Meisterrausch zu viel für Göppingen
Zumindest dürften die Mädels dem neuen deutschen Meister auf dem Feld als erster gratulieren und nach dem Abklatschen mit den Göppingerinnen feierte das Starensemble vor fast 2.500 Zuschauern nach 2017 den zweiten Titelgewinn im Oberhaus.Dabei hatte die Begegnung für die Grün-Weißen nicht schlecht begonnen. Bietigheim legte zwar schnell auf 5:2 (8.) vor, doch in der 12. Minute erzielte Michaela Hrbkova beim 6:5 den Anschlusstreffer für ihre Farben. Allerdings sollte es für eine lange Zeit der letzte Torerfolg für Göppingen sein, denn der Favorit ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Die SG baute eine starke Defensive auf, hinter der zudem Nationaltorhüterin Dinah Eckerle den Grün-Weißen so manchen Ball abkaufte. Der Tabellenführer wusste dies eindrucksvoll zu nutzen. Entweder im Gegenstoß oder durch schnell vorgetragene Angriffskombinationen tauchte man immer wieder frei vor Branka Zec im Göppinger Gehäuse auf und verwandelte sicher. Selbst zwei Auszeiten von Aleksandar Knezevic brachten die Hausherrinnen nicht ins Straucheln, die beim 19:7-Halbzeitstand bereits anstoßen durften.Auch im zweiten Abschnitt setzte sich die individuelle Klasse des Ligakrösus weiter durch. Trainer Martin Albertsen konnte alle 15 auf dem Spielbericht vermerkte Spielerinnen einsetzen, ohne an Qualität oder Geschwindigkeit zu verlieren. Dennoch ergaben sich die Göppingerinnen nicht ihrem Schicksal und hielten in der zweiten Halbzeit tapfer dagegen. Bis zum 24:12 (43.) blieb es beim Abstand zur Pause. Doch dann schwanden die letzten Kräfte und Bietigheim holte zum Meisterrausch aus. Und so musste sich Göppingen mit 18:34 verdient geschlagen geben.Für die Grün-Weißen endete damit eine Saison, die immer wieder von Personalproblemen belastet war. Auch zum Finale fehlten mit Annika Blanke und Iris Guberinic zwei wichtige Spielerinnen und so mangelte es für mehr einfach an Alternativen. Hinzu kam ein übermächtiger Gegner, der eine überragende Spielzeit mit sagenhaften 50:2 Punkten abschloss. Nahezu unglaublich, dass sich der Thüringer HC als Titelverteidiger mit der gleichen Punktzahl, aber dem um 29 Treffer schlechteren Torverhältnis geschlagen geben musste. Bietigheim und das Team aus Erfurt spielten diese Saison eindeutig in einer eigenen Liga.Für die Göppingerinnen beginnt nun die ersehnte Spielpause. Es gilt neue Kräfte zu sammeln, die Verletzungen zu kurieren und dann wieder anzugreifen. Letztlich konnten die Grün-Weißen mit den vorhandenen Mitteln auch in dieser Saison überzeugen, mit dem Abstieg hatte man zu keiner Zeit etwas zu tun. Aber es wurde ebenso klar, dass der dünne Kader von Trainer Knezevic langfristige Verletzungen kaum kompensieren kann.Frisch Auf Göppingen:Zec, Lengyel; Brugger, Schindler, Kinlend (1), Hrbkova (7/3), Adamkova (3), Krhlikar (1), Bergschneider, Petrinja (6/3)SG BBM Bieitgheim:Eckerle, Salamakha, Visser (2), Rozemalen (2), Lauenroth (2), Hoekstra (1), Ivancok (1/1), Loerper (3/2), van der Heijden (4), Schulze (4), Kudlacz-Gloc (3), Naidzinavicius (3), Woller (4), Malestein (4), Braun (1)Schiedsrichter: Kern / KuschelSiebenmeter: 4/3 : 8/6Zeitstrafen: 0 Min : 2 Min. Zuschauer: 2.452