Geschwächt ins Derby gegen das Großkaliber

7.1.2025
Kategorie
Bundesliga

An diesem Mittwoch um 19 Uhr treffen die mit einer Erkältungswelle kämpfenden FRISCH AUF Frauen auf Meister HB Ludwigsburg

Erneut nur wenig Zeit zur Regeneration bleibt den Göppinger Bundesliga-Handballerinnen nach dem Auswärtsspiel bei der HSG Blomberg-Lippe, von welchem die FRISCH AUF Frauen erst gegen 4 Uhr am Sonntagfrüh zurückkehrten. Die Heimfahrt geriet nicht nur wegen der 22:34-Schlappe an der Lippe zu keinem Vergnügen, sondern auch nicht aufgrund der Wetterverhältnisse mit Schnee und Eis.

Schon vor dem Spiel in Blomberg griff die Erkältungswelle um sich. Viel besser ist es die Tage nicht geworden, beim Derby zum Rückrundenstart an diesem Mittwoch um 19 Uhr gegen Meister HB Ludwigsburg tritt das Team von Trainer Nico Kiener personell wohl noch etwas dezimierter an als am Samstag. Doch auch in Bestbesetzung wäre die Aufgabe in der heimischen EWS Arena eine Herkulesaufgabe. Das absolute Schwergewicht des deutschen Frauenhandballs begibt sich mit einem 30:21-Derbyerfolg in Neckarsulm im Gepäck auf die kurze Reise in die Hohenstaufenstadt und ist Anwärter Nummer eins auf die Meisterschaft. Allerdings hat das Team von Trainer Jakob Vestergaard in dieser Runde schon eine Partie verloren. Das war beim 28:33 gegen den BVB. Ein Gefühl, das man beim Abonnement-Titelträger um individuell herausragende Akteurinnen wie die deutsche Nationalspielerin Xenia Smits, die schwedische Torhüterin Johanna Bundsen oder der Norwegerin Guro Nestaker lange nicht kannte. Da die HB am Sonntag in der Champions League im dänischen Esbjerg gefordert ist, findet das Derby unter der Woche statt. Für Vestergaard und Co geht es nun bis Ende des Monats ausschließlich mit englischen Wochen weiter. Der Ludwigsburger Coach sieht darin kein Problem: „Das ist doch cool und besser als Training.“ Zumal die HB in der Königsklasse nach dem Erreichen des Final Four im ungarischen Budapest in der Vorsaison erneut Ambitionen hegt und nur zu gerne wieder in das Finalturnier einziehen würde. Bislang liegt der deutsche Meister in seiner Vorrundengruppe auf Kurs Ko-Runde.

Was also können die FRISCH AUF Frauen in diesem ungleichen Duell ausrichten? „Wir wollen unserem Publikum ein schönes Spiel zeigen und die Atmosphäre genießen. Es waren zuletzt so viele Zuschauer da, wir werden unsere Attribute in den Ring werfen und einfach Spaß haben und möchten uns so gut es geht aus der Affäre ziehen.“ In der Hinrunde gelang das beim 28:35. Um ein ähnliches Resultat zu erreichen und dem Favoriten keinen Spaziergang zu ermöglichen, „müssen wir uns gegenüber dem Spiel in Blomberg wieder deutlich steigern“, weiß Torhüterin Celina Meißner, die in Blomberg hielt was zu halten war und einen Treffer ins leere Tor der HSG beitrug. „In erster Linie geht es darum, unser Spiel wieder zu verbessern und gute Aktionen zu zeigen, damit wir zufrieden aus der Partie gehen können.“ In diesem Fall leichte Fehler zu vermeiden, die an der Lippe fast jedes Mal tödlich endeten und mit einem Gegentor bestraft wurden.

„Wir wollten nochmals alles probieren und sind zwar gut reingekommen, aber dann ist uns die Luft ausgegangen. Um in der 1. Liga mithalten zu können, müssen wir immer an unserem Limit spielen, was uns in den letzten drei Spielen und überhaupt in der Vorrunde gut gelungen ist bis auf die Partien in Metzingen und jetzt eben in Blomberg. Aber es ging am Samstag einfach nicht mehr, es hat nach den letzten drei Spielen mit den langen Fahrten nach Buxtehude und nun Blomberg die Kraft gefehlt. Einige Spielerinnen waren zudem angeschlagen und haben im Vorfeld gesagt, dass sie es trotzdem versuchen wollen“, so Kiener, für dessen Team es nach dem Nachbarschaftsduell gegen den Meister erst am 25. Januar mit dem Heimspiel gegen Leverkusen weitergeht. „Ab da beginnt die heiße Phase der zweiten Saisonhälfte. Wir wollen den Klassenerhalt erreichen, auf welchem Wege auch immer.“ Soll heißen: Wenn man bis zum Schluss um die Playoff-Ränge mitspielen und am Ende sich sogar für diese qualifizieren würde, wäre das für den Neuling ein sensationelles Ergebnis. „Wir brauchen uns aber keinen Stress zu machen. Wir alle kennen den Modus.“ So habe auch das punktlose Leverkusen noch alle Chancen, bei entsprechenden Performances in den entscheidenden Wochen im Frühjahr. „Da geht es um die Wurst“, so Kiener. Auch für sein Team. Entweder in den Playoffs oder Playdowns.