Im Topspiel eine Trotzreaktion zeigen
Die im Aufstiegskampf verlorenen Zähler der Vorwoche wollen die
FRISCH AUF Frauen bei Tabellenführer Solingen wieder reinholen.
Mit einem Sieg im Topspiel beim um einen Minuspunkt besseren
Tabellenführer HSV Solingen-Gräfrath an diesem Samstag (18.15 Uhr,
Klingenhalle) wollen die FRISCH AUF Frauen die verlorenen Zähler der
Vorwoche wieder reinholen. Für das Team von Trainer Nico Kiener geht
es um Big Points. Und das in doppelter Hinsicht, denn das
Spitzenquartett ist an diesem Spieltag unter sich. Im anderen
Kracher kämpfen die Füchse Berlin beim Tabellenzweiten VfL
Waiblingen im direkten Duell um ihre wohl letzte Chance, noch einmal
ins Aufstiegsrennen eingreifen zu können.
Um die Wichtigkeit der Partie ist man sich im Lager der Grün-Weißen
bewusst. Und darüber, dass man auf einen Gegner trifft, der auf der
Euphoriewelle reitet und in heimischer Halle noch ungeschlagen ist.
„Das wird ein hartes Brett. Solingen spielt eine sehr starke Runde“,
sagt Trainer Nico Kiener, der wie die anderen Verantwortlichen nach
dem 34:35 gegen Ketsch angefressen in die Woche ging. Deshalb wurde
am Montag Klartext geredet, damit solch ein Ausrutscher nicht noch
einmal passiert. „Es ist noch nichts entschieden, aber jetzt muss
eine Reaktion der Mannschaft folgen, die schon nach unserem Gespräch
am Montag in den Trainingseinheiten zu spüren war“, berichtet
Teammanagerin Birute Schaich. Dieses Engagement, diesen Einsatz,
Biss, Willen und Kampfgeist gelte es nun im Spitzenspiel in Solingen
auf die Platte zu bringen und die zwei Punkte einzufahren.
Auswärts läuft es in dieser Saison für die Göppingerinnen wie am
Schnürchen. Alle Partien in fremden Hallen konnten gewonnen werden,
„darauf dürfen wir uns aber nichts einbilden. Wenn wir so agieren
wie gegen Ketsch nach der Anfangsviertelstunde, wird in Solingen
nichts zu holen sein“, sagt Kiener und ergänzt mit Blick auf die
Begegnung gegen die Kurpfalz Bären und einer 28:24-Führung rund 15
Minuten vor dem Ende: „Diesen Vorsprung müssen wir nach Hause
bringen.“
Möglicherweise war die dritte Heimniederlage ein letzter Warnschuss
zur rechten Zeit, denn Kiener und Schaich betonten immer wieder,
dass von alleine auch in der zweiten Liga kein Spiel gewonnen und
Nachlässigkeit bestraft werde. „Klar haben unsere Spielerinnen
anders als jetzt Solingen einen gewissen Druck, aber damit müssen
sie lernen umzugehen“, stellt Schaich klar. So war auch der fehlende
Rhythmus nach der fünfwöchigen Pause weniger das Problem, da die
FRISCH AUF Frauen im Landesduell wie die Feuerwehr loslegten und 3:0
und 11:6 führten. Doch Abwehr und Torhüterinnen behielten nicht die
Stabilität der vorangegangenen Partien und vorne wurden zu viele
Chancen ausgelassen. Nun müsse man wieder aufstehen, ein anderes
Gesicht zeigen und seine schwache Phasen auf ein Minimum
beschränken. Gerade auf die Abwehr wird im Spitzenspiel viel Arbeit
zukommen, denn Solingen agiert brand(t)gefährlich und hat in Vanessa
Brandt nicht nur die beste Torschützin der zweiten Liga in seinen
Reihen, sondern stellt auch den besten Angriff des Sechzehnerfeldes.
Doch können die FRISCH AUF Frauen in solchen Partien bestehen. Als
Vorbild dienen die Auftritte in Berlin oder beim Derby in
Waiblingen, als man von der ersten Sekunde an voll da war und den
Gegner nicht zu seinem Spiel finden ließ. „An diese Leistungen
müssen wir anknüpfen und wieder eine bessere Performance an den Tag
legen als vergangene Woche“, sagt Torhüterin Oliwia Kaminska. „Das
wird ein hartes Match. Solingen wird uns alles abverlangen, aber
solche Spiele machen es doch aus. Dafür spielen wir Handball.“