Mit dem Derby bei Meister HB Ludwigsburg, vormals SG BBM Bietigheim, starten die Göppinger Handballerinnen an diesem Mittwoch um 19 Uhr in ihre Erstligaspielzeit

Das ärgerliche Erstrunden-Pokal-Aus vom Sonntag gegen den HSV Solingen-Gräfrath ist abgehakt. Die volle Konzentration gilt nach dem überraschenden Dämpfer nun dem Ligastart an diesem Mittwoch. Mit dem Gastspiel und Derby bei Meister HB Ludwigsburg (19 Uhr, MHP Arena) starten die Göppinger Handballerinnen nach drei Jahren Abwesenheit in die neue Saison im Oberhaus. Die höchste Hürde haben die Schützlinge von Trainer Nico Kiener also gleich am ersten Spieltag vor sich. Und genau darin stützen sich auf Seiten der Göppingerinnen ein Stück weit die Hoffnungen. Dass der Meister, letzte Saison noch und vor dem Wechsel in die Nachbarschaft als SG BBM Bietigheim am Punktspielwettbewerb geführt, noch nicht so eingespielt ist wie vielleicht in ein paar Wochen.

„Es waren ja viele Spielerinnen bei den Olympischen Spielen in Paris mit dabei und haben die Vorbereitung nicht mit absolviert, sodass Ludwigsburg sich noch nicht ganz so formieren konnte“, sagt Birute Schaich. Allerdings trumpfte das Team von Trainer Jakob Vestergaard um Ausnahmespielerinnen wie Xenia Smits oder die schwedische Torhüterin Johanna Bundsen am vergangenen Wochenende beim Super Cup in Düsseldorf auf und bezwang Pokalchampion TuS Metzingen nach umkämpften und weitgehend ausgeglichenen ersten 30 Minuten am Ende 32:24 (15:14). An diesem Sonntag legt der Meister dann beim dänischen Vertreter Odense Handbold in der Champions League los, in der er in der letzten Spielzeit bis ins Finale vordrang und sich dort dann beim Final-Four-Turnier in Budapest dem ungarischen Vertreter ETO Györ geschlagen geben musste. Wegen des Auftakts in der Champions League wurde das Derby auf den Wochenspieltag Mittwoch vorverlegt. „Wir haben jedenfalls alle richtig Bock auf dieses Spiel und unser erstes Spiel überhaupt in der 1. Liga nach dem Aufstieg“, fährt die Sportliche Leiterin der Göppingerinnen fort.

„Das ist die beste Mannschaft in Deutschland, mit der wir uns nun messen dürfen. Wir wollen uns hier ordentlich präsentieren und auch unsere Stärken zeigen“, sagt Trainer Nico Kiener. Allerdings müsse man dann einiges besser machen als gegen Solingen. Kreisspielerin Louisa De Bellis will sich dem Favoriten nicht schon vorzeitig kampflos ergeben. „Wir fahren jetzt nicht einfach dorthin und sagen, „Hey, hier habt ihr die Punkte“, sondern wollen es Ludwigsburg so schwer wie möglich machen und lange dagegenhalten, um mit einem guten Gefühl in die dann folgenden Spiele gehen zu können“, so die neue Spielführerin des Göppinger Teams.

Dafür müssen die FRISCH AUF Frauen Fehler und Fehlwürfe auf einem Minimum halten, sonst könnte Ludwigsburg den Aufsteiger überrennen. Und in der Defensive, dem seitherigen Prunkstück, wieder deutlich stabiler stehen als gegen Solingen. In der Rolle des Außenseiters antreten zu können, ist sicher nicht die schlechteste Ausgangssituation, findet Birute Schaich. „Wir gehen ganz befreit in das Derby und haben keinerlei Druck. Wir können eigentlich nur gewinnen und wollen mit viel Energie, Einsatz und Euphorie rangehen und dürfen uns nicht verstecken. Wir wollen das bestmögliche Ergebnis herausholen, wissen aber, dass das Gastspiel bei dieser starken Mannschaft sehr schwer wird.“

Zwar hat sich das Personalkarussell beim Meister erheblich gedreht und Karolina Kudlacz-Gloc gab für Kurzem ihre Schwangerschaft bekannt, weshalb sie diese Saison nicht mitwirken kann. Allerdings wurden Abgänge wie der von der brasilianischen Torhüterin Gabriela Moreschi in Johanna Bundsen mehr als adäquat aufgefangen. Zudem heuerten vom TSV Bayer 04 Leverkusen die beiden Nationalspielerinnen Viola Leuchter und Mareike Thomaier an.