Rumpfteam nach der Pause ohne Chance
In den ersten 30 Minuten konnten die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen beim Europapokalanwärter Buxtehuder SV noch halbwegs mithalten, nach dem Seitenwechsel war das ohne Annika Blanke und Lina Krhlikar angetretene Rumpfteam im hohen Norden ohne Chance: So stand nach den 60 Minuten in der mit 1114 Zuschauern gut gefüllten Sporthalle im Schulzentrum Nord mit 22:34 (12:16) die höchste Saisonniederlage auf der Anzeigetafel. „Das war sicher eines unserer schlechtesten Spiele, aber die Vorzeichen standen auch nicht besonders gut. Wir müssen jetzt nach vorne schauen“, sagte Trainer Aleksandar Knezevic nach der Abfuhr „bei einem klar besseren Gegner“. Sein Gegenüber Dirk Leun hatte sich auf eine körperlich intensive Begegnung eingestellt, nahm aber gerne mit, „etwas fürs Torverhältnis tun zu können“.Buxtehude profitierte im ersten Durchgang immer wieder von der individuellen Klasse von Jessica Oldenburg, die die so genannten einfachen Tore aus dem Rückraum produzierte und fünf ihrer sechs Tore in der ersten Hälfte warf. Die Göppingerinnen taten sich von Beginn an schwer, zu Treffern zu kommen. Zudem erwischten beide Buxtehuder Torhüterinnen einen guten Tag: In Hälfte eins zog Antje Peveling den Frisch-Auf-Frauen ein ums andere Mal den Zahn, in Hälfte zwei sorgte Lea Rühter für den nötigen Rückhalt.Zunächst lief es jedoch auch bei den Nordlichtern noch nicht wirklich rund und so stand es nach dem von Prudence Kinlend nach siebeneinhalb Minuten erzielten ersten Göppinger Treffer gerade einmal 2:1. Kinlend war es, die an diesem Nachmittag den größten Druck auf die gegnerische Defensive ausübte und sich immer wieder durchtankte. Mit insgesamt sieben Treffern war sie die erfolgreichste Göppinger Werferin. Doch auch sie konnte nicht verhindern, dass der BSV sich beim 12:6 erstmals auf sechs Treffer absetzen konnte.Knezevic brachte in der 23. Minute Branka Zec für die glücklose Edit Lengyel. Und Zec parierte gleich einen Buxtehuder Wurf, der eine Göppinger Aufholjagd einleiten sollte. Bis zur 26. Minute kamen die Grün-Weißen auf drei Treffer heran und hatten die Möglichkeit, den Rückstand weiter zu minimieren, ehe zwei Missverständnisse im Angriff es den Gastgeberinnen ermöglichten, über Lone Fischer zwei Gegenstöße erfolgreich abzuschließen und sich bis zum Pausenpfiff wieder etwas Luft zu verschaffen.Nach dem Seitenwechsel war bei Frisch Auf schnell die Luft raus. In Windeseile hatte Buxtehude mit einem 6:0-Lauf alle Hoffnungen auf ein respektables Resultat zerstört und lag 22:12 vorne. Während die Gastgeberinnen munter durchwechseln konnten, musste Frisch Auf die letzten fünf Minuten auch noch Johanna Schindler ersetzen, die nach ihrer dritten Zeitstrafe vorzeitig runter musste. Doch Buxtehude zeigte kein Mitleid und war nicht gewillt, die Gäste Ergebniskosmetik betreiben zu lassen, die insgesamt fünfmal von der Siebenmeterlinie scheiterten. Immer wieder wurden die beiden Außenspielerinnen Fischer und Maike Schirmer in Position gebracht, die die Bälle an der chancenlosen Zec sicher im Göppinger Gehäuse unterbrachten und am Ende mit ihrem Team einen klaren 34:22-Heimsieg feierten, der der Teilnahme am internationalen Geschäft nach der Niederlage von Borussia Dortmund immer näherbringt.Die Frisch-Auf-Frauen mussten derweil Rang sieben an die im Derby gegen Dortmund siegreiche HSG Blomberg abgeben und stehen am Samstag im Heimspiel gegen den amtierenden Meister Thüringer HC erneut vor einer Herkulesaufgabe.So spielten sie:Buxtehuder SV: Peveling (1.-30.), Rühter (1); Pauschert, Luschnat, Fischer (8), Düvel (1), Haurum, Dölle (3), Gubernatis (2), Schirmer (8), Oldenburg (6), Lott, Kaiser (1), Paula Prior (1), Lisa Prior (3/1).FA Göppingen:Lengyel (1.-22.), Zec; Brugger (1), Schindler (1), Hrbkova (5/1), Adamkova (1), Guberinic (4/2)), Kinlend (7), Petrinja (3/1), Bergschneider.Schiedsrichter: Jannik Otto/Raphael Piper (Syke/Kiel).Zeitstrafen: 4:6-Minuten.Zuschauer: 1114.