Schlusslicht soll kein Stolperstein werden

20.11.2021
Kategorie
Bundesliga

Schlusslicht soll kein Stolperstein werden

Die FRISCH AUF Frauen wollen an diesem Samstag um 17.30 Uhr ihren zweiten Tabellenplatz mit einem Sieg beim noch punktlosen Aufsteiger TV Aldekerk behaupten

 

Von der Papierform her sollte ein weiterer Sieg nur eine Formsache sein. Doch Spiele beim Tabellenletzten können zur Stolperfalle werden, wie sich in vielen Sportarten immer wieder zeigt. Die Göppinger Männer mussten sich jüngst bei GWD Minden mächtig strecken, um die beiden Zähler mitunter den Hohenstaufen zu nehmen. An diesem Samstag um 17.30 Uhr haben nun auch die Göppinger Zweitligahandballerinnen ein Spiel beim Schlusslicht zu bestreiten. Für das Team von Trainer Nico Kiener geht es zum noch punktlosen Aufsteiger TV Aldekerk in den Kreis Kleve im Regierungsbezirk Düsseldorf in Nordrhein-Westfalen.

Zu Jugendzeiten liefen für den Gastgeber der FRISCH AUF Frauen die heutigen Nationalspielerinnen Alina Grijseels vom amtierenden Meister Borussia Dortmund und Annika Ingenpaß (HSG Bad Wildungen) sowie Dana Bleckmann (Dortmund) auf. Aldekerk schloss die Aufstiegsrunde zur zweiten Liga auf dem dritten Rang ab und durfte in die Relegation gegen den damaligen Drittletzten SG 09 Kirchhof. In Hin- und Rückspiel setzten sich die Handballerinnen des Turnvereins mit 27:27 und 24:22durch und qualifizierten sich somit erstmals für die zweite Liga. Dass dort ein wesentlich rauerer Wind weht als eine Spielklasse tiefer, zeigt sich im bisherigen Saisonverlauf. Acht Spiele, acht Niederlagen stehen zu Buche. Allerdings unterlag man Solingen-Gräfrath nur 29:30.

Die FRISCH AUF Frauen wollen ihren zweiten Tabellenplatz mit einem Sieg beim Neuling behaupten, um dann eine Woche später in aller Ruhe zusehen zu können, was die Konkurrenz macht. Allerdings ist man sich im Göppinger Lager im Klaren darüber, dass man den Gegner nicht auf die leichte Schulter nehmen darf. Sonst könnte der Tabellenletzte zum Stolperstein werden, was man unbedingt vermeiden möchte. „Wir müssen jeden Gegner ernst nehmen und dürfen nach dem deutlichen Sieg in Leipzig nicht nachlässig werden und auf einen Selbstläufer hoffen“, sagt Birute Schaich von der Führungsriege der Göppingerinnen. Hilfreich wäre, die Grenzen frühzeitig abzustecken und dem Kontrahenten mit einem konzentrierten Beginn zu signalisieren, dass keine Überraschung drin sein wird. „In Leipzig haben wir eine klasse Teamleistung gezeigt. Dieses Selbstvertrauen gilt es in die Partie in Aldekerk mitzunehmen, wo wir einmal mehr die Favoritenrolle innehaben“, sagt Luisa Scherer. Die rechte Außenspielerin kam vor Saisonbeginn vom Buxtehuder SV zurück in die Region. Daher fiel es der Studentin nicht sonderlich schwer, sich auf Anhieb gut zurechtzufinden. „Es ist toll, wieder in der Heimat zu sein und meine Familie regelmäßig sehen zu können. Außerdem machtes großen Spaß, in dieser Mannschaft zu spielen“, sagt die 20-Jährige, die auf dem rechten Flügel von der erfahrenen Göppinger Spielführerin Anja Brugger lernen soll und bislang zwölf Treffer erzielen konnte.

Trainer Nico Kiener steht am Samstag die zuletzt mit starken Leistungen aufwartende Anne Bocka nicht zur Verfügung. Die Torhüterin und Vizekapitänin fiel im Training unglücklich auf die Schulter und zog sich eine Bänderverletzung zu, die eine zwei- bis dreiwöchige Pause nach sich zieht. Ein Einsatz kommt frühestens beim Derby gegen Herrenberg am 4. Dezember infrage. Für Bocka wird wohl Malena Bauer aus der zweiten Mannschaft nach Kerken mitreisen, die am Wochenende spielfrei ist. Bauer hatte bereits in der Vorbereitung ausgeholfen, als Bocka verletzt passen musste. So kommt es nun auf die Paraden und Emotionen von Oliwia Kaminska an, die bei ihren Kurzeinsätzen zuletzt aber ebenfalls überzeugte und dem Team den nötigen Rückhalt verlieh.