Freude über Sieg, Sorge um Jankovic

24.2.2020
Kategorie
Bundesliga

Die FRISCH AUF Frauen haben das Auswärtsspiel beim Tabellenletzten Kurpfalz Bären Ketsch mit 34:26 (19:13) gewonnen und ihr Polster zur Abstiegszone um zwei Punkte auf nunmehr sechs Zähler vergrößert. Einen richtigen Sahnetag erwischte dabei Annika Blanke, die mit elf Treffern beste Göppinger Werferin war. Doch nicht nur als Torschützin, sondern auch als Vorbereiterin glänzte die Göppinger Rückraumspielerin. Sehenswert war ihr, mit dem Rücken zum Tor stehend, blindes Zuspiel an die an den Kreis eingelaufene Iris Guberinic, die zum zwischenzeitlichen 21:17 traf. Auch wenn sie brillierte, hob Blanke die Leistung der ganzen Mannschaft hervor. „Alle haben eine super Einstellung an den Tag gelegt und sind mit viel Willen in die Partie gegangen. Als es in Hälfte zwei nochmal eng wurde und Ketsch auf drei Tore herangekommen ist, haben wir die Ruhe bewahrt.“

Durfte man sich bei den Göppingerinnen über das Comeback von Roxana Ioneac freuen, gab es nach zehn Minuten Spielzeit eine neuerliche Hiobsbotschaft. Torhüterin Jasmina Jankovic lag ohne Einwirkung einer Gegenspielerin plötzlich schmerzverzerrt am Boden und hielt sich das rechte Knie. Nach einer kurzen Behandlungspause in der Kabine deutete Jankovic sofort an: Das wird heute nichts mehr. Bei Frisch Auf hofft man, dass die schlimmsten Befürchtungen Kreuzbandriss sich nicht bestätigen. Näheres wird eine MRT-Untersuchung ergeben.

Für Blanke und ihre Teamkolleginnen sorgte dies nur für einen kurzen Schockmoment. „Das kann im Sport leider immer mal passieren. Dann muss man eben zusammenstehen und erst recht für Diejenige spielen, die sich verletzt hat“, sagte Blanke. Und genau das taten die Schützlinge von Trainer Aleksandar Knezevic, die sich vom unbekümmert aufspielenden Kontrahenten nach einem 3:4-Rückstand über 6:4 bis zur 20. Minute auf 13:7 lösten und einen 19:13-Vorsprung in die Pause mitnahmen.

Vorzeitig klein beigeben kam für die Gastgeberinnen vor 750 teils verkleideten Zuschauern nicht in Frage. Im Gegenteil: Mit drei Treffern in Folge zum 16:19 witterten sie Morgenluft. Obwohl es den FRISCH AUF Frauen in der Folge gelang, sich wieder auf fünf Tore vom Gegner zu entfernen, konnte dieser bis zehn Minuten vor dem Ende wieder auf drei Tore verkürzen (23:26) und war immer noch nicht geschlagen. Doch die FRISCH AUF Frauen konnten sich dank Annika Blanke auch der neuerlichen Bären-Attacke erwehren. Trotz kurzer Deckung war die 26-Jährige nicht auszuschalten und zeichnete verantwortlich für die Göppinger Tore 28 bis 31 und eine Sechs-Tore-Führung (56.), die den Widerstand der wacker kämpfenden TSG-Handballerinnen endgültig brach.

„Wir haben nochmals alles versucht und uns zu einer ganz offensiven Deckung entschlossen, andernfalls hätten wir vielleicht nur mit vier Toren verloren“, sagte Bären-Trainer Adrian Fuladdjusch, der dem Abstiegsduell in Bad Wildungen nach der couragierten Vorstellung zuversichtlich entgegenblickt. Göppingens Coach Aleksandar Knezevic war sehr erleichtert über den „ganz wichtigen Sieg“ und verteilte ein Sonderlob an Annika Blanke. „Sie war überragend und hat das vorne immer wieder super gelöst.“

Die Sorge um Jankovic trübte die allgemeine Siegesfreude, auch wenn Branka Zec mit einigen starken Paraden zum Auswärtssieg beitrug, der letztlich mit dem gleichen Ergebnis ausfiel wie im Hinspiel.


So spielten sie:
Kurpfalz Bären: Moormann, Wiethoff; Feiniler, Haupt, Brand, Sommerrock (1), Marmodee, Fackel (5/1), Oßwald, Reuthal, Möllmann, Fabritz (2/1), Michl, Moser (7), Engelhardt (8), Eckhardt (3/1).
FRISCH AUF Frauen: Jankovic, Zec; Brugger (6), Blanke (11), Hrbkova (7/2), Welter (2), Morf-Bachmann (2), Adamkova (5), Schindler, Guberinic (1), Ioneac, Petrinja, Krhlikar.
Schiedsrichter: Christoph Immel/Ronald Klein (Erkelenz/Mettmann).
Zeitstrafen: 6:6-Minuten.
Zuschauer: 750.