In der Rolle des Underdogs
Nach drei Siegen in Folge gehen die FRISCH AUF Frauen gestärkt in
das Zweitrunden-Pokalspiel beim Erstligisten Bensheim/Auerbach.
Nach drei Ligasiegen in Folge fahren die FRISCH AUF Frauen
selbstbewusst zum Zweitrunden-Pokalspiel bei der HSG
Bensheim/Auerbach, das an diesem Sonntag (16 Uhr,
sportdeutschland.tv) in der Bensheimer Weststadthalle beginnt.
Anders als in der Liga befinden sich die Göppingerinnen diesmal in
der Rolle des Underdogs und können ganz ohne Druck aufspielen. Den
Sieg erwartet jeder von den gastgebenden „Flames“, die in der Liga
bislang nur gegen die Sport-Union Neckarsulm verloren haben und
sogar beim Thüringer HC einen Zähler entführen konnten.
„Bensheim ist als Erstligist klar favorisiert, zudem noch in seiner
eigenen Halle. Aber unser Team ist motiviert und hofft auf seine
Chance. Wir versuchen alles, eine Runde weiterzukommen und die
Überraschung zu schaffen. Wir haben rein gar nichts zu verlieren und
möchten die Dinge festigen und vertiefen, die bislang schon gut
geklappt haben“, sagt Teammanagerin Birute Schaich. Man könne also
ganz gelassen ausloten, was geht und die Begegnung zu einer
wichtigen Standortbestimmung nutzen. Kampflos ergeben werde man sich
freilich nicht, ergänzt Trainer Nico Kiener: „Wir wollen auch dieses
Spiel gewinnen und uns in diesem reizvollen Duell mit dem
Erstligisten in erster Linie gut präsentieren und auf den zuletzt
gelungenen Dingen aufbauen.“
Sollte die Abwehr erneut Beton anrühren und im Zusammenspiel mit den
beiden Torhüterinnen Anne Bocka und Oliwia Kaminska so gut
funktionieren wie bei den Siegen gegen Regensburg und Nürtingen,
könnte für die Göppingerinnen eine Überraschung möglich sein. „Wenn
uns auch in Bensheim eine solche Verteidigung gelänge, wäre das
natürlich ein guter Grundstein“, sagt Kiener. Verbessert werden muss
noch die Chancenverwertung. Beim jüngsten 26:20-Derbysieg in
Nürtingen blieben einige Möglichkeiten ungenutzt, die es
verhinderten, sich früher vom Gegner zu lösen. „Die 3:2:1-Abwehr der
Gastgerinnen bereitete uns einige Probleme. Aber wir haben in diesem
intensiven Spiel, das eine Mischung aus den Partien in Heide und
gegen Regensburg war, die beiden Punkte geholt.“ In Bensheim setzt
der Göppinger Coach auf die Breite und Ausgeglichenheit seines
Kaders und möchte denjenigen Spielerinnen mehr Einsatzzeiten gönnen,
„die zuletzt zwar auch gut trainiert, aber weniger Spielanteile
erhalten haben“.
Das letzte Aufeinandertreffen mit den „Flames“ im Frühjahr dieses
Jahres ging denkbar knapp mit 27:28 verloren. „Das war eine äußerst
bittere Niederlage“, erinnert sich Sina Ehmann rückblickend an einen
schmerzhaften Abend. Am Sonntag würden die Karten jedoch neu
gemischt. Und auch wenn die Frisch-Auf-Frauen nun eine Liga tiefer
angesiedelt sind, wirft die linke Rückraumspielerin die Flinte nicht
vorzeitig ins Korn. „Wir freuen uns alle auf diese Partie. Gegen
einen Erstligisten spielen zu können, ist sehr gut für uns. Wir
können im Vergleich mit der höherklassigen Mannschaft sehen, wo wir
augenblicklich stehen und was wir noch verbessern müssen.“ Man werde
bis zum Schluss kämpfen und versuchen, den Gegner so lange es geht
zu ärgern und ihn nicht davonziehen zu lassen. „Es wird zwar schon
ein Unterschied zu den ersten Ligaspielen. Aber wir nehmen die
Herausforderung an. Vielleicht werden wir ja auch ein wenig
unterschätzt“, hofft das Göppinger Eigengewächs auf einen Coup beim
letztjährigen Ligakonkurrenten.