Klare Sache gegen Ketsch
Die FRISCH AUF Frauen schießen sich mit dem 39:24 (20:10) gegen die
Kurpfalz Bären den Frust der letzten beiden Spiele von der Seele
Kurzen Prozess mit dem Gast aus Ketsch machten die Göppinger
Zweitliga-Handballerinnen zum Ende ihrer englischen Woche: Das Team
von Trainer Nico Kiener schoss sich am Sonntagnachmittag im Baden-
Württemberg-Derby in der heimischen EWS Arena gegen die
abstiegsgefährdeten Kurpfalz Bären den Frust der vergangenen beiden
Partien von der Seele und bleibt nach dem 39:24 (20:10)-Kantersieg
auf Tuchfühlung zum Erstplatzierten aus Solingen.
Die Kiener-Truppe beeindruckte dabei mit dem erfolgreich
praktizierten Rucki-Zucki-Handball der vergangenen Wochen. Nach
Ballgewinnen und Paraden der besten Ligatorhüterin Anne Bocka wurde
blitzschnell umgeschaltet. Die Pässe und Abwürfe landeten zielgenau
bei den Mitspielerinnen und so waren die FRISCH AUF Frauen ein ums
andere Mal über die erste Welle erfolgreich. Der Tabellenzweite
zeigte dem Kontrahenten aus Nordbaden frühzeitig, dass er nicht
gewillt war, die Punkte wie in der vergangenen Spielzeit abzutreten.
Die beiden Flügelspielerinnen Selina Kalmbach und Luisa Scherer
waren von den Bären in der ersten Hälfte nicht zu halten. Das Duo
avancierte mit neun und sieben Toren am Ende zu den erfolgreichsten
Werferinnen der Göppingerinnen und packte auch in der Defensive
kräftig mit an.
Aber auch über den Kreis fand der Weg ins Tor. Marlena Urbanska traf
schon im ersten Durchgang drei Mal. Der Göppinger Coach hatte mit
der Polin und Stephanie Elies im Innenblock begonnen. Nach einer
9:4-Führung zückte der Göppinger Coach nach vier Gegentoren in Folge
die grüne Karte, da sein Team nach dem erstmaligen Fünf-Tore-
Vorsprung und einer ersten Zeitstrafe zu flatterhaft agierte. Die
Ansprache des Trainers wirkte: Bis zur Pause kassierten die FRISCH
AUF Frauen in 15 Minuten nur noch zwei Gegentreffer und warfen
selber elf. „Da kamen wir mit vielen einfachen Toren zum Erfolg und
konnten uns in der Abwehr dann schnell wieder positionieren und
unsere Stärken ausspielen“, analysierte Leonie Patorra. Die am
Kreuzband verletzte Spielmacherin steht in den nächsten Monaten
gleich vor zwei Operationen, hat den Schock des dritten
Kreuzbandrisses aber inzwischen einigermaßen verwunden und richtet
den Blick nach vorne. Die 21-Jährige nimmt sich den deutschen
Nationalspieler Simon Ernst zum Vorbild, der sich mit der gleichen
Leidensgeschichte zurück aufs Spielfeld kämpfte.
Die deutliche Führung nach 43 Minuten (29:17) nutzte der Göppinger
Trainer zur Rotation. So wurde Stephanie Elies den Rest der zweiten
Spielhälfte auf Rückraum Mitte eingebunden und Klara Schlegel bekam
auf Halbrechts viel Spielzeit, die die Österreicherin zu vier
wuchtigen Treffern aus dem Rückraum nutzte. Im Aufgebot der FRISCH
AUF Frauen stand gegen die Kurpfalz Bären auch die U19-Spielerin Lea
Watzl, die die letzten zehn Minuten auf der Linksaußenposition für
die eiskalte Kalmbach ran durfte und zwei Treffer zum Erfolg
beisteuerte.
„Das war die richtige Antwort auf die beiden Spiele zuvor. Wir haben
mit viel Tempo agiert und die Würfe saßen“, freute sich Kiener auf
das erfolgreiche Ende der englischen Woche mit den nicht
übertroffenen 24 Gegentoren, die sich der Coach mit seinem Team
immer als Ziel setzt. „Jetzt gilt die volle Konzentration dem
Auswärtsspiel bei den deutlich im Aufwind befindlichen Bremerinnen.“
Bremen war auch am Sonntag im Einsatz und glich sein Punktekonto mit
einem 35:32-Erfolg in Leipzig aus.
So spielten sie:
FRISCH AUF Frauen: Bocka, Kaminska (ab 44.); De Bellis, Borutta (1),
Ehmann (1), Elies (3), Irmler, Kalmbach (9), Scherer (7), Schlegel
(4), Urbanska (4), Uscinowicz (3), Watzl (2), Wolf (4/3), Wyder (1)
Kurpfalz Bären: Wiethoff (1), Polackova; Mann (2), Schmidt,
Ihlefeldt (2), Bianco, Haupt, Torras Parera (4/1), Marmodee (4),
Werthmann (2), Wenzel (3), Möllmann (6)
Schiedsrichter: Nico Bärmann/Leon Bärmann (Graben-Neudorf)
Zeitstrafen: 8:4-Minuten
Zuschauer: 961.