Die FRISCH AUF Frauen leisten sich beim 30:31 (15:13) gegen Solingen-Gräfrath zu viele Ungenauigkeiten und Fehlwürfe

Wieder einmal hat sich bewiesen, dass der Pokal eigene Gesetze hat und auch ein Zweitligist bei einem Erstligisten gewinnen kann. Zudem noch, wenn der Zweitligist letzte Saison in der 1. Bundesliga gespielt hat und der Zweitligist eben erst aufgestiegen ist. Trotzdem lag die Favoritenrolle vor dem Duell mit dem HSV Solingen-Gräfrath bei den Göppinger Bundesliga-Handballerinnen. Das Team von Trainer Nico Kiener konnte die guten Darbietungen der Vorbereitung am Sonntagnachmittag aber nur phasenweise bestätigen und leistete sich beim 30:31 (15:13) in der EWS Arena zu viele (Abspiel-) Fehler und Fehlwürfe, die dem Gegner immer mehr Zutrauen und Glaube an die Überraschung einflößten.

Diesen hatten die Gäste aber bereits in Hälfte eins verspürt, obwohl sie mehrmals mit drei Toren in Rückstand lagen. „Wir hatten auch da schon gemerkt, dass wir hier etwas reißen können. Der nötige Einsatz war da, den wir in der Abwehr gebraucht haben und sicher auch das nötige Glück, das du in solchen Partien brauchst“, befand Solingens Neu-Trainer Jonas Schlender. Für Göppingens Coach Nico Kiener entschieden „Kleinigkeiten“das Pokalspiel. „Es war das erwartete Duell auf Augenhöhe, auch wenn wir als Erstligist ins Rennen gegangen sind. Solingen hat ja vergangene Runde in der 1. Liga gespielt. Wir haben in den entscheidenden Momenten zu viele Dinge falsch gemacht und müssen das nun schnell aufarbeiten und analysieren, denn am Mittwoch geht es schon weiter. Aber Rückschläge wird es immer wieder geben. Wir müssen mit ihnen entsprechend umgehen können.“

Dabei starteten die FRISCH AUF Frauen eigentlich optimal und führten nach zwei Toren von Sina Ehmann und einem Strafwurftreffer von Mariel Beugels schnell mit 3:0. Göppingens Trainer begann mit den Neuzugängen Celina Meißner (Tor) und Luisa Schulze (Kreis), die zusammen mit Stephie Elies im Mittelblock agierte. Auf den Halbpositionen verteidigten Carmen Moser und Sina Ehmann. Außen Sarah Irmler und Luisa Scherer. Elies wechselte im Angriff dann mit Lea Neubrander.

Solingen ließ sich trotz des Rückstandes nicht beirren und fand von Minute zu Minute besser in die Partie. Besonders Carina Senel am Kreis setzte sich immer wieder durch und so hieß es bald 5:5. Der Aufsteiger entfernte sich vom Absteiger zwar Mitte des ersten Durchganges erneut auf drei Treffer, leistete sich aber immer wieder Ungenauigkeiten, die die Gäste wieder  ausgleichen ließen (11:11, 24.). Nach einer Auszeit Kieners gelang bis zur Pause wieder ein Zwei-Tore-Vorsprung.

Nach dem Wechsel lief es in den ersten Minuten weiter nach Plan für die Gastgeberinnen, die ihre Zwei-Tore-Führung bis zum 19:17 halten konnten. Dann jedoch gaben die Kiener-Schützlinge das Zepter völlig unnötig aus der Hand und Solingen führte nach dem Treffer von Merit Müller zum 20:19 das erste Mal überhaupt in der Partie.

Frisch Auf konnte zunächst immer ausgleichen, musste den Kontakt zum Kontrahenten dann aber auf zwei und später gar auf drei Tore (25:28) abreißen lassen. Doch nach 55 Minuten war der Ausgleich hergestellt und es entwickelte sich in der Schlussphase ein Krimi. Solingen legte wieder vor, Göppingen glich aus. Nach einer Parade von Petra Hlogyik bot sich den FRISCH AUF Frauen die Chance zum Ausgleichstreffer, doch wurde der Angriff in den letzten zehn Sekunden überhastet beendet und die Gäste um die ehemalige Göppingerin Paulina Uscinowicz (8/4) durften sich über den Einzug in die nächste Runde freuen, während die Göppinger Handballerinnen sich frustriert bei ihren Fans für den Support bedankten.

Für die FRISCH AUF Frauen bleibt nach dem Pokal-Aus nur eine kurze Verschnaufpause. Bereits an diesem Mittwoch muss die Kiener-Truppe zum Ligastart bei Meister HB Ludwigsburg antreten.

So spielten sie:

FRISCH AUF Frauen: Hlogyik, Lengyel, Meißner; De Bellis, Bianco (2), Beugels (4/4), Däuble (2), Ehmann (8), Elies (2), Irmler (3), Kynast, Moser (3), Neubrander (1), Scherer (4), Schulze (1), Watzl

HSV Solingen-Gräfrath: Grewe, Eckardt; Senel (6), Nikolic (1), Bühler, van de Ruit (6), Schwitzer, Karathanassis (1), Nanfack (1), Bomnueter, Müller (5),Fabisch, Stens (3), Hoh, Brandt, Uscinowicz (8/4)


Schiedsrichter: Nico Bärmann/Leon Bärmann (Graben-Neudorf)


Zeitstrafen: 4:8-Minuten


Zuschauer: 365.