Nichts zu holen im Lipperland

7.1.2025
Kategorie
Bundesliga

Nach einer starken Anfangsphase können die FRISCH AUF Frauen in Blomberg nicht länger mithalten und unterliegen 22:34 (8:19)

Nicht gerade auf Rosen gebettet wurden die Göppinger Bundesliga-Hndballerinnen bei ihrem letzten Vorrundenspiel in der Nelkenstadt: Die Gastgeberinnen von der HSG Blomberg-Lippe erwiesen sich nach einer starken Göppinger Anfangsphase als zu routiniert und zeigten dem Aufsteiger bei seiner 22:34 (8:19)-Niederlage deutlich die Grenzen auf. Eine Reihe einfacher Ballverluste luden den Pokalhalbfinalisten immer wieder zum Kontern ein, sodass aus dem anfänglichen 6:6 aus Göppinger Sicht bis zur Pause ein 8:19 wurde und Blomberg auch sein sechstes Heimspiel gewinnen konnte.

Immer wieder verhedderte sich das Team von Trainer Nico Kiener in der Blomberger Defensive. Sowohl körperlich als auch konditionell merkte man den Gästen die intensiven Begegnungen rund um die Feiertage an, die an der Lippe ihren Tribut forderten. Zumal einige Akteurinnen angeschlagen waren wie Kapitänin Louisa De Bellis, die sich nach Kräften für ihr Team einsetzte, am Kreis aber immer wieder durch Stephie Elies und Greta Fündling aus dem Perspektivkader vertreten wurde. Denn auch die zweite Göppinger Kreisläuferin und erfahrenste Akteurin der Frisch-Auf-Frauen, Co-Spielführerin Luisa Schulze, musste krankheitsbedingt ebenso passen wie Spielmacherin Mariel Beugels.

„Der Sieg von Blomberg geht auch in der Höhe in Ordnung. Wir sind personell geschwächt in die Partie gegangen, doch das soll keine Entschuldigung sein. Wir hätten uns gerne besser präsentiert, aber man hat gemerkt, dass meine Mannschaft körperlich einfach nicht so dagegenhalten konnte wie zuletzt. Für etliche Spielerinnen unseres jungen Teams ist diese Situation mit der Vielzahl an Spielen in so kurzer Zeit völlig neu. Da merkt man die Erfahrung von Mannschaften wie Blomberg, die schon lange in der Liga spielen. Dennoch sind wir unzufrieden, da wir gerne eine bessere Leistung gezeigt und ein besseres Ergebnis herausgeholt hätten. Aber wir können das Ganze richtig einschätzen und wissen die Gründe, warum es heute so gelaufen ist“, sagte Trainer Nico Kiener nach der neben dem Gastspiel in Metzingen zweithöchsten Niederlage der Saison.

Zunächst jedoch sah es gar nicht nach einem derartigen Tauchgang an der Lippe aus. Beide Teams legten ein hohes Tempovor, agierten in der Spielweise ähnlich und auf Augenhöhe. Die Gäste konnten auchin Führung gehen, doch schon bald ließ die Konzentration und Kraft nach und die Göppingerinnen leisteten sich teils simpelste Ballverluste, die der HSG in die Karten spielten. Alexia Hauf und Laura Rüffieux ließen sich nicht lange bitten und schalteten blitzschnell in den Angriffsmodus und so kassierten die Gäste einen Gegenstoß nach dem anderen, obwohl Keeperin Celina Meißner immer wieder Würfe wegnahm und selber einen Treffer ins leere Gehäuse der HSG beisteuerte. Doch es sollte einfach nicht der Tag des Aufsteigers sein. Kaum war der Ball gewonnen, schon war er wieder zerronnen und in den Händen der Gastgeberinnen, die sich zudem auf eine gut aufgelegte Melanie Veith im Tor verlassen konnten. Auch das sonst so starke Flügelspiel kam bei den FRISCH AUF Frauen nicht zum Tragen. Sarah Irmler konnte im Verlauf der zweiten Hälfte das ein oder andere Zeichen setzen und avancierte wie schon beim 26:29 gegen den THC zur besten Werferin. Von der Siebenmeterlinie strahlte die 27-Jährige Sicherheit aus und verwandelte vier von fünf Mal sicher. All das half jedoch nichts, den Rückstand im erträglichen Rahmen zu halten. Beim 17:7 (28.) lag Blomberg erstmals mit zehn Toren Vorsprung vorne, beim 23:9 in der 37. Spielminute mit 14. Am Ende der in den letzten 45 Minuten einseitigen Partie waren es zwölf Tore Differenz. Blombergs Coach Steffen Birkner registrierte das Resultat angesichts der bislang starken Auftritte der Schwäbinnen sehr wohlwollend. „Mit solch einem Ergebnis hatte ich nicht gerechnet.“

Wahrscheinlich auch die Gäste nicht unbedingt. Aber sie erwischten einfach den berühmten gebrauchten Tag, mit dem man nicht nur beim Handball so gar nichts bewerkstelligen kann.

So spielten sie:

HSG Blomberg-Lippe: Ludwig, Veith; Rüffieux (4), Verbraeken (3/1), Quist (3), Magnusdottir (4), Kühne (3), Hoberg Rasmussen (7), Vegue I Pena (2/1), Litvinov (2), Mühlner, Tietjen (2), Hauf (4)
FRISCH AUF Frauen: Hlogyik, Meißner (1), Lengyel; De Bellis, Bianco (2), Däuble (1), Ehmann (3), Elies (1), Fündling, Irmler (7/4), Kynast (1), Moser (3), Neubrander (3), Patorra, Scherer, Watzl

Schiedsrichter: Jannik Otto/Raphael Piper(Syke-Barrien/Kiel)

Zeitstrafen: 8:2-Minuten

Zuschauer: 1006.