Füchse nehmen Punkte mit in Hauptstadt

19.12.2022
Kategorie
Bundesliga

Die FRISCH AUF Frauen haben beim 22:21 das Momentum auf ihrer Seite,

unterliegen dem Gast aus Berlin am Ende aber 25:27 (13:15)

Die Göppinger Zweitliga-Handballerinnen haben die Kurve vorerst

nicht gekriegt und bezogen am Samstag beim 25:27 (13:15) gegen die

Berliner Füchse die erste Heimniederlage der Saison. „Wir haben es

leider nicht geschafft, den Bock umzustoßen. Mit einem Sieg hätten

wir sehr viel positive Energie mitnehmen können, aber wir werden nun

in Rosengarten versuchen, uns aus unserem Tief herauszuziehen“,

sagte Trainer Nico Kiener, dem die Verunsicherung seiner Mannschaft

nicht entgangen ist. „Die lässt sich nicht wegdiskutieren. Hinzu

kommt, dass wir derzeit auf eine gute Mannschaft nach der anderen

treffen wie Berlin am Anfang der Saison. Dennoch gab es heute auch

gute Aktionen und eine Steigerung im Vergleich zur letzten Woche.“

Der Ertrag fehle zwar derzeit und man werde den eigenen Ansprüchen

nicht so gerecht wie man es gerne würde, „aber vielleicht ist der

Druck jetzt erst einmal etwas weg und das Team haut am Mittwoch im

letzten Spiel des Jahres einen raus. Dann kann es ganz schnell

wieder in die andere, richtige Richtung gehen.“

Spielführerin Anne Bocka bewies am Samstag einmal mehr ihre

Leitfunktion und trieb das Team mit ihren bockstarken Paraden immer

wieder an. Als sie beim Stande von 20:21 den dritten Berliner

Siebenmeter entschärfte und die Göppingerinnen durch Lisa Borutta

zum viel umjubelten Ausgleich und danach beim 22:21 (48.) durch Sina

Ehmann zur ersten Führung seit dem 8:7 kamen, verpassten es die

FRISCH AUF Frauen jedoch, das Momentum zu nutzen. Denn in dieser

Phase wirkten die lange Zeit recht souverän und schnörkellos

auftretenden Schützlinge von Ex-Nationalspielerin Susann Müller

angezählt, beruhigten ihrerseits mit drei Treffern in Serie zum

24:22 ihr angekratztes Nervenkostüm aber wieder. Das Kiener-Team

stemmte sich gegen die Niederlage, doch der Flow und die Sicherheit

aus den ersten Partien sind seit der Partie in Solingen irgendwie

verschwunden. Zwar verkürzten die Gastgeberinnen durch Ehmann eine

Minute vor Schluss auf 25:26, doch Iva Van der Linden machte mit

ihrem siebten Treffer den Deckel unter den Berliner Auswärtssieg

endgültig drauf.

Die Partie begann mit erfolgreichen Angriffen auf beiden Seiten. Das

0:1 durch van der Linden konterte Luisa Scherer mit dem Ausgleich.

Danach stellte die elektronische Zeit- und Spielstandsanzeige ihren

Dienst ein. Nach einiger Verzögerung ging es mit der manuellen Tafel

am Zeitnehmertisch weiter. Bis zum 8:7 konnte Frisch Auf vorlegen,

dann schlichen sich Flüchtigkeitsfehler ein, die die Gäste nutzten,

um sich erstmals auf zwei Tore abzusetzen. Diesen Vorsprung nahmen

sie mit in die Pause, da die FRISCH AUF Frauen kurz vor der

Halbzeitsirene einmal mehr zu hektisch agierten, nachdem es ihnen

gelungen war, auf 13:14 heranzukommen und Bockas siebte Parade die

Möglichkeit offerierte, mit einem Gleichstand in die Pause zu gehen.

Nach dem Wechsel paarten sich weiterhin Höhen mit Tiefen bei den

Kiener-Schützlingen: Ein Steal mit eigenem Treffer von Pascale Wyder

und eine Parade von Bocka, doch statt auf 15:16 zu verkürzen fingen

sich die Göppingerinnen das 14:17. Ein Treffer von Ehmann, eine

Parade von Bocka, ein Treffer von Scherer – und es hieß 16:17. Kurz

darauf stand es 16:19 und die Euphorie war wieder weg. Zunächst.

Denn keine zwei Minuten später war sie beim 19:20 wieder neu

entfacht. Das Aufbäumen der FRISCH AUF Frauen gegen den eigenen Kopf

und alle Widrigkeiten setzte sich fort und schien nach dem 22:21 das

nach zuvor drei sieglosen Spielen herbeigesehnte Erfolgserlebnis zu

bringen. Ein paar Minuten später flossen bei einigen Spielerinnen

Tränen. Die Füchse nahmen mit 27:25 die Punkte mit.

So spielten sie:

FRISCH AUF Frauen: Bocka, Kaminska; De Bellis, Borutta (6), Ehmann

(3), Elies, Irmler, Kalmbach (5), Patorra (4/3), Scherer (6),

Schlegel, Urbanska, Wolf, Wyder (1)

Füchse Berlin: Gladun, Szott; Tolic (2), Fichtner, Molenaar (4),

Höbbel (6), Gouveia (4), Gündel, Trabelsi, Cappellaro (2), Van der

Linden (7), Vlug (1), Müller, Stefes (1)

Schiedsrichter: Marvin Völkening/Jonas Zollitsch (Bad

Oeynhausen/Minden)

Zeitstrafen: 10:4-Minuten

Zuschauer: 902.