Nellingen auf Abschiedstour

6.4.2019
Kategorie
Bundesliga

Es dürfte für längere Zeit der letzte Lokalvergleich mit dem Team von den Fildern sein, denn finanzielle Gründe zogen den „Hornets“ Mitte März den Stachel für die Bundesliga. „Wirtschaftlich ist es uns nicht möglich, eine konkurrenzfähige Mannschaft für die Bundesliga zu stellen“, begründete Geschäftsführer die Rücknahme des bereits eingereichten Lizenzantrags bei der Handball Bundesliga Frauen (HBF). Es wird ein kompletter Neuanfang für Nellingen, denn der Rückzug betrifft sowohl die 1., wie auch die 2. Liga und somit werden die „Hornets“ sportlich in der 3. Liga in die neue Saison gehen. Eine Nachricht, die schnell für viel Bewegung im Kader sorgte, bereits acht Spielerinnen haben ihren Abschied verkündet und so steht Veronika Gildammer als designierte Trainerin in der nächste Spielzeit bei der Bildung einer neuen Mannschaft vor einer Mammutaufgabe.Mit dem Rückzug steht der TV Nellingen bereits sieben Spieltage vor dem Saisonfinale als erster Absteiger aus dem Oberhaus fest. Rein sportlich steht das Team von Trainer Ralf Rascher aktuell zwar auch auf dem letzten Tabellenplatz, aber das rettende Ufer, welches die „Hornets“ seit 2016 immer wieder erreichten, wäre noch in greifbarer Nähe gewesen. Das sich die Truppe des aus Göppingen stammenden Coaches mit Würde aus dem Oberhaus verabschieden möchte steht außer Frage. Beim zuletzt starken Aufsteiger aus Halle-Neustadt führte das Rascher-Team lange deutlich und erst in den letzten 10 Minuten drehte der ebenfalls abstiegsgefährdete Neuling das Spiel zu einem schmeichelhaften 33:30-Erfolg. Somit dürfte klar sein, dass die „Hornets“ nicht bereit sein in Göppingen ein Abschiedsgeschenk abzugeben.Für Aleksandar Knezevic steht die Ausgangslage vor dem Derby außer Frage: „Wir gehen als Favorit in die Begegnung und nehmen diese Rolle natürlich an.“ Von den letzten Heimspielen will der Coach der Grün-Weißen indes nichts wissen, der Fokus ist auf die Gäste gerichtet. „Für uns geht es darum, die 7. Tabellenposition und damit den Platz in der oberen Tabellenhälfte zu verteidigen und dafür werden im Sonntag alles in die Waagschale wefden, was wir zu bieten haben“, gibt sich Knezevic kämpferisch. Natürlich liegt der Druck beim Lokalduell bei den Göppingerinnen, aber Einheiten im Mentalbereich sollen den Spielerinnen den Rücken stärken und im Training unter der Woche war viel gute Stimmung und Lockerheit in der Halle zu spüren.Personell muss Aleksandar Knezevic weiterhin auf Annika Blanke verzichten, die nach einer Knieverletzung noch nicht einsatzfähig ist. Sicherlich bitter für die Göppinger Rückraumspielerin, schließlich kam sie im Sommer von den Fildern unter den Hohenstaufen. Vom Spielfeldrand kann sie sich dann aber ihre vorhandenen Eindrücke zur ehemaligen Mitspielerin Roxana Ioneac erneuern und auch die Fans der Grün-Weißen haben die Möglichkeit einen der Neuzugänge für die kommende Saison unter die Lupe zu nehmen. Liest man die Nellinger Aussagen zum Wechsel der Rumänin zu FRISCH AUF, darf man sich auf einen tollen Menschen und eine starke Spielerin freuen. Bejubeln wird der Göppinger Anhang die Tore von Roxana Ioneac aber selbstverständlich erst in der neuen Spielzeit.