Keine Punkte bei Doppel-Debüt
Keine Punkte bei Doppel-Debüt
Die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen unterliegen beim Tabellenvierten HSG Blomberg-Lippe 22:29 (11:15)
Erstmals in dieser Spielzeit war das Schweizer Trio in Reihen der FRISCH AUF Frauen auf dem Feld vereint: Beim Auswärtsspiel bei der HSG Blomberg-Lippe gab nicht nur Nico Kiener sein Debüt als Trainer, auch die durch einen Kreuzbandriss lange zum Zuschauen gezwungene Lisa Frey feierte ihr Comeback und absolvierte ihr erstes Spiel im Dress der Göppingerinnen zusammen mit Romy Morf und Pascale Wyder. Der Einstand des Duos in der ersten Rückrundenpartie war jedoch nicht von Erfolg gekrönt. Blomberg wurde seiner Favoritenrolle gerecht und so kehrten die FRISCH AUF Frauen aus Ostwestfalen mit einer 22:29 (11:15)-Niederlage zurück in die Heimat.
Vor der Pause konnte Frisch Auf am Tabellenvierten noch einigermaßen dranbleiben und lag bis zur 25. Minute nur zwei oder drei Tore hinten. Die Defensive machte ihre Sache gut, Blomberg kam über die erste und zweite Welle kaum zum Torerfolg, konnte sich dafür aber auf seine Außenspielerinnen Ndidi Agwunedu und Emelyn van Wingerden verlassen. „Sie hatten zuletzt etwas mit sich und ihren Abschlüssen gehadert, heute aber waren beide sehr effektiv“, freute sich Blombergs Coach Steffen Birkner. Agwunedu auf der linken Seite traf in Hälfte eins bei fünf Versuchen fünfmal, ihr Pendant auf der linken Seite, van Wingerden, steuerte vier Treffer bei.
Nach dem Seitenwechsel konnten die Göppingerinnen mit dem Kontrahenten nicht mehr Schritt halten und mussten diesen davonziehen lassen. Aus dem nach 35 Minuten Hoffnung verleihenden 14:17 wurde bis zur 46. Minute ein 14:26-Rückstand, der eine Klatsche befürchten ließ. In dieser Phase klappte nichts mehr: Es wurde teils überhastet geworfen, man verlor viele Bälle, traf das Aluminium und vergab einen Siebenmeter. Zwei Zeitstrafen taten ihr Übriges zur hohen Blomberger Führung. Doch die FRISCH AUF Frauen steckten den Kopf nicht in den Sand und sorgten mit guten letzten zehn Minuten für ein erträgliches Endresultat. Dies hatte Kiener, erst seit einer Woche im Amt, in seiner Auszeit angestrebt. „Wir wollten zumindest noch das letzte Drittel der zweiten Hälfte für uns entscheiden.“ Die Moral stimmte bei den Göppingerinnen, die noch fünf Treffer gutmachten. Dass dies gelang, war auch ein Verdienst der zur zweiten Hälfte eingewechselten Oliwia Kaminska im Tor. Sie zeigte einige gute Paraden, und im Vergleich zur zehnminütigen Leerlaufphase zuvor trafen ihre Mitspielerinnen nun.
In der ersten Hälfte stotterte auch bei Blomberg einige Male der Motor, Frisch Auf schlug aus den technischen Fehlern der Gastgeberinnen aber zu wenig Kapital, um diese ernsthaft gefährden zu können. Nico Kiener probierte im Verlauf der Begegnung einiges aus, veränderte den Mittelblock und wechselte auch im Angriff durch, in dem Lisa Frey noch nicht aufgeboten wurde. Sein Team habe zwar in den ersten 30 Minuten den Kontakt zur HSG nicht abreißen lassen, „aber wir sind nicht gut reingekommen in die Partie und dem Gegner von Beginn an hinterhergelaufen. In der zweiten Hälfte wuchs dann der Rückstand innerhalb von zehn Minuten auf zehn Tore an.“ Positiv stimmte den neuen Coach die Einstellung und der Zusammenhalt der Mannschaft, die sich in der Endphase der Partie nicht komplett ihrem Schicksal ergab, sondern noch einmal die Ärmel hochkrempelte, um nicht gänzlich unterzugehen. Die lange Niederlagenserie nage am Selbstvertrauen, „die Mannschaft benötigt dringend ein Erfolgserlebnis. Aber wir werden weiter an uns arbeiten und in der neuen Woche gut trainieren und versuchen es dann am Samstag beim Nachholspiel in Bensheim erneut“.
Frank Höhmann
So spielten sie:
HSG Blomberg-Lippe: Andresen, Veith; Agwunedu (6), Franz (8/5), Hartstock, Jongenelen, Kordovska, Kynast (3), Michalczik (3), Reiche, Rüffieux (3), Schoenaker (1), Wenzel, van Wingerden (5)
FRISCH AUF Frauen: Bocka, Kaminska; Andjic (5/3), Brugger (3), Ehmann (1), Frey, Hrbkova (4/1), Ioneac (1), Krhlikar (1), Marcikova, Morf (4), Tinti, Welter (2), Wyder (1)
Schiedsrichter: Sebastian Grobe / Adrian Kinzel (Braunschweig / Bochum)
Zeitstrafen: 2:12-Minuten
Siebenmeter: 5/5 – 4/5
Zuschauer: 0.