Keine Schwäche zeigen
Im Derby gegen die TG Nürtingen an diesem Samstag um 19 Uhr streben
die FRISCH AUF Frauen den elften Sieg in Folge an.
Zehn Siege in Serie haben die FRISCH AUF Frauen in den
zurückliegenden Wochen und Monaten geholt. An diesem Samstag (19
Uhr, sportdeutschland.tv) soll in der Göppinger EWS-Arena im
Heimspiel gegen die TG Nürtingen der elfte folgen. Bislang haben
sich die Schützlinge von Trainer Nico Kiener gegen die Mannschaften
aus dem Mittelfeld und der Abstiegszone keinen Ausrutscher erlaubt.
Diesen soll es auch beim Derby gegen den Tabellensechsten nicht
geben, damit man sich das Geschehen in der 2. Liga vor dem Auswärts-
Doppelpack beim TuS Lintfort und in Mainz weiter vom Platz an der
Sonne verfolgen kann.
Allerdings müssen sich die Göppingerinnen auf harte Gegenwehr
einstellen. „Wir hatten schon im Hinspiel lange Zeit Probleme mit
der offensiven Abwehr der TG. Zudem befindet sich Nürtingen im
Aufwind und hat sich in den vergangenen Wochen in die vordere
Tabellenhälfte vorgearbeitet“, sieht Kiener in den Hölderlinstädtern
den nächsten unbequemen Gegner. Der Auftritt beim 37:22-Sieg in
Regensburg gibt jedoch berechtigten Anlass zur Hoffnung, dass die
zwei Zähler am Ende der 60 Minuten auf die Habenseite der Frisch-
Auf-Frauen wandern. Ein Vorteil könnte wieder der breite Kader sein.
„Das kann gerade in diesen Zeiten ein entscheidender Faktor sein.“
Womöglich auch am Samstag, denn beim 30:25 gegen den TSV Nord
Harrislee konnte Nürtingens Coach Simon Halblizel nur mit einem
Minikader in die Partie gehen. Dieser schlug sich jedoch beachtlich
und fuhr den fünften Heimsieg in Serie ein. Auswärts läuft es
dagegen nicht nach Wunsch. Bislang konnte man lediglich drei Siege
in der Fremde einfahren, den letzten beim 26:25 in Herrenberg Anfang
November vergangenen Jahres. Beim 21:26 in Berlin verletzte sich
zudem Spielmacherin Julia Bauer an der rechten Hand. Weil es auf der
Bank eng wurde, hat man bei der Turngemeinde jüngst eine alte
Bekannte reaktiviert: Verena „Vreni“ Breidert. Die inzwischen 42-
Jährige hat gezeigt, dass sie immer noch mithalten kann und war
gegen Harrislee zusammen mit der Ligatoptorjägerin Kerstin Foth mit
sechs Treffern beste Werferin. Breidert ist auch in Göppingen kein
unbeschriebenes Blatt. Von 2001 bis 2010 war sie für die FRISCH AUF
Frauen aktiv. Eine weitere Akteurin, die schon Tore für die
Göppingerinnen warf, ist Lea Schuhknecht.
Wie schon in Regensburg, möchte der Spitzenreiter in seinem letzten
Heimderby an die temporeiche Vorstellung der Vorwoche anknüpfen. In
der zweiten Hälfte konnte sich bei der Vielzahl an Gegenstößen vor
allem Luisa Scherer in Szene setzen. Sie kam nach ihrer Einwechslung
in den letzten 20 Minuten auf sechs Treffer. Dementsprechend
zufrieden war die junge Linkshänderin. „Wir haben vergangene Woche
als Team sehr gut funktioniert und wollen die starke Leistung
bestätigen“, sagt die 20-Jährige, die sich auch gegen Nürtingen
„erfolgreichen Tempohandball“ zum Ziel gesetzt hat. Die Stimmung sei
angesichts der Erfolgsserie und dem ersten Platz hervorragend. „Alle
sind hochmotiviert und werden das Spiel gegen Nürtingen konzentriert
angehen, damit wir die Tabellenführung weiter behaupten.“
Die Motivation vor der Partie ergibt sich von selbst.
In Lokalduellen wolle jeder noch mehr als sonst aus sich herausholen,
„aber wir wissen alle, dass sie eigene Gesetze haben und wie im
Pokal immer alles möglich ist. Nürtingen hat eine eingeschweißte
Truppe, aber wir auch. Durch unsere Erfolgsserie erst recht, so
schnell kann uns nichts aus der Bahn werfen“, sagt Birute Schaich.
Trotzdem müsse man voll fokussiert in die Begegnung gehen. „Sonst
kann es gefährlich werden“, weiß auch Kiener. „Das hat man gegen
Heide gesehen. Nach dieser Partie wollten wir unbedingt wieder ein
anderes Gesicht zeigen. Ich bin froh, dass das in Regensburg so gut
geklappt hat und die Mannschaft das umsetzen konnte.“ Personell
dürften am Samstag bis auf die Anfang der Woche noch positiv
getestete Alexandra Tinti alle Akteurinnen mit dabei sein.