Mit Energieschub ins Derby
Die FRISCH AUF Frauen müssen an diesem Samstag zur TG Nürtingen
Die 2. Handball Bundesliga Frauen biegt so langsam auf die
Zielgerade ein: Sieben Spieltage sind noch zu absolvieren und weder
die auf Rang zwei liegenden FRISCH AUF Frauen, noch die im
Abstiegskampf steckende TG Nürtingen haben etwas zu verschenken. An
diesem Samstag (19.30 Uhr, sportdeutschland.tv) treffen beide Teams
in der Nürtinger Theodor-Eisenlohr-Sporthalle aufeinander.
Im Hinspiel kamen die Göppingerinnen in diesem Derby nicht über ein
34:34 hinaus. Das Ärgerliche: Zwei Minuten vor dem Ende führte das
Team von Trainer Nico Kiener 34:30 und schien den Sieg in der Tasche
zu haben, wurde dann aber urplötzlich hypernervös und musste sich
mit einer Punkteteilung begnügen. „Aus der Hinrunde haben wir noch
etwas gutzumachen“, weiß Göppingens Sportliche Leiterin Birute
Schaich. Über die Osterfeiertage hatten die Göppingerinnen frei,
konnten den Akku vor dem anstehenden Saisonendspurt nochmals richtig
auftanken und gehen mit einem gehörigen Energieschub in das
Nachbarschaftsduell. „Das tat allen gut, bei Familie und Freunden in
der Heimat zu sein.“
Außenspielerin Luisa Scherer unterstreicht dies: „Wir konnten gut
regenerieren und haben uns im Training intensiv auf die kommenden
Wochen und das Spiel gegen Nürtingen vorbereitet“, sagt die mit 98
Treffern zweitbeste Göppinger Werferin und ergänzt: „Unser Anspruch
an uns selbst ist es, unsere Fähigkeiten abzurufen und das Spiel zu
gewinnen. Ich erwarte ein von beiden Seiten kämpferisches Derby und
freue mich, dass viele Göppinger Fans zur Unterstützung nach
Nürtingen fahren werden.“
Bei einem Sieg könnten die FRISCH AUF Frauen in der Tabelle Kapital
schlagen, da Primus Solingen und der Dritte Berlin sich im direkten
Duell gegenüberstehen. „Nürtingen braucht die Punkte und wird sich
vehement wehren, aber auch wir wollen gewinnen, um unser Ziel zu
erreichen“, so Schaich. Dennoch konzentriere man sich vorwiegend auf
sich selber. Trainer Nico Kiener bestätigt dies: „Natürlich wissen
wir um die Situation der TGN, aber damit beschäftigen wir uns nicht
übermäßig. Wir wollen die beide Punkte mitnehmen und in unserem
letzten Derby der Saison als Sieger hervorgehen“, sagt der Göppinger
Coach, der bis auf die Langzeitausfälle in der bis Saisonschluss
reaktivierten Anja Brugger eine zusätzliche Alternative zur
Verfügung hat, die für Entlastung sorgen soll. Die zuletzt verletzt
fehlende Louisa Wolf kehrt nach ihrer Operation an der linken Hand
in den Kader zurück. Die Spielmacherin stieg in dieser Woche wieder
ins Training ein.
Dass die TGN nach ihrem respektablen Saisonstart in den
Abstiegsstrudel gezogen wurde, kommt auch für Frisch Auf recht
überraschend. Ruft das Team von Trainer Simon Hablizel um die
routinierte Spielmacherin Kerstin Foth sein Potenzial aus der
Anfangsphase der Saison ab, als man die Füchse Berlin und den HC
Rödertal bezwang, sollte der weiteren Zweitligazugehörigkeit nichts
im Wege stehen. Doch nach nur zwei Siegen aus den letzten 13 Spielen
fehlt das Selbstvertrauen. Das letzte Spiel vor der Pause beim HC
Leipzig ging mit 28:34 verloren. „Jedes Spiel ist für uns nun ein
Endspiel“, sagt Hablizel. Mit dem Punkten beginnen soll der Nachbar
nach dem Bestreben der FRISCH AUF Frauen jedoch erst eine Woche
später. Das Restprogramm sieht für die Nürtinger Handballerinnen
noch drei direkte Duelle vor, zudem die Derbys gegen Schozach und
das sich am Ende der Saison zurückziehende Herrenberg, die auf jeden
Falls gewonnen werden müssen.