Mit einem Bein in der Relegation
Die FRISCH AUF Frauen können Rang zwei nach dem 36:30 (16:17) beim
stark aufspielenden TSV Nord Harrislee am Mittwoch klarmachen
Die Aufstiegsrelegation ist für die Göppinger FRISCH AUF Frauen nach
dem 36:30 (16:17)-Erfolg beim TSV Nord Harrislee zum Greifen nah. An
diesem Mittwoch kann das Team von Trainer Nico Kiener mit einem Sieg
im Nachholspiel beim 1. FSV Mainz 05 auch rechnerisch vor dem
abschließenden Saisonspiel gegen den SV Werder Bremen alles
klarmachen. „Das war mit eines der schwierigsten Spiele in dieser
Saison. Harrislee hat sehr, sehr gut und vor allem wahnsinnig
schnell nach vorne gespielt. Meine Mannschaft hat mit einer
absoluten Willens- und Energieleistung dagegengehalten und sich auch
durch den Ausfall von Louisa De Bellis, die während der Partie
umknickte, und die dritte Zeitstrafe gegen Sina Ehmann nicht von
ihrem Weg abbringen lassen“, war Göppingens Coach mächtig stolz auf
seine Mannschaft, die nach den beiden Ausfällen „auf der letzten
Rille fuhr. Aber das Team hat auch diese Rückschläge weggesteckt und
sich nicht unterkriegen lassen. Jetzt wollen wir mit Auswärtssieg
Nummer 15 den zweiten Platz endgültig sichern.“
Überragende Akteurin in der Holmberghalle war auf Göppinger Seite
Lotta Woch, die gegen ihren Ex-Klub genau wie im Hinspiel 13/3-
Treffer erzielte und in den beiden letzten Saisonspielen die 200er-
Marke knacken kann. Hierzu fehlen der 25-Jährigen noch acht Tore.
Auch Sina Ehmann erwies sich bis zu ihrem unfreiwilligen Stopp in
der 40. Minute mit ihren Durchbrüchen als eine prägende Akteurin in
der Offensive in einem gefestigten Göppinger Team, „das nicht nur
Druck hatte, das Spiel gewinnen zu müssen, um den Vorsprung auf
Berlin zu wahren, sondern es auch unbedingt gewinnen wollte“, so
Kiener.
Beide Mannschaften agierten hochmotiviert und lieferten sich in
einer intensiven und mit zahlreichen Hinausstellungen gespickten
Begegnung von Beginn an einen offenen Schlagabtausch. Auf Harrisleer
Seite handelte sich Madita Jeß bereits in den ersten vier Minuten
zwei Zeitstrafen ein, überstand die Partie aber dennoch bis zum Ende
und hielt ihr Team zusammen mit Johanna Andresen im Spiel.
In den ersten 30 Minuten wechselten die Führungen hin und her, ehe
sich die Kiener-Truppe erstmals mit drei Treffern absetzen konnte
(11:8, 17.). Eine Zeitstrafe ließ Harrislee wieder ausgleichen und
wenig später in Führung gehen (13:12). Nach einem 13:15-Rückstand
holten die Grün-Weißen zum Gegenschlag aus und egalisierten zum
15:15. Eine weitere Göppinger Zeitstrafe sorgte dafür, dass die
Gäste wieder ins Hintertreffen gerieten. Pascale Wyder verkürzte mit
dem letzten Angriff der ersten Hälfte noch auf 16:17.
Die zweite Hälfte begann mit einer Siebenmeterparade von Anne Bocka
gegen Jeß, die die Göppingerinnen richtig Fahrt aufnehmen ließ. Nach
41 Minuten hieß es 24:20 und von diesem Vorsprung konnte der
Tabellenzweite bis in die Endphase der Begegnung zehren. Mehr als
auf ein Tor ließ man Harrislee nicht herankommen, sondern schaffte
es immer wieder, dem Anschlusstreffer der Einheimischen ein oder
zwei Gegentore folgen zu lassen wie zum 30:27 (52.). In der
Schlussphase erwiesen sich die Gäste als stabiler, routinierter und
mit dem unbedingten Siegeswillen ausgestattet. Mit dem wichtigen
Treffer zum 33:30 nahm Louisa Wolf ihrem Team den letzten Druck
(57.) und die nun völlig befreit agierenden FRISCH AUF Frauen ließen
noch drei Tore zum 36:30-Auswärtssieg folgen und konnten
anschließend erschöpft, aber überglücklich die über zehnstündige
Heimfahrt aus Schleswig-Holstein antreten.
So spielten sie:
TSV Nord Harrislee: Tiedemann, Fasold; Volquardsen, Pleger (2),
Mettner (2), Jane Andresen (1), Lauf (4), Albers, Johanna Andresen
(5), Rahn (4), Jeß (6/3), Frauenschuh, Jansen (4/1), Klingenberg,
Schleemann (2)
FRISCH AUF Frauen: Bocka, Kaminska; Brugger (1), Borutta (1), Wolf
(4/1), Woch (13/3), Hrbkova (2), Tinti (4), De Bellis, Ehmann (6),
Scherer (2), Wyder (3), Häfele
Schiedsrichter: Sebastian Klinke/Matthias Klinke (Bordesholm)
Zeitstrafen: 8:16-Minuten
Zuschauer: 237.