Nach Triumph im Schlagerspiel wieder auf Kurs
Die FRISCH AUF Frauen stürzen Tabellenführer HSV Solingen-Gräfräth
und fügen ihm beim 34:32 (19:12) die erste Heimniederlage zu.
Die FRISCH AUF Frauen haben die Hürde HSV Solingen-Gräfrath
übersprungen und sich im Aufstiegsrennen eindrucksvoll
zurückgemeldet: Nach einer furiosen Darbietung nahm das Team von
Trainer Nico Kiener mit dem 34:32 (19:12)-Triumph im Schlagerspiel
nicht nur Revanche für das 25:27 in der Hinrunde, sondern auch Big
Points im Kampf um den Aufstieg beim bisherigen Tabellenführer mit
nach Hause. Während die Mannschaft von Kerstin Reckenthäler das
erste Mal in der heimischen Klingenhalle Federn lassen musste, blieb
die Weste der Göppingerinnen in dieser Saison auch im zehnten Spiel
in der Fremde makellos. „Das war die richtige Antwort auf letzte
Woche. Die Mannschaft hat 50 Minuten toll gespielt und auch den
kurzfristigen Ausfall von Lotta Woch weggesteckt“, lobte Kiener. Die
Göppinger Torjägerin fällt vorerst wegen einer Gürtelrose aus. Dafür
war Michaela Hrbkova mit nach Solingen gereist, um neben Lisa
Borutta eine zweite Linkshänderin im Rückraum zu haben.
Dass die FRISCH AUF Frauen beim Primus auftrumpften konnten, lag
auch an Torhüterin Oliwia Kaminska, die in der ersten Hälfte 45,5
Prozent der Würfe parierte, während die Solinger Keeperinnen in den
ersten 30 Minuten auf fünf Prozent kamen. Ein ums andere Mal trafen
die bis in die Haarspitzen motivierten Gäste um eine bestens Regie
führende Spielmacherin Louisa Wolf (8/4), die in der Deckung auf der
Halbposition Cassandra Nanfack gut im Griff hatte. „Das waren enorm
wichtige zwei Punkte für uns. Bis auf die letzten zehn Minuten haben
wir hinten wie vorne sehr souverän agiert“, sagte Wolf.
19 Tore und eine Wurfquote von 83 Prozent spiegelten die
Überlegenheit der FRISCH AUF Frauen in der ersten Hälfte wider. Von
allen Positionen gingen die Kiener-Schützlinge mit Entschlossenheit
und Dynamik zu Werke. Es war ihnen anzumerken, dass der Patzer der
Vorwoche gegen Ketsch unbedingt ausbügelt werden sollte und es sich
um ein wegweisendes Spiel handelte. Frisch Auf legte einen
Traumstart hin und ließ sich auch von der stimmungsvollen Kulisse
von 750 Zuschauern nicht beirren. Die ersten vier Angriffe saßen.
Dreimal Sina Ehmann und einmal Wolf von der Siebenmeterlinie aus
sorgten für eine 4:0-Blitzführung und veranlassten Reckenthäler zu
einer frühen Auszeit (5.). Die und eine erste Hinausstellung gegen
die Gäste verhalfen dem Tabellenführer zum Einstieg in die Partie,
allerdings konnten sich die Göppingerinnen bis zur 20. Minute vom
zwischenzeitlichen 7:6 (14.) wieder deutlich absetzen (13:7).
Hohes Tempo und eine erste Zeitstrafe gegen Solingen nutzten die
Kiener-Schützlinge, um sich bis zur 24. Minute auf 16:8 in Führung
zu werfen. In die Pause transportierten die Göppingerinnen einen
Vorsprung von sieben Toren Differenz (19:12). „Der gute Start war
wichtig und hat uns Sicherheit gegeben. Wir waren die deutlich
bessere Mannschaft, haben dem Gegner durch etwas leichtfertige
Ballverluste am Ende zwar einige schnelle Tore ermöglicht, aber wir
konnten von unserem Zehn-Tore-Vorsprung profitieren“, sagte Sina
Ehmann, die sechs ihrer acht Treffer gegen ihren künftigen Verein in
Durchgang eins erzielte.
Eine Parade von Kaminska und eine Zeitstrafe vermiesten den
Einheimischen den Auftakt in die zweiten 30 Minuten und so schienen
die FRISCH AUF Frauen über 26:16 und 31:21 auf einen Kantersieg
zuzusteuern. Eine doppelte Unterzahl, Flüchtigkeitsfehler und eine
sich steigernde Natascha Krückemeier im Tor ließen die Einheimischen
zu einer Aufholjagd ansetzen. Und so war die die Halle nach vier
Solinger Toren in Serie zum 31:33 eineinhalb Minuten vor dem Ende
wieder hellwach, ehe Abwehrchefin Lisa Frey mit dem 34:31 den Sieg
endgültig unter Dach und Fach brachte und Anspannung und Druck sich
in kollektivem Jubel entluden. „Wir haben noch einmal toll gekämpft,
zuvor aber viel zu ängstlich agiert und nie zu unserem Spiel
gefunden“, analysierte Reckenthäler.
So spielten sie:
HSV Solingen-Gräfrath: Krückemeier, Gün, Fahnenbruck; Senel (1),
Nanfack (6/2), Polsz (5), Reinarz (5), Tesche, Kamp (3), Penz,
Jörgens, Wehy (1), Brandt (11/1)
FRISCH AUF Frauen: Bocka, Kaminska; Brugger (3), Borutta (4/1), Wolf
(8/4), Frey (1), Hrbkova (1), Tinti (2), De Bellis (1), Ehmann (8),
Scherer, Wyder (4), Krhlikar (2)
Schiedsrichter: Leonard Bona/Malte Frank (Remscheid/Radevormwald)
Zeitstrafen: 4:12-Minuten
Zuschauer: 750.