Die FRISCH AUF Frauen müssen sich zum Ligaauftakt dem übermächtigen Team von HBLudwigsburg im ersten Derby der Saison nach einer starken ersten Hälfte mit 28:25 (16:19) geschlagen geben

Das erste Spiel nach der Rückkehr in die 1. Bundesliga hatte es für die Göppinger Handballerinnen in sich: Am Mittwochabend musste das Team von Trainer Nico Kiener gleich zum Derby bei Titelverteidiger HB Ludwigsburg (vormals SG BBM Bietigheim) antreten. Gegen jenen Verein, bei dem die FRISCH AUF Frauen am 22. Mai 2021 ihr bis dato letztes Bundesligaspiel bestritten hatten.

Was nicht wirklich überraschend kommt: Damals wie dieses Mal beim 28:35 (16:19) konnte das Team von Trainer Nico Kiener im Lokalderby bei der Übermannschaft der Liga, an diesem Sonntag in Odense in der Champions League im Einsatz, keine Punkte ergattern. Doch die Kiener-Schützlinge bewiesen beim Eröffnungsspiel vor fast 3000 Zuschauern in der Ludwigsburger MHP Arena, dass sie auch gegen ein solch übermächtiges Team in der Lage dazu sind, Akzente zu setzen: mit den Durchbrüchenvon Sina Ehmann und Carmen Moser, dem guten Zug zum Tor von Spielgestalterin Lea Neubrander oder dem Zusammenspiel mit Neuzugang Luisa Schulze am Kreis. „Genau deswegen haben wir Luisa geholt. Ihre Persönlichkeit, ihre Ausstrahlung und ihre Erfahrung helfen uns ungemein“, so die Sportliche Leiterin Birute Schaich. „Auf diese Leistung können wir aufbauen. Wir haben nie aufgesteckt und bis zum Schluss gekämpft. 28 Tore beim Meister musst du erst einmal werfen. Jetzt wollen wir am Samstag in einer Woche in unserem ersten Heimspiel gegen Zwickau die ersten beiden Punkte einfahren.“

„Die Vorfreude auf das Derby war riesig“, bestätigte Trainer Nico Kiener, „wir haben damals in Bietigheim letztmals im Oberhaus gespielt und nun nach unserem Aufstieg wieder, da schließt sich der Kreis.“ Trotzdem war zu Beginn eine gewisse Nervosität zu spüren. Doch diese legten die Gäste im Verlauf der ersten Hälfte ab und machten dem Kontrahenten das Leben mit einer couragierten Vorstellung schwer. Zwar führte Ludwigsburg nach etwas mehr als zehn Minuten bereits 10:5, nach 19 Minuten hatten die Göppingerinnen beim 11:11 aber den Ausgleich hergestellt. Die Defensive arbeitete immer besser, und so blieb der fünfmalige deutsche Meister sechs Minuten ohne eigenen Treffer. Dennoch gelang es Ludwigsburg, sich gegen Ende des ersten Durchganges wieder etwas von den FRISCH AUF Frauen zu lösen und einen 19:16-Vorsprung mit in die Kabine zu nehmen.

Nach dem Wechsel verkürzte Carmen Moser auf zwei Tore Differenz, doch danach beherrschte der nach seinem 32:24-Erfolg gegen Metzingen frisch gebackene Super-Cup-Gewinner das Geschehen deutlicher und setzte sich bis auf acht Treffer ab (28:20, 41.). „Da ging es dann etwas zu schnell. Aber wir haben uns insgesamt gut präsentiert,“ konstatierte Carmen Moser. Das sah auch Göppingens Trainer Nico Kiener so: „Wir sind in der ersten Liga angekommen und können mithalten und wollen in den weiteren Partien zeigen, dass wir ein ernstzunehmender Gegner sind.“ Das war sein Team in den ersten 30 Minuten auf jeden Fall. Nach dem Wechsel machte sich dann auch die individuelle Klasse der Gastgeberinnen bemerkbar, die hinten energischer zupackten und in der eingewechselten Johanna Bundsen einen sicheren Rückhalt hatten. Auch Göppingens Celina Meißner zeigte einige gute Paraden und entschärfte zudem einen Siebenmeter von Nationalspielerin Maraike Thomaier. Da Petra Hlogyik wegen Problemen an der Bandscheibe nicht eingesetzt werden konnte, saß in Ludwigsburg die Trainerin der Göppinger Torhüterinnen, Edit Lengyel, auf der Bank, die zu einem Siebenmeter auf die Platte kam, diesen von der erfolgreichsten Ludwigsburger Werferin Antje Döll (9/4) aber nicht parieren konnte.

So spielten sie:

HB Ludwigsburg: Bundsen, Roth (1); Thomaier (3/1), Döll (9/4), Leuchter (4), Klemencic (1), Johansen (1), Smits (2), Behrend (2), Nestaker (3), Carlson (2), Niewieadomska (1), Hafra (1), Faluvegi(5), Mala  


FRISCH AUF Frauen:
Lengyel, Meißner; De Bellis, Bianco, Beugels (5/3), Däuble (1), Ehmann (3), Elies (1), Irmler (1), Kynast (1), Moser (3), Neubrander (4), Scherer (3), Schulze (5), Watzl (1)

Schiedsrichter: Marvin Cesnik/Jonas Konrad (Gummersbach)


Zeitstrafen: 2:2-Minuten


Zuschauer: 2917.