Füchsen auf den Fersen bleiben
Die FRISCH AUF Frauen müssen an diesem Samstag um 18.30 Uhr auswärts
die hohe Hürde HC Rödertal überspringen
Zwei Auswärtsspiele in Folge stehen den Göppinger Zweitliga-
Handballerinnen im Saisonendspurt jetzt bevor: Das erste davon führt
das Team von Trainer Nico Kiener an diesem Samstag (18.30 Uhr,
sportdeutschland.tv) zum Tabellenvierten HC Rödertal in den
Landkreis Bautzen. „Wir wollen mit einem Sieg den Druck auf Berlin
aufrechterhalten, müssen dafür aber genauso konzentriert auftreten
und agieren wie bei unserem Sieg gegen Harrislee“, sagt der
Göppinger Coach. Kurios dabei: Die „Spreefüxxe“ treffen an diesem
und am kommenden Wochenende auf die gleichen Gegner wie die Frisch-
Auf-Frauen, genießen aber beide Male Heimrecht.
In der Sporthalle Großröhrsdorf haben es die Göppingerinnen am
drittletzten Rundenspieltag mit dem besten Aufsteiger und zugleich
heimstärksten Team des Unterhauses zu tun, der von Anfang an
überzeugte und unbekümmert aufspielte und in eigener Halle sowohl
Tabellenführer Solingen-Gräfrath als auch die Berliner Füchse
bezwingen konnte und vor eigenem Publikum bislang nur dem ESV
Regensburg unterlag. Das zeigt, was auf die Kiener-Schützlinge
zukommt und welche Leistung sie auf die Platte bringen müssen, um
die beiden Zähler zu entführen. „Wir wissen um die Stärken und die
Qualität von Rödertal, aber wenn wir unser Potenzial abrufen, muss
man auch uns erst einmal besiegen.“ Dass man nichts mehr liegen
lassen dürfe, wisse man, aber mit diesem Druck müsse man umgehen,
eigentlich schon die ganze Saison, betont Kiener.
„Das Team hat vergangene Woche tollen Tempohandball geboten und vor
der Endphase der Saison nochmals eine große Portion Selbstvertrauen
getankt“, unterstreicht die Sportliche Leiterin Birute Schaich. Das
Unentschieden der „Spreefüxxe“ beim HC Leipzig vergrößerte den
Optimismus auf Seiten von Frisch Auf, die Berlinerinnen vielleicht
doch noch abzufangen und sich zumindest die wirtschaftlich
lukrativen Relegationsspiele zu sichern. „Dafür müssen wir aber
liefern. Erst dann können wir schauen, was die anderen machen.“
Im Hinspiel konnte man das Team der früheren Göppingerin Maike
Daniels beim 37:28 recht deutlich in die Schranken weisen und kam
mit der 5:1-Deckung der Bienen gut klar. Darauf gilt es sich auch im
Rückspiel einzustellen und entsprechende Lösungen zu finden, um
nicht gestochen zu werden. Zuletzt zeigten sich die FRISCH AUF
Frauen beim Verwerten ihrer Chancen wesentlich konsequenter und vor
allem beim Abschluss viel variabler. Das Trio um Lisa Borutta,
Selina Kalmbach und Sina Ehmann steuerte gegen Harrislee 26 der 37
Tore bei und profitierte dabei neben vielen guten Anspielen ihrer
Kolleginnen auch von der sattelfesten Defensive, die viele Würfe
blocken und über die gut aufgelegte Torhüterin und Spielführerin
Anne Bocka zahlreiche Gegenstöße einleiten konnte.
Ein wichtiges Erfolgsmerkmal des Göppinger Spiels. Das weiß auch
Eigengewächs Sina Ehmann. „Wir brauchen diese aggressive und
körperbetonte Abwehr, um dann die Möglichkeit auf leichte Tore zu
haben, gerade über Gegenstöße“, so die in dieser Saison nach ihrer
Rückkehr 59 Mal erfolgreiche 22-Jährige. Im Angriff gelte es gegen
die eher untypische Abwehr mit vorgezogener Akteurin die Ruhe zu
bewahren und seinerseits Rödertal nicht die Möglichkeit zu geben,
ins Tempospiel zu kommen. „Wir wollen an die Vorstellung der letzten
Woche anknüpfen und sind alle sehr motiviert. In der Saison ist
schon so viel passiert, da kann man nichts ausschließen. Wir wollen
den Füchsen auf den Fersen bleiben“, sagt Sina Ehmann. Die Fahrt sei
weit, man dürfe sich aber keine große Anlaufzeit gönnen, um in die
Partie zu finden, sondern müsse von der ersten Minute an wach sein.
„Rödertal liegt nur zwei Punkte hinter uns und wird alles versuchen,
mit uns gleichzuziehen. Wir werden aber alles geben, um das zu
verhindern.“