Mit großem Kämpferherz zu einem Punkt
Die FRISCH AUF Frauen holen im Gipfeltreffen gegen Solingen einen
zwischenzeitlichen Sechs- und in den letzten fünf Minuten einen
Vier-Tore-Rückstand noch auf und spielen 26:26 (13:13)
Ohne Britt van der Baan, ohne Sarah Irmler, ohne Leonie Patorra,
ohne Louisa Wolf (sie alle fehlten verletzt), ohne Sina Ehmann (sie
durfte nach ihrem Wechsel aus Solingen während der Saison zurück
nach Göppingen in diesem Spiel nicht eingesetzt werden) und ab der
42. Minute ohne Stephanie Elies, die die Rote Karte sah, behielten
die FRISCH AUF Frauen im Gipfeltreffen mit dem Primus HSV Solingen-
Gräfrath einen Zähler und gaben sich auch trotz eines
zwischenzeitlichen Sechs- und Vier-Tore-Rückstandes in den letzten
fünf Minuten nicht auf. Und so durften sie sich am Ende vor der
stimmungsvollen Kulisse von 1500 Zuschauern beim 26:26 (13:13) über
einen nicht mehr für möglich gehaltenen Zähler freuen, der das Team
gestärkt aus der Partie gehen lässt, auch wenn der anvisierte Sprung
an die Tabellenspitze nicht gelang. Nutznießer des Unentschiedens
waren die drittplatzierten Berliner Füchse, die gegen den 1. FSV
Mainz 05 32:26 gewannen und den Rückstand auf die beiden Topteams
verkürzten. Somit bleibt es an der Spitze weiterhin extrem spannend,
da sowohl Solingen (am 15. April), als auch das Team von Trainer
Nico Kiener (am 28. April) noch gegen die „Spreefüxxe“ antreten
muss. Solingen genießt Heimrecht, die Göppingerinnen müssen in die
Hauptstadt. Die nächste Partie der FRISCH AUF Frauen steigt nach der
Osterpause am Samstag, 15. April um 19.30 Uhr in der Theodor-
Eisenlohr-Sporthalle bei der abstiegsbedrohten TG Nürtingen.
Im Duell der beiden Topteams war von Beginn an auf beiden Seiten
große Nervosität zu spüren. Diese legte sich auch nach dem 2:0 der
Göppingerinnen zunächst nicht. Das Kiener-Team legte in der Folge
zwar immer vor, sah sich beim 5:7 aber zum ersten Mal einem Zwei-
Tore-Rückstand ausgesetzt. In dieser Phase hatten die Frisch-Auf-
Handballerinnen Glück, dass Solingen in seinem Angriff am Pfosten
scheiterte und sich nicht auf drei Tore absetzen konnte. Kiener
reagierte und zückte nach rund 15 Minuten erstmals die grüne Karte.
Danach glich sein Team zum 7:7 aus. Technische Fehler und Paraden
der Torhüterinnen Anne Bocka und Natascha Krückemeier bestimmten
weiterhin die Begegnung, in der die Zuschauer auf die elektronische
Zeit- und Spielstandsanzeige verzichten mussten, da ein Netzkabel
defekt war. Frisch Auf brachte sich durch Stephanie Elies wieder in
Führung. Nach dem 0:3-Lauf war es Solingens Trainer Kerstin
Reckenthäler zu gefährlich und sie nahm eine Auszeit. Bis kurz vor
dem Wechsel behaupteten die Göppingerinnen eine knappe Führung, ehe
die Gäste aus dem Bergischen Land sich 13:12 in Front werfen
konnten. Doch die wurfgewaltige Elies tankte sich Sekunden vor dem
Pausenpfiff durch und brachte den Ball im kurzen Eck noch irgendwie
zwischen Pfosten und Krückemeier vorbei in die Maschen zum 13:13-
Halbzeitstand.
Nach dem Wechsel folgte die schwächste Phase der FRISCH AUF Frauen,
die die Bälle leichtfertig wegwarfen und es dem Primus ermöglichten,
über 18:15 (38.) auf 21:15 davonzuziehen (42.), was Kiener zu einer
Auszeit veranlasste, um seiner Mannschaft nochmals neue Impulse zu
geben. Auch wenn es spielerisch nicht rund lief, aufgeben war für
die Göppingerinnen keine Option. Dazu war auch noch zu lange zu
spielen. Und nach dem 19:22 (49.) durch Luisa Scherers ersten
Treffer keimte beim Publikum wieder Hoffnung auf. Nachdem Selina
Kalmbach und Klara Schlegel die Göppingerinnen auf 22:23
herangebracht hatten, kochte die Halle. Solingen jedoch agierte
cool, und bei den euphorischen Gastgeberinnen schlichen sich
nun wieder ein paar leichte Fehler ein und so schien der Primus beim
26:22 (55.) auf der Siegerstraße. Doch die nie aufsteckenden
Gastgeberinnen kamen bis eine Minute vor Schluss mit einem 4:0-Lauf
zum 26:26-Ausgleich. Danach wurde es dramatisch und fast schien die
Partie wie im Hinspiel mit einem letzten, direkten Freiwurf für
Solingen zu enden, doch diesen gaben die beiden Schiedsrichter dann
nicht mehr, sodass sich die beiden Kontrahenten wie in der Hinrunde
(31:31) auch dieses Mal gegenseitig je einen Zähler abnahmen, der am
Ende von den Einheimischen angesichts der ganzen Ausfälle und der
großen Rückstände wie ein Sieg gefeiert wurde.
So spielten sie:
FRISCH AUF Frauen: Bocka, Kaminska; De Bellis (1), Borutta (2),
Elies (4), Kalmbach (5/1), Scherer (2), Schlegel (4), Urbanska,
Uscinowicz (3), Watzl, Wyder (5)
HSV Solingen-Gräfrath: Krückemeier, Grewe; Senel (1), Weyh (3),
Adams (3), Karathanassis (1), Polsz, Reinarz (4), Müller (6), Penz,
Jörgens (2), Kunert, Brandt (6/1)
Schiedsrichter: Darnel Jansen/Lucas Hellbusch (Trebur)
Zeitstrafen: 12:4-Minuten
Zuschauer: 1500.