Keine Zeit für Trübsal
Die FRISCH AUF Frauen wollen im Auswärtsspiel an diesem Mittwoch
beim HC Leipzig wieder ihr wahres Gesicht zeigen
In der Vorrunde trafen sie im Schlagerspiel als Tabellenerster und
Zweiter mit makelloser Bilanz aufeinander. Wenn es an diesem
Mittwoch (19 Uhr, sportdeutschland.tv) zwischen dem HC Leipzig und
den Göppinger FRISCH AUF Frauen zum vorgezogenen Rückspiel des 20.
Spieltages kommt, gehen beide Teams angefressen und leicht
angeknackst in die Partie.
Beide leisteten sich zuletzt Niederlagen bei Teams aus der
Abstiegszone. Die Göppinger Zweitliga-Handballerinnen verloren 27:33
bei Neuling Mainz-Bretzenheim, Leipzig unterlag beim TuS Lintfort
mit 28:33. Beiden brach in der zweiten Hälfte förmlich der Boden
unter den Füßen weg. Während die Göppingerinnen von einem
berauschten Gegner in Durchgang zwei regelrecht überrannt wurden,
gelangen dem HCL nach dem Wechsel nur noch sechs Treffer. Da waren
Ärger und Enttäuschung hüben wie drüben natürlich groß.
Bei den FRISCH AUF Frauen wurde die Pleite von Bretzenheim kurz und
knackig aufgearbeitet. Das musste sie auch, denn mit der
bevorstehenden englischen Woche galt der Blick schnell dem Gastspiel
in Leipzig. „Für Trübsal bleibt keine Zeit. Die beiden Punkte sind
weg und wir müssen jetzt schauen, die englische Woche möglichst
erfolgreich zu Ende zu bringen“, sagt Trainer Nico Kiener, der sich
wieder eine besser zupackende und aggressivere Abwehr erhofft, die
nicht mehr zwei Schritte langsamer ist als der Gegner, sondern einen
Schritt schneller. Zudem klare Aktionen in der Offensive: Handball
mit Tempo, Mut und Überzeugung, wie er zuvor gezeigt wurde und mit
dem die Frisch-Auf-Frauen auf Rang eins kletterten.
„Die Niederlage vom vergangenen Samstag tut schon weh“, sagt Birute
Schaich. „Das sind Punkte, die wir eigentlich nicht abgeben dürfen“,
weiß die Sportliche Leiterin. „Aber es ist passiert und wir müssen
jetzt sofort zurückschlagen. Es geht weiter und es ist nichts
verloren, es geht ja unheimlich eng zu. Alles ist möglich.“
Auch die Göppinger Spielerinnen möchten in Sachsen wieder ihr wahres
Gesicht zeigen und mit einem guten Auftritt und zwei Punkten die
jüngste Scharte ausmerzen und sich mit einem doppelten Punktgewinn
beschenken, wie es eigentlich schon in Mainz-Bretzenheim für die
direkt am Spieltag Geburtstag feiernde Stephanie Elies und Trainer
Kiener angedacht war, der zwei Tage vor der Bretzenheim-Partie
seinen Ehrentag hatte. Doch auch der 21-malige Meister wird alles
reinwerfen, denn mit einem Sieg könnte er den Rückstand auf die
FRISCH AUF Frauen auf drei Zähler verringern und bliebe in
Schlagdistanz zu den ersten beiden Rängen.
„Wir gehen das Spiel genauso an wie nach den verlorenen Partien vor
dem Buchholz-Spiel, das damals auch an einem Mittwoch stattfand“,
sagt Göppingens Toptorschützin Lisa Borutta (80 Treffer), die auf
einen „Hallo-Wach-Effekt“ nach der jüngsten Niederlage setzt. „Wir
wissen, dass wir in Mainz nicht gut gespielt haben. Aber das mussten
wir schnell abhaken, da es nun schon nach Leipzig geht. Dort müssen
wir uns auf zwei unterschiedliche Abwehrvarianten einstellen, in
erster Linie aber müssen wir unsere Defensive wieder stärken und die
Zahl der Gegentore deutlich geringer halten. Unser Spiel lebt von
einem stabilen Abwehrverbund.“
Frank Höhmann