Im Topspiel eine Trotzreaktion zeigen

26.3.2022
Kategorie
Bundesliga

Die im Aufstiegskampf verlorenen Zähler der Vorwoche wollen die

FRISCH AUF Frauen bei Tabellenführer Solingen wieder reinholen.

Mit einem Sieg im Topspiel beim um einen Minuspunkt besseren

Tabellenführer HSV Solingen-Gräfrath an diesem Samstag (18.15 Uhr,

Klingenhalle) wollen die FRISCH AUF Frauen die verlorenen Zähler der

Vorwoche wieder reinholen. Für das Team von Trainer Nico Kiener geht

es um Big Points. Und das in doppelter Hinsicht, denn das

Spitzenquartett ist an diesem Spieltag unter sich. Im anderen

Kracher kämpfen die Füchse Berlin beim Tabellenzweiten VfL

Waiblingen im direkten Duell um ihre wohl letzte Chance, noch einmal

ins Aufstiegsrennen eingreifen zu können.

Um die Wichtigkeit der Partie ist man sich im Lager der Grün-Weißen

bewusst. Und darüber, dass man auf einen Gegner trifft, der auf der

Euphoriewelle reitet und in heimischer Halle noch ungeschlagen ist.

„Das wird ein hartes Brett. Solingen spielt eine sehr starke Runde“,

sagt Trainer Nico Kiener, der wie die anderen Verantwortlichen nach

dem 34:35 gegen Ketsch angefressen in die Woche ging. Deshalb wurde

am Montag Klartext geredet, damit solch ein Ausrutscher nicht noch

einmal passiert. „Es ist noch nichts entschieden, aber jetzt muss

eine Reaktion der Mannschaft folgen, die schon nach unserem Gespräch

am Montag in den Trainingseinheiten zu spüren war“, berichtet

Teammanagerin Birute Schaich. Dieses Engagement, diesen Einsatz,

Biss, Willen und Kampfgeist gelte es nun im Spitzenspiel in Solingen

auf die Platte zu bringen und die zwei Punkte einzufahren.

Auswärts läuft es in dieser Saison für die Göppingerinnen wie am

Schnürchen. Alle Partien in fremden Hallen konnten gewonnen werden,

„darauf dürfen wir uns aber nichts einbilden. Wenn wir so agieren

wie gegen Ketsch nach der Anfangsviertelstunde, wird in Solingen

nichts zu holen sein“, sagt Kiener und ergänzt mit Blick auf die

Begegnung gegen die Kurpfalz Bären und einer 28:24-Führung rund 15

Minuten vor dem Ende: „Diesen Vorsprung müssen wir nach Hause

bringen.“

Möglicherweise war die dritte Heimniederlage ein letzter Warnschuss

zur rechten Zeit, denn Kiener und Schaich betonten immer wieder,

dass von alleine auch in der zweiten Liga kein Spiel gewonnen und

Nachlässigkeit bestraft werde. „Klar haben unsere Spielerinnen

anders als jetzt Solingen einen gewissen Druck, aber damit müssen

sie lernen umzugehen“, stellt Schaich klar. So war auch der fehlende

Rhythmus nach der fünfwöchigen Pause weniger das Problem, da die

FRISCH AUF Frauen im Landesduell wie die Feuerwehr loslegten und 3:0

und 11:6 führten. Doch Abwehr und Torhüterinnen behielten nicht die

Stabilität der vorangegangenen Partien und vorne wurden zu viele

Chancen ausgelassen. Nun müsse man wieder aufstehen, ein anderes

Gesicht zeigen und seine schwache Phasen auf ein Minimum

beschränken. Gerade auf die Abwehr wird im Spitzenspiel viel Arbeit

zukommen, denn Solingen agiert brand(t)gefährlich und hat in Vanessa

Brandt nicht nur die beste Torschützin der zweiten Liga in seinen

Reihen, sondern stellt auch den besten Angriff des Sechzehnerfeldes.

Doch können die FRISCH AUF Frauen in solchen Partien bestehen. Als

Vorbild dienen die Auftritte in Berlin oder beim Derby in

Waiblingen, als man von der ersten Sekunde an voll da war und den

Gegner nicht zu seinem Spiel finden ließ. „An diese Leistungen

müssen wir anknüpfen und wieder eine bessere Performance an den Tag

legen als vergangene Woche“, sagt Torhüterin Oliwia Kaminska. „Das

wird ein hartes Match. Solingen wird uns alles abverlangen, aber

solche Spiele machen es doch aus. Dafür spielen wir Handball.“