Göppinger Trümpfe stechen
Die FRISCH AUF Frauen bezwingen den HC Rödertal mit 37:28 (19:15)
und verbessern sich auf Platz zwei
Die Göppinger Zweitliga-Handballerinnen schwingen sich auf zu einer
neuen Serie und sind der Gewinner des drittletzten Hinrunden-
Spieltages: Beim 37:28 (19:15)-Erfolg über den HC Rödertal gelang
dem Team von Trainer Nico Kiener im ersten Heimspiel des neuen
Jahres der dritte Sieg nacheinander und der Sprung auf Rang zwei, da
der seitherige Spitzenreiter Solingen in Bremen patzte und auch
Konkurrent Buchholz bei Kellerkind Schozach stolperte.
Die aufgekommenen Selbstzweifel der Göppingerinnen nach den vier
sieglosen Partien zum Ende des vergangenen Jahres sind inzwischen
wie weggeblasen. „Das war ein prima Heimspielauftakt mit einer
tollen Mannschaftsleistung. Nachdem wir zuvor gegen Nürtingen und
Berlin nur einen Punkt holen konnten, wollten wir in eigener Halle
unbedingt wieder gewinnen und unsere Zuschauer mit schönem und
erfolgreichem Handball begeistern. Die Ergebnisse der anderen sind
vielleicht ein Stück weit der Lohn für das Tal, das wir
durchschreiten mussten. Auf der derzeitigen Erfolgswelle versuchen
wir so lange wie möglich zu reiten“, sagte Kiener und ergänzte mit
Blick auf die 37 erzielten Tore: „Der Angriff war super und hat
immer wieder passende Lösungen gegen die 5:1-Abwehrformation der
Gäste gefunden.“ Was besonders gegen die zunächst vorgezogen
agierende Isabel Wolff nicht gerade einfach war, die mit ihren 1,90
Meter über eine große Reichweite verfügte. Hier waren bei den
Anspielen Genauigkeit und Konzentration gefragt.
Die Rödertalbienen konnten einigen Klubs in dieser Runde schon
schmerzhafte Stiche versetzen, beim Gastspiel in Göppingen stachen
jedoch die Trümpfe der Heimmannschaft: starke Torhüterinnen zum
Beispiel. Oliwia Kaminska trat nach ihrer Einwechslung für die
zweiten 30 Minuten nahtlos in die Fußstapfen von Spielführerin Anne
Bocka und kam auf zehn Paraden. „Ich bin glücklich, dass ich heute
spielen durfte und der Mannschaft mit meinen Paraden helfen konnte.
Das neue Jahr hat für uns gut angefangen und wir befinden uns wieder
auf dem richtigen Weg. Wir werden hart dafür arbeiten, dass das so
bleibt und glauben an uns und unsere Stärke“, sagte Kaminska.
Ein weiterer Trumpf: das Tempospiel über die Flügel mit einer
glänzend aufgelegten Luisa Scherer, die nur um ein Tor an der
zweistelligen Marke vorbeischrammte. Hinzu gesellten sich auf der
anderen Seite vier Treffer von Selina Kalmbach. Ihr bislang bestes
Spiel für die FRISCH AUF Frauen absolvierte Marlena Urbanska, die
den Gästen am Kreis mit sechs Treffern zusetzte. Und last but not
least war da noch Rückraumspielerin Lisa Borutta. „Sie macht vorne
wenig Fehler und übernimmt Verantwortung in wichtigen Situationen“,
lobte Kiener. Sechs Tore gingen auf das Konto der Rückraumspielerin,
die mit insgesamt 73 Toren beste Göppinger Werferin ist.
Die FRISCH AUF Frauen legten einen Bombenstart hin und führten gegen
die Gäste aus Sachsen schnell mit 3:0. Kiener hatte zunächst wieder
mit Sarah Irmler auf Rückraum-Mitte begonnen, die später von Pascale
Wyder abgelöst wurde. „Sarah entpuppt sich hier für uns als weitere
Alternative zu Leo Patorra“, so Kiener. Das Einbinden von Kalmbach
hatte sich ebenfalls bezahlt gemacht, die in der zwölften Minute mit
einem klasse Anspiel auf Scherer aufwartete, die die Vorlage zu
ihrem vierten Treffer im vierten Versuch verwertete.
Zwar gab sich der Aufsteiger aus Großröhrsdorf im Landkreis Bautzen
auch nach höheren Göppinger Führungen wie beim 15:10 kurz vor der
Pause oder beim 27:21 nach 43 Minuten nicht auf und konnte noch
einmal auf 24:28 verkürzen, doch ließen sich die Frisch-Auf-
Handballerinnen von den Rödertalbienen nur zeitweise pieken und
zogen danach weiterhin konsequent ihr Spiel auf und durch. Mit den
drei Treffern am Stück von Urbanska, Kalmbach und Stephanie Elies
zum 33:25 nach 55 Minuten durften die Fans vorzeitig zum Jubeln
ansetzen und sich schon auf das nächste Heimspiel am kommenden
Samstag gegen den TuS Lintfort einstimmen.
So spielten sie:
FRISCH AUF Frauen: Bocka, Kaminska (ab 31.); De Bellis, Borutta (6),
Ehmann (4), Elies (2), Irmler (2/1), Kalmbach (4), Scherer (9),
Schlegel, Urbanska (6), Uscinowicz, Wolf (3/2), Wyder (1)
HC Rödertal: Nühse, Rammer; Zemanova, Mauksch (6/2), Huth (1),
Hasselbusch (4), Büch (7/4), Dekker (1), Smolik (6), Wolff (2), Laux
(1), Siemko, Schorch
Schiedsrichter: Hanspeter Brodbeck/Simon Reich (Metzingen)
Zeitstrafen: 8:6-Minuten
Zuschauer: 867.