Keine Zeit für Trübsal

1.2.2023
Kategorie
Bundesliga

Die FRISCH AUF Frauen wollen im Auswärtsspiel an diesem Mittwoch

beim HC Leipzig wieder ihr wahres Gesicht zeigen

In der Vorrunde trafen sie im Schlagerspiel als Tabellenerster und

Zweiter mit makelloser Bilanz aufeinander. Wenn es an diesem

Mittwoch (19 Uhr, sportdeutschland.tv) zwischen dem HC Leipzig und

den Göppinger FRISCH AUF Frauen zum vorgezogenen Rückspiel des 20.

Spieltages kommt, gehen beide Teams angefressen und leicht

angeknackst in die Partie.

Beide leisteten sich zuletzt Niederlagen bei Teams aus der

Abstiegszone. Die Göppinger Zweitliga-Handballerinnen verloren 27:33

bei Neuling Mainz-Bretzenheim, Leipzig unterlag beim TuS Lintfort

mit 28:33. Beiden brach in der zweiten Hälfte förmlich der Boden

unter den Füßen weg. Während die Göppingerinnen von einem

berauschten Gegner in Durchgang zwei regelrecht überrannt wurden,

gelangen dem HCL nach dem Wechsel nur noch sechs Treffer. Da waren

Ärger und Enttäuschung hüben wie drüben natürlich groß.

Bei den FRISCH AUF Frauen wurde die Pleite von Bretzenheim kurz und

knackig aufgearbeitet. Das musste sie auch, denn mit der

bevorstehenden englischen Woche galt der Blick schnell dem Gastspiel

in Leipzig. „Für Trübsal bleibt keine Zeit. Die beiden Punkte sind

weg und wir müssen jetzt schauen, die englische Woche möglichst

erfolgreich zu Ende zu bringen“, sagt Trainer Nico Kiener, der sich

wieder eine besser zupackende und aggressivere Abwehr erhofft, die

nicht mehr zwei Schritte langsamer ist als der Gegner, sondern einen

Schritt schneller. Zudem klare Aktionen in der Offensive: Handball

mit Tempo, Mut und Überzeugung, wie er zuvor gezeigt wurde und mit

dem die Frisch-Auf-Frauen auf Rang eins kletterten.

„Die Niederlage vom vergangenen Samstag tut schon weh“, sagt Birute

Schaich. „Das sind Punkte, die wir eigentlich nicht abgeben dürfen“,

weiß die Sportliche Leiterin. „Aber es ist passiert und wir müssen

jetzt sofort zurückschlagen. Es geht weiter und es ist nichts

verloren, es geht ja unheimlich eng zu. Alles ist möglich.“

Auch die Göppinger Spielerinnen möchten in Sachsen wieder ihr wahres

Gesicht zeigen und mit einem guten Auftritt und zwei Punkten die

jüngste Scharte ausmerzen und sich mit einem doppelten Punktgewinn

beschenken, wie es eigentlich schon in Mainz-Bretzenheim für die

direkt am Spieltag Geburtstag feiernde Stephanie Elies und Trainer

Kiener angedacht war, der zwei Tage vor der Bretzenheim-Partie

seinen Ehrentag hatte. Doch auch der 21-malige Meister wird alles

reinwerfen, denn mit einem Sieg könnte er den Rückstand auf die

FRISCH AUF Frauen auf drei Zähler verringern und bliebe in

Schlagdistanz zu den ersten beiden Rängen.

„Wir gehen das Spiel genauso an wie nach den verlorenen Partien vor

dem Buchholz-Spiel, das damals auch an einem Mittwoch stattfand“,

sagt Göppingens Toptorschützin Lisa Borutta (80 Treffer), die auf

einen „Hallo-Wach-Effekt“ nach der jüngsten Niederlage setzt. „Wir

wissen, dass wir in Mainz nicht gut gespielt haben. Aber das mussten

wir schnell abhaken, da es nun schon nach Leipzig geht. Dort müssen

wir uns auf zwei unterschiedliche Abwehrvarianten einstellen, in

erster Linie aber müssen wir unsere Defensive wieder stärken und die

Zahl der Gegentore deutlich geringer halten. Unser Spiel lebt von

einem stabilen Abwehrverbund.“

Frank Höhmann