Frisch Auf Frauen ohne Fortune

6.5.2019
Kategorie
Bundesliga

Es soll einfach nicht sein: So sehr sich die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen derzeit reinhängen, die Punkte heimst meist der Gegner ein. In den entscheidenden Momenten agieren die Frisch-Auf-Frauen zu hektisch oder leisten sich ein, zwei Fehler zu viel, die der Gegner gnadenlos bestraft. So auch beim mit 18:19 (9:11) verlorenen Auswärtsspiel bei der HSG Blomberg-Lippe.Beide Mannschaften hatten in der Schlussphase die Möglichkeit zum Sieg. Nachdem Blomberg eineinhalb Minuten vor dem Ende in Ballbesitz gekommen war, schien die HSG die Partie für sich entscheiden zu können. Doch Johanna Schindler konnte den Ball abfangen und Frisch Auf zu einem Gegenstoß ansetzen. Alle Vorteile lagen nun bei den Göppingerinnen. Blomberg kam nach einem misslungenen Zuspiel jedoch noch einmal in Ballbesitz. Die HSG setzte zum schnellen Angriff an und Laura Rüffieux traf die Frisch-Auf-Frauen elf Sekunden vor der Schlusssirene mit dem 19:18 mitten ins Herz.Auf Göppinger Seite war der Frust riesengroß, hatte die zerfahrene und vom Kampf geprägte Partie zweier gleichwertiger Teams eigentlich keinen Gewinner verdient. Beide Teams leisteten sich etliche Fehler. Beide konnten auf eine starke Abwehr und eine sehr gut haltende Torhüterin bauen: Auf Frisch-Auf-Seite ließ Branka Zec ihre gegnerischen Angreiferinnen ein ums andere Mal abblitzen und hielt gerade in Hälfte eins bärenstark. Auf HSG-Seite avancierte Melanie Veith in der zweiten Hälfte zu Schrecken der Göppingerinnen, die sich zudem immer wieder in der Blomberger Abwehr festrannten. Gleiches galt jedoch für die HSG, die mit der offensiven Deckung von Frisch Auf, die sich sehr beweglich zeigte, große Probleme hatte.So entwickelte sich eine torarme Begegnung, die zunächst von den Hohenstaufen-Handballerinnen dominiert wurde, die nach 17 Minuten ein 7:4 herausgeworfen und bis auf einen Versuch immer getroffen hatten. Blomberg profitierte danach von einigen Unkonzentriertheiten und konnte erstmals vorlegen. In der Endphase der ersten Hälfte gab es auf jeder Seite den ersten Siebenmeter. Während Blomberg verwandelte, scheiterte Frisch Auf am Gebälk, und der Tabellensiebte traf mit seinem letzten Angriff vor der Pause zum 11:9.Als nach dem Wechsel Blomberg mit einem Strafwurf am Pfosten scheiterte, bekamen die Grün-Weißen wieder Oberwasser und lagen nach drei Treffern in Folge 12:11 in Front. Erst nach acht Minuten konnte Blomberg seine Torflaute beenden und sich kurz darauf seinerseits auf drei Treffer absetzen (15:12). Sicherheit verlieh das dem Team von Trainer Steffen Birkner nicht. Frisch Auf kämpfte aufopferungsvoll und war in der 55. Minute beim 17:17 wieder gleichauf. Wegen Reklamierens bekam Blombergs Coach vier Minuten vor dem Ende zwei Minuten aufgebrummt, was Göppingen durch die erfolgreichste Werferin Prudence Kinlend zum Führungstreffer nutzte. Blomberg egalisierte per Siebenmeter. Was folgte, war eine nervenaufreibende Schlussphase, in der die HSG glücklicher agierte und durch Laura Rüffieux den Siegtreffer markierte.„Es war ein recht chaotisches Spiel auf keinem so guten Level“, sagte Göppingens Trainer Aleksandar Knezevic. „Auch wir hätten die zwei Punkte holen können, aber eigentlich hatte es keiner verdient zu gewinnen.“ Sein Gegenüber Steffen Birkner zeigte sich erleichtert, dass sich die Zeitstrafe nicht entscheidend auswirkte. „Das darf mir nicht passieren. Umso glücklicher bin ich, dass wir das Spiel noch gewonnen haben. Was wir im Vergleich zu den vergangenen Begegnungen besser machen wollten, ist uns nur um Nuancen gelungen.“ Diese reichten, um ein Tor mehr als Frisch Auf zu erzielen und Platz sieben zu verteidigen, den die HSG bei fünf Zählern Vorsprung auf die Frisch-Auf-Frauen nun sicher hat.So spielten sie:HSG Blomberg-Lippe:Veith, Monz; Schnack (1), Rüffieux (3), Klaunig (2), Smits, Agwunedu (1), van Zijl (6/1), Pichlmeier, Kordovska, Steenbakkers (1/1), Michielsen (1), Rodrigues, Franz, Petersen (4).FA Göppingen:Zec, Lengyel; Brugger (3), Schindler (1), Hrbkova (3), Adamkova (2), Guberinic (3/1), Krhlikar, Kinlend (6), Petrinja, Bergschneider.Schiedsrichter: Jennifer Eckert/Maria Ludwig (Leipzig).Zeitstrafen: 2:6-Minuten.Zuschauer: 878.