Horror-Heimbilanz ausgebaut

11.3.2019
Kategorie
Bundesliga

Die Europapokal-Träume der Göppingerinnen haben sich nach dem chancenlosen Auftritt gegen Leverkusen trotz der guten Auswärtsbilanz wohl erübrigt. Die Gäste vom Rhein betrieben ihrerseits Wiedergutmachung für die Niederlage gegen Schlusslicht SV Union Halle-Neustadt und zogen in der Tabelle an den Frisch-Auf-Frauen vorbei auf den fünften Platz.Die Bundesliga-Partie vor 724 Zuschauern musste ohne Spielstand und Uhrzeit auf der Anzeigetafel auskommen, denn die Technik war bereits am Nachmittag ausgefallen und konnte nicht rechtzeitig wieder in Gang gesetzt werden. Bei den Frisch-Auf-Frauen saß Keeperin Alexandra Meisl auf der Bank, denn Torhüterin Edit Lengyel war nicht rechtzeitig fit geworden. Im Kasten stand Branka Zec, die gegen ihren ehemaligen Verein gut ­begann und die Göppingerinnen bis zum 4:5 (12.) halbwegs im Spiel hielt.Ihre Vorderleute reihten allerdings im Angriff einen Fehlversuch an den nächsten, hatten nach einer Viertelstunde schon zwei Siebenmeter verworfen und lagen trotz einer Auszeit von Trainer Aleksandar Knezevic bald mit 4:10 zurück (22.). Dieser Rückstand hatte trotz des nächsten Timeouts bis zur Halbzeit Bestand und das Spiel war spätestens hier entschieden.„Wir sind nervös gestartet und haben vorne keine Lösungen gefunden. Sieben Tore zur Halbzeit sagen alles“, erklärte Knezevic, „wir waren mental heute nicht da, die Ursache müssen wir klar analysieren.“ Es passte zu dem aus Göppinger Sicht gebrauchten Tag, dass sich Rückraumspielerin Annika Blanke nach gerade überstandener zweiwöchiger Krankheit bei einem Kurzeinsatz erneut verletzte. Die ehemalige Nellingerin humpelte in der 28. Minute mit Knieproblemen vom Spielfeld und konnte nach Wiederbeginn nicht mehr eingesetzt werden.Bayer Leverkusen war nicht gewillt, den Vorsprung aus der Hand zu geben. Frisch Auf benötigte erneut knapp acht Minuten bis zu seinem ersten Treffer in Durchgang zwei. „Leverkusen hatte eine aggressive Abwehr, aber wir waren offensiv auch sehr schwach. Das war nicht flüssig, wir haben die Bälle nur im Stehen angenommen“, erklärte Prudence Kinlend, die in der nächsten Saison im Bayer-Trikot auflaufen wird. „Wir hätten nach den letzten beiden Siegen eigentlich selbstbewusst auftreten können. Unterbewusst waren wir aber wohl zu nervös, weil wir unbedingt endlich wieder zuhause gewinnen wollen“, sagte die Rückraumspielerin.Das nächste Heimspiel ist für Frisch Auf erst am 30. März, einen Tag nach Kinlends 27. Geburtstag. Am kommenden Wochenende geht es auswärts gegen die TuS Metzingen. In der Fremde ist mit den Frisch-Auf-Frauen derzeit eher zu rechnen als in eigener Halle.Frisch Auf Göppingen:Zec, Meisl (n.e.); Brugger (1), Blanke (1), Schindler (1), Kinlend (1), Hrbkova (7/4), Guberinic (2), Adamkova (3), Krhlikar (1), Bergschneider (n.e.), Petrinja (2).TSV Bayer Leverkusen:Kurzke, Fehr (n.e.); Jurgutyte (6), Zschocke (1), Potocki (4), Souza, Kämpf, Bruggeman (4), Hodel, Berndt (1), Polsz, Joanna Rode (2), Pereira, Jennifer Rode (1), Elaine Rode (8).Schiedsrichter: Moles/Pittner (Heddesheim/Hemsbach).Zeitstrafen: 4:6 Minuten.Zuschauer: 724.