Göppinger Rumpfteam kämpft wacker
Zwar hatten auch die Vipers der HSG Bad Wildungen mit Verletzungen zu kämpfen. Derart große Lücken wie auf der Bank der FRISCH AUF Frauen taten sich beim Team von Tessa Bremmer aber bei Weitem nicht auf. Dazu noch war in Tina Welter eine Spielerin mit dabei, die für die Mannschaft von Trainer Aleksandar Knezevic keine wirkliche Alternative darstellte, da Welter im Training umgeknickt war und ein Einsatz nur im absoluten Notfall infrage gekommen wäre. Immerhin lief bei Frisch Auf Johanna Schindler wieder auf, obwohl auch noch nicht zu 100 Prozent fit. Angesichts der enormen Personalprobleme biss die Göppinger Spielführerin aber auf die Zähne und half ihrem Team zumindest im Angriff. Die Spielmacherin zeigte eine gute Leistung und erzielte bei ihrer Rückkehr 4/1-Tore.Trotz der vielen Ausfälle gaben die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen im Kellerduell bei der HSG Bad Wildungen alles. Dass der Gegner beim 28:22 (16:12) zu den ersten beiden Pluspunkten der Saison kam, konnte auch der große Kampfgeist nicht verhindern. Knezevic hatte kurzfristig auch noch auf Ana Petrinja verzichten müssen. Nach 43 Minuten war die Partie dann für Rückraumshooterin Romy Morf-Bachmann vorzeitig vorbei, die Jana Scheib einen Schlag verpasst haben soll und von den beiden Unparteiischen die Rote Karte erhielt. Der anschließende Disput mit Morf-Bachmann blieb nicht ohne Folgen für Scheib, allerdings durfte Bad Wildungens Nummer 22 nach zwei Minuten wieder auf die Platte, während den FRISCH AUF Frauen eine wichtige Stütze in Abwehr und Angriff verloren ging.Bad Wildungen, ebenso wie Frisch Auf mit einer 6:0-Abwehr agierend, erwischte vor 650 Zuschauern in der Sporthalle Enseschule den besseren Start und kam immer wieder durch Kreisläuferin Annika Ingenpaß zu Torerfolgen. In der vom Kampf geprägten Begegnung konnte Göppingen nach einem 6:8-Rückstand beim 10:10 erstmals ausgleichen (21.), verpasste es aber gegen Ende von Hälfte eins in Überzahl nach einem erneuten Zwei-Tore-Rückstand wieder zu Bad Wildungen aufzuschließen. Stattdessen kassierten die zu hektisch zu Werke gehenden FRISCH AUF Frauen noch zwei Treffer zum 12:16-Halbzeitstand. Knezevic sah in dieser Phase einen „Knackpunkt“. Der zweite folgte Mitte der zweiten Hälfte, als Morf-Bachmann wegbrach und Bad Wildungens zweite Torhüterin Anne Bocka ungeplant eingewechselt wurde, da Manuela Brütsch umgeknickt war. Bocka ebnete ihrem Team den Weg zum Sieg, der mit einem gehaltenen Siebenmeter von Michaela Hrbkova beim 25:19 (56.) endgültig eingetütet war. Bei Frisch Auf war beim Stande von 20:18 aber auch Pech dabei. Ein von der abgedrängten Anja Brugger bei angezeigtem Zeitspiel vorgenommener Dreher rollte vom Innenpfosten nicht über die Linie.„Die Mannschaft hat das Maximum gegeben und eine kämpferisch starke Leistung gezeigt. Irgendwann reicht halt die Kraft nicht mehr“, sagte Aleksandar Knezevic. Bad Wildungens Trainerin Tessa Bremmer fiel nach dem ersten Sieg ein Stein vom Herzen. „Wir wussten um die Probleme und die Situation von Göppingen. Das war heute unsere Chance, und die haben wir genutzt. Wir haben unser Spiel konsequent durchgezogen und sind ruhig geblieben, egal wie der Spielstand war.“In der Tabelle sind die Vipers vorerst an den FRISCH AUF Frauen vorbeigezogen, für die es nach der WM-Pause mit einem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen weitergeht. Dann hoffentlich mit komplettem und gesundem Kader, der die notwendigen Punkte für den Klassenerhalt einfährt. So spielten sie: HSG Bad Wildungen: Brütsch, Bocka; Ingenpaß (8/2), Mühlner, Otto (3), Scheib (5), Struijs, Pereira (3), Frankova (2), Spielvogel, Heusdens (6/3), Rajnohova, Plümer, Kallenberg (1).FA Göppingen: Zec, Jankovic; Brugger (3), Hrbkova (5/3), Morf-Bachmann (4), Adamkova (4), Krhlikar (1), Guberinic (1), Schindler (4/1), Welter.Schiedsrichter: Thöne/Zupanovic (Lilienthal/Berlin).Zeitstrafen: 10:10-Minuten.Rot: Morf-Bachmann (43.)Zuschauer: 650.