Frisch Auf nutzt Lintforts Vorlage
Die Göppinger Zweitliga-Handballerinnen schlagen Buchholz 29:18 und
pirschen sich bis auf einen Zähler an Primus Solingen heran
Göppingens Zweitliga-Handballerinnen haben die Vorlage des TuS
Lintfort verwertet, der im West-Derby Primus Solingen-Gräfrath 33:27
bezwang, und rückten nach ihrem eigenen 29:18 (15:9)-Erfolg gegen
die Handball-Luchse Buchholz 08-Rosengarten beim ersten von drei
Heimspielen in Serie bis auf einen Zähler an den Spitzenreiter
heran. „Das Team hat seine erste Hausaufgabe nach einer erneut
schwierigen Vorbereitungswoche richtig toll bewältigt“, freute sich
Trainer Nico Kiener nach der souveränen Vorstellung.
Auf Göppinger Seite fehlten Louisa De Bellis und Klara Schlegel
krankheitsbedingt. Spielführerin Anne Bocka und Lisa Borutta gingen
zudem angeschlagen in die Partie und hatten zuvor kaum trainiert.
Kiener bat deshalb die Frisch-Auf- und niederländische
Nationalmannschafts-Torwarttrainerin Jasmina Rebmann-Jankovic sowie
die Trainerin der U19-Juniorinnen Anika Rohm um Unterstützung. Rohm
dürfte vielen Fans unter ihrem früheren Namen Leppert besser
geläufig sein, unter dem sie für die Frisch-Auf-Handballerinnen von
2011 bis 2016 in der Bundesliga aktiv war.
„Es ist immer ein tolles Gefühl, in der EWS-Arena auflaufen zu
dürfen. Dass am Ende so ein Ergebnis herausgesprungen ist, freut
mich natürlich umso mehr“, sagte die zwei Mal erfolgreiche Rohm, die
wenige Sekunden vor Spielende den letzten Treffer der Partie
markierte und die bereits stehende Halle nochmals anheizte. Auch
Rebmann-Jankovic hat es „extrem genossen“, mit dem Team in die Halle
einzulaufen. „Edit Lengyel war ja mit dem Drittligateam unterwegs,
da habe ich Nico Kiener zugesagt, nachdem er mich gefragt hatte, ob
ich einspringen kann. Ich hatte aber schon ein bisschen Bammel, ob
die Bewegungen noch alle klappen, da ich ja lange nicht mehr
gespielt habe.“ Kiener wollte Rebmann-Jankovic dann für die letzten
fünf Minuten bringen, „aber Oliwia hat ja überragend gehalten und
ich wollte den guten Eindruck von früher bewahren“, scherzte die als
„JJ“ bekannte Rebmann-Jankovic.
Vom Anwurf weg lieferten die FRISCH AUF Frauen einen
hochkonzentrierten Auftritt ab. Die Start-Sieben um das polnische
Trio Oliwia Kaminska im Tor, Paulina Uscinowicz und Marlena Urbanska
im Innenblock, Pascale Wyder auf Rückraummitte, Sina Ehmann auf
Halbrechts sowie Luisa Scherer und Selina Kalmbach auf den
Außenpositionen stand die ersten 22 Minuten auf der Platte, ehe
Kiener erstmals wechselte. Bis zum 4:4 (8.) konnten die Gäste noch
mithalten, dann mussten sie den Kontakt zum Tabellenzweiten abreißen
lassen. Gäste-Coach Dubravko Prelcec nahm recht früh zwei Auszeiten,
doch bis zur Pause zogen die Gastgeberinnen auf 15:9 weg.
Nach dem Wechsel arbeitete die Göppinger Abwehr um die bärenstarke
Kaminska – sie kam auf 41,9 Prozent gehaltender Würfe - weiter
hervorragend, stellte gute Sperren und sorgte mit Stockfouls für die
nötigen Unterbrechungen, um sich wieder justieren zu können. Vorne
ließ die Kiener-Truppe zwar die eine oder andere Torgelegenheit
verstreichen, hatte sich bis zur 47. Minute aber auf 22:11 von den
„Luchsen“ abgesetzt und ihnen in Hälfte zwei bis zu diesem Zeitpunkt
erst zwei Tore gestattet. So war es nicht mehr erforderlich, bis zum
Ende der Partie wie ein Luchs auf die Gäste aufzupassen, die unter
der 20-Tore-Marke gehalten werden konnten, was die am Knie verletzte
Sarah Irmler besonders freute, die ihre Mannschaft im
Aufstiegsrennen nicht mehr unterstützen kann und wie Leonie Patorra
und Britt van der Baan für den Rest der Saison von außen zuschauen
muss. „Das bringt unsere sehr gute Defensiv- und Torhüterleistung
dann auch im Ergebnis zum Ausdruck.“
So spielten sie:
FRISCH AUF Frauen: Bocka, Kaminska (1), Rebmann-Jankovic; Borutta
(2), Ehmann (5), Elies (3), Kalmbach (4), Rohm (2), Scherer (4),
Urbanska, Uscinowicz (6/3), Watzl (1), Wyder (1)
HL Buchholz 08-Rosengarten: Vogel, Trooster; Rühl (2), Ackmann,
Hartstock (1), Hüge (1), Geist (5), Nilsen Morlandsto (2/1), Axmann,
Meisner (1), Hinrichs (5/1), Ansorge (1), Ratfeld
Schiedsrichter: Leonard Bona/Malte Frank (Remscheid/Radevormwald)
Zeitstrafen: 2:4-Minuten
Zuschauer: 839.