Wenn die FRISCH AUF Frauen und die TusSies aus Metzingen aufeinandertreffen, sind immer viele Emotionen im Spiel

Um Punkte hat es dieses Duell zum letzten Mal vor drei Jahren gegeben. An diesem Samstag stehen sich die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen und die TuS Metzingen endlich wieder in einem Pflichtspiel gegenüber. Die Partie in der Metzinger Öschhalle beginnt um 19.30 Uhr und ist wie in früherer Zeit kein Derby wie jedes andere. Die Distanz ist mit nur 43 Kilometern recht kurz. Und daher sind wieder besonders viele Emotionen im Spiel. In der Vorbereitung konnten die TusSies das Duell für sich entscheiden. Beim 32:36 hielt das Team von Trainer Nico Kiener das Geschehen beim amtierenden Pokalsieger offen. Das möchte man auch an diesem Samstag tun und dabei an die gezeigte Leistung gegen Dortmund anknüpfen, als man am Ende dem Favoriten bedrohlich nahe auf die Pelle rückte und nur 30:32 unterlag.

„Eine Chance hat man immer. Wie hatten sie schon gegen Dortmund und auch am Samstag sind wie nicht ohne Möglichkeit“, sagt Spielmacherrin Mariel Beugels. „Wir müssen einfach so weitermachen wie bisher und uns und unserer Linie treu bleiben, aus unseren Fehlern lernen, dann werden wir schon bald die nächsten Punkte einfahren. Ob das nun schon diesen Samstag in Metzingen der Fall sein wird, werden wir sehen“, sagt die frühere niederländische Junioren-Nationalspielerin, vor der Saison vom schwedischen Klub Lugi HF nach Göppingen gekommen und bereits bei 8/4-Treffern. Die Freundin von Rutger ten Velde, neu aus Lübbecke zu den Herren von Frisch Auf gewechselt, hat sich schnell akklimatisiert, sprüht vor Spielfreude und übernimmt bei Siebenmetern Verantwortung, kann aber auch immer wieder für Überraschungsmomente sorgen wie beim Hüftwurf bei Zeitspiel zum 8:12 gegen den BVB. Es harmoniere insgesamt sehr gut, so Beugels, die beim Pokalsieger mit ihren Teamkolleginnen ebenso couragiert zu Werke gehen möchte wie im Heimspiel gegen Dortmund. Die Emotionen werden dabei sicherlich hochkochen, denn man weiß um die spezielle Atmosphäre in der engen Öschhalle. Darauf gilt es sich auf Göppinger Seite einzustellen. Vielleicht liegt ein Vorteil in der Verunsicherung der Gastgeberinnen. „Sie sind nicht sonderlich gut gestartet, haben sich das sicher anders vorgestellt. Aber deshalb sind wir jetzt nicht plötzlich der Favorit“, sagt Göppingens Trainer Nico Kiener. „Wir wollen uns und unser Spiel weiter stabilisieren und zur Stelle sein, wenn Metzingen uns etwas anbieten sollte. Je länger wir das Geschehen offen gestalten können, desto größer wird der Druck auf die Gastgeberinnen.“

Das Metzinger Auftaktprogramm hatte es ähnlich in sich wie für die Göppingerinnen. Den bislang einzigen Zähler ergatterten die Schützlinge von Neu-Trainer Dr. Peter Woth beim 30:30 in Buxtehude. Ein Wiedersehen gibt es mit der letztjährigen Göppinger Außenspielerin Selina Kalmbach, die nun für die Pink Ladies spielt. Und die Ex-Göppinger Keeperin Anne Bocka ist als Trainerin der Metzinger Torhüterinnen eingestiegen. Zu diesen gehört Marie Weiss, eines der größten Nachwuchstalente des DHB und mit Gianina Bianco, Lara Däuble und Lea Watzl von den FRISCH AUF Frauen im Sommer bei der Juniorinnen-Weltmeisterschaft in Skopje dabei. Aber nicht nur sie ist in der Lage, Spiele zu entscheiden. Auch Julia Behnke, Naina Klein, Jana Scheib oder Sabrina Tröster sowie Lois van Vliet gehören zu den erfahrenen und auffallenden Akteurinnen des Pokalchampions, der im Viertelfinale auswärts bei der HSG Bensheim/Auerbach eine hohe Hürde überspringen muss, um erneut ins Final Four nach Stuttgart zu gelangen.

Gerne erinnert man sich bei den FRISCH AUF Frauen an das Jahresende 2017 zurück, als die Göppingerinnen vor fast 6000 Zuschauern in der Porsche Arena mit 32:28 gegen die TusSies triumphierten. „Wir werden wie immer alles versuchen und wollen eine gute Leistung zeigen“, so die Sportliche Leiterin Birute Schaich. „Alle freuen sich auf das Derby, da ist immer viel los und es herrscht eine tolle Atmosphäre.“