch (Co-Geschäftsführer) und Tom Löbich (Sportlicher Leiter), die für fast vier Jahre tätige Aufstiegstrainerin Katrin Schneider übernahmen, ist das baden-württembergische Duell am Samstag das Heimdebüt. Sollte dieses misslingen, ist noch lange nichts entschieden. Denn sowohl Bad Wildungen, als auch Mainz stehen am Wochenende vor schweren Aufgaben. Und solange die beiden Kontrahenten nicht punkten, ist im Abstiegskampf noch lange nichts entschieden.
Mit einem Auswärtssieg wollen die Göppingerinnen sich den ungemütlichen Tabellenregionen entziehen und dann im Heimspiel in einer Woche gegen Bensheim nachlegen. „Dann würde es sehr gut für uns aussehen. Doch zunächst gilt der ganze Fokus dem Spiel in Ketsch.“ Ob Knezevic außer auf die noch verletzte Roxana Ioneac auf weitere Spielerinnen verzichten muss, entscheidet sich kurzfristig. „Wir haben immer noch Probleme mit Erkältungen. Kaum ist die eine Spielerin zurück, erwischt es eine andere.“ Bei Ausfällen sind die Göppingerinnen in dieser Spielzeit jedoch schon häufig enger zusammengerückt und haben noch mehr Team- und Kampfgeist aufgeboten.