Fünfter Saisonsieg soll her
Die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen greifen an diesem Samstag mit dem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen wieder ins Geschehen ein
Nach ihrer zweiwöchigen Pause nehmen die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen an diesem Samstag um 19 Uhr mit einem Heimspiel gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen den Spielbetrieb wieder auf. Das Team von Trainer Nico Kiener peilt in der Göppinger EWS Arena gegen den punktlosen Tabellenletzten seinen fünften Saisonsieg an, um sich die Chance auf die Playoffs weiter offenzuhalten.
Dabei setzt der Göppinger Trainer auf die altbewährten Tugenden seines Teams, das zuletzt im Derby gegen die HB Ludwigsburg arg dezimiert antreten und krankheitsbedingt gleich auf ein Quintett verzichten musste. Mit neuer Power und Energie wollen die Frisch-Auf-Frauen in die zweite Saisonhälfte starten und weiterhin gute Leistungen zeigen, mit denen sie das Publikum in der Hinrunde begeistert und auch unerwartete Siege wie gegen den VfL Oldenburg und bei der HSG Bensheim/Auerbach eingefahren haben. Diese Siege rührten aber keinesfalls daher, dass die Göppingerinnen von ihren Konkurrenten unterschätzt wurden, da diese sie nach der gelungenen Rückkehr ohnehin nicht als „normalen Aufsteiger“einstufen.
„Wir konnten die Pause gut nutzen, um zu regenerieren und wieder im athletischen Bereich zu arbeiten und nach der Rückkehr der zuletzt fehlenden Spielerinnen handballerisch wieder besser trainieren. Leverkusen ist ein unangenehmer Gegner, das wissen wir aus dem Hinspiel, aber wir wollen und müssen die beiden Punkte holen. Diesen Druck machen wir uns und damit müssen wir auch entsprechend umgehen können“, sagt Nico Kiener. Das sieht auch die Sportliche Leiterin, Birute Schaich, so: „Wir können, wollen und müssen gewinnen, wenn wir weiterhin auf dem achten Platz bleiben und uns Chancen auf diesen ausrechnen wollen. Wir liegen nach der ersten Hälfte gut im Rennen, die Playoffs sind im Bereich des Möglichen, das möchten wir uns nicht verbauen.“
Mit dem Ligadino aus Leverkusen, mit elf Titeln und neun Pokaltriumphen immer noch deutscher Rekordmeister, sieht sich in dieser Spielzeit der wohl akutesten Abstiegsgefahr seiner Zugehörigkeit zum Oberhaus aus. In den vergangenen Jahren gelang es den „Werkselfen“ stets, sich im sicheren Mittelfeld zu halten und nie wirklich ganz unten reinzurutschen. In der laufenden Spielzeit können die von Michael Biegler, mit Vergangenheit bei den Göppinger Herren, trainierten Bayer-Handballerinnen die Abgänge der drei Leistungsträgerinnen und Rückraumschützinnen Mareike Thomaier und Viola Leuchter (beide nach Ludwigsburg) und der Portugiesin Mariana Ferreira Lopes (Ungarn) bislang nicht kompensieren.
Doch Biegler und seine Schützlinge lassen sich von den zwölf Niederlagen aus zwölf Spielen nicht ins Bockshorn jagen. Sie wollen bis zum Ende der Normalrunde sich immer mehr aufeinander abgestimmt und körperlich zugelegt haben, um in den dann entscheidenden Wochen noch einmal alles zu geben auf dem Weg zum Klassenerhalt. Denn der neue Modus verleiht den Leverkusenerinnen möglicherweise die erforderliche Zeit und nimmt den Druck des Gewinnen müssens raus, auch wenn der eine oder andere Punkt fürs Selbstvertrauen sicher hilfreich wäre. Im Hinspiel gegen die FRISCH AUF Frauen waren die Elfen beim 19:20 nah dran, auch beim 20:21 gegen Neckarsulm oder beim 22:26 in Buxtehude fehlte nicht viel zu Zählbarem. Zuletzt bot man der HSG Blomberg-Lippe lange die Stirn, ehe sich die Probleme im Angriff häuften und die Lipperländerinnen durch etliche Gegenstöße noch zu einem letztlich ungefährdeten 31:22-Erfolg kamen.
Für Göppingens Rückraumspielerin Carmen Moser, die beim 23:32 gegen Ludwigsburg aussetzen musste und die Frisch-Auf-Handballerinnen nicht mit ihren Toren unterstützen konnte, von denen ihr im Verlauf dieser Spielzeit 27 gelungen sind, sind die zwei Punkte am Samstag „fest eingeplant. Wir werden Leverkusen aber keinesfalls unterschätzen, das Team hat einige gute Einzelspielerinnen. Beim Hinspiel hatten wir nicht unseren besten Tag erwischt, haben die Punkte aber trotzdem mitgenommen. Vor eigenem Publikum wollen wir anders auftreten. Die Grippewelle ist überstanden und wir konnten wieder gut trainieren und wollen das abrufen, was wir können, um dann gestärkt in die kommenden Wochen mit den Partien gegen die direkten Konkurrenten gehen zu können.“