Hohe Hürde zum Jahresabschluss
An diesem Mittwoch um 19.30 Uhr steht für die FRISCH AUF Frauen bei
Erstliga-Absteiger Buchholz-Rosengarten ein weiteres Topspiel an
Hohe Hürde im hohen Norden: Das letzte Spiel des Jahres führt die
Göppinger Zweitliga-Handballerinnen an diesem Mittwoch (19.30 Uhr,
sportdeutschland.tv) in den Landkreis Harburg nach Niedersachsen zu
keinem Geringeren als Erstliga-Absteiger HL Buchholz 08-Rosengarten,
der mit einem Heimsieg als Tabellenführer in die Weihnachtspause
gehen könnte. Mit vier Minuspunkten sind die zuletzt immer besser in
Schwung gekommenen und im Pokal-Viertelfinale gegen Oldenburg
stehenden Handball-Luchse heimlicher Spitzenreiter.
Erst vier Verlustpunkte hatten auch die FRISCH AUF Frauen bis zum
vergangenen Wochenende angehäuft. Nach der Heimniederlage gegen die
Berliner Füchse, dem vierten sieglosen Spiel in Folge, haben sich
diese auf sechs erhöht und das Team von Trainer Nico Kiener möchte
mit aller Macht verhindern, dass sie nach dem tollen Saisonstart
weiter anwachsen. Und so ist allgemein etwas Unruhe eingekehrt, die
auch der Göppinger Coach wahrnimmt. „So schnell kann es im
Leistungssport gehen. Bis zur 20:14-Halbzeitführung in Solingen war
die Welt noch völlig in Ordnung, jetzt herrscht ein anderes
Stimmungsbild und alles wird eher negativ gesehen. Natürlich fehlt
derzeit ein Erfolgserlebnis, aber wir haben in Rosengarten jetzt
noch eine Chance, uns dieses zu holen und mit einem guten Gefühl in
die Pause zu gehen, denn im neuen Jahr geht es mit dem Auswärtsspiel
in Harrislee nicht wirklich einfacher für uns weiter.“
Auch wenn nach den jüngsten Ergebnissen Enttäuschung und Frust
vorherrschen, sei jetzt nicht auf einmal alles schlecht. „Wir müssen
dieses Tal nun eben irgendwie überwinden. Am besten klappt dies mit
einem Sieg, das wird aber verdammt schwer.“ Die Göppingerinnen
traten die lange Reise in die Nordheide bereits am Dienstag an und
konnten sich auf der Busfahrt noch einmal richtig einstimmen auf das
bevorstehende Topspiel. „Der Teamgeist passt, das war auch gegen
Berlin so. Alle haben ihr Bestes gegeben und bis zum Schluss
versucht, das Ding in die richtige Bahn zu lenken.“
So gibt es durchaus positive Ansätze, die auf eine Wende hoffen
lassen. Eine starke Anne Bocka im Tor zum Beispiel. Oder das gut
funktionierende Spiel über die Außenpositionen. Oder Tore aus dem
Rückraum durch Shooterin Lisa Borutta. Für die Linkshänderin ist das
Spiel bei ihrem Ex-Klub und nahe ihrer Heimat keins wie jedes
andere. „Ich freue mich unheimlich auf diese Partie. Meine ganze
Familie wird da sein, mich und uns unterstützen“, berichtet die mit
57 Treffern erfolgreichste Göppinger Werferin, die trotz des
jüngsten 25:27 gegen Berlin einen Aufwärtstrend erkannt hat. „Auch
wenn wir die Punkte nicht geholt haben, war das schon deutlich
besser als unser Auftritt zuvor in Regensburg. Ich glaube, wir
kämpfen uns langsam aus der Talsohle raus. Ein Sieg am Mittwoch wäre
natürlich klasse und hilfreich. Dafür werden wir noch einmal alles
reinwerfen. Jede von uns hat richtig Bock auf dieses Spiel und will
die zwei Punkte holen. Allerdings will das auch Rosengarten. Es wird
ein harter Kampf. Wir müssen sie intensiv bearbeiten“, sagt die
Göppinger Rückraumspielerin.
Bis auf die langzeitverletzte Britt van der Baan und die wie gegen
Berlin aus privaten Gründen fehlende Paulina Uscinowicz sollten alle
aus dem Kader mit dabei sein. Auch Klara Schlegel, die gegen Berlin
erste Einsatzzeit erhielt und ihr Comeback nach ihrem Kreuzbandriss
gab. Die Freude darüber wurde durch das 25:27 aber etwas
geschmälert. Ein Sieg in Buchholz würde dies umkehren und wäre zudem
die beste Einstimmung auf die bevorstehenden Festtage. Das sieht
auch Lisa Borutta so, die die kommenden Tage in Hamburg und bei
ihrer Familie in Cuxhaven verbringen wird, bis es mit dem Training
weitergeht: „Das wäre ein ganz tolles Geschenk für uns alle und eine
Belohnung für die harte Arbeit, die wir an den Tag legen. Einfach
ein toller Abschluss für alle zum Jahresende. Spiele rund um die
Weihnachtszeit sind sowieso immer etwas Besonderes, da sind die
Hallen voller und es herrscht nochmals eine andere Stimmung als
sonst.“