Englische Woche endet mit Traditionsduell
Die FRISCH AUF Frauen empfangen an diesem Samstag um 19 Uhr den HC
Leipzig zu ihrem dritten Heimspiel in Folge
Das nächste Etappenziel der Göppinger-Zweitligahandballerinnen ist
klar definiert. „Wir wollen die englische Woche mit dem dritten
Heimsieg und 6:0-Punkten abschließen, auch wenn das Derby am
Mittwoch einige Kraft gekostet hat. Es war das erwartete Duell auf
Augenhöhe gegen eine gute Mannschaft aus dem oberen
Tabellendrittel“, sagt Trainer Nico Kiener vor dem Heimspiel gegen
den HC Leipzig an diesem Samstag (19 Uhr, sportdeutschland.tv) in
der Göppinger EWS-Arena. An solch eng durchgetakteten Spieltagen
müsse man die Einsatzzeiten gut verteilen, daher werde jede Akteurin
im Team ihre Spielanteile erhalten.
„Manchmal ist es auch ganz gut, wenn man gleich wieder spielen kann,
um voll im Fokus zu bleiben. Das war bei mir früher so der Fall und
würde in der ersten Liga ja auch öfters eintreffen. Da muss man auch
unter der Woche ran und dann gleich am Samstag wieder. Einige
Spielerinnen aus dem Team wissen das ja noch aus der vergangenen
Saison“, ergänzt Teammanagerin Birute Schaich. Zudem seien die
Voraussetzungen am Wochenende bei beiden Kontrahenten dieselben,
denn auch der HC Leipzig musste am Mittwoch zu einem Ligaspiel
antreten, das er beim kecken Aufsteiger aus Regensburg überraschend
hoch mit 29:21 gewann. Die Göppingerinnen sind gewarnt, den
Tabellenneunten nicht zu unterschätzen. „Da ändert sich aber kaum
etwas zu den meisten Spielen zuvor. Wir sind der Favorit und haben
einen gewissen Druck, während der Gast frei aufspielen kann und
versucht, in unserer Halle einen Coup zu landen.“
Die Partie gegen den langjährigen Erstligisten und 21-maligen
Meister (DDR-Titel eingerechnet) fällt in die Kategorie
Traditionsduell. Viele Male standen sich beide Clubs im Oberhaus
gegenüber, mehrmals auch im Pokal, aber lediglich ein einziges Mal
konnten die FRISCH AUF Frauen zu Erstligazeiten gegen den früheren
Club von Nationalspielerin Luisa Schulze, Karolina Kudlacz-Gloc,
Katja Kramarczyk oder der jetzigen Berlin-Trainerin Susann Müller
gewinnen: Am 27. Februar 2009 behielten die Göppingerinnen in der
Sporthalle Neckartal in Wernau im Viertelfinale des DHB-Pokals die
Oberhand und qualifizierten sich mit einem 28:24 für das Final-Four-
Turnier in Riesa.
Inzwischen haben sich die Kräfteverhältnisse gewandelt. Nachdem die
Sachsen wegen einer Insolvenz im Jahr 2017 einen Neuanfang in der
Dritten Liga beginnen mussten, aus der sie 2019 wieder aufstiegen,
blieben die Göppingerinnen bis 2021 im Oberhaus und wollen sofort
wieder dorthin zurück. An der Tür zur Ersten Bundesliga anklopfen
will auch der HCL in absehbarer Zeit. In dieser Saison steht der
siebenmalige DHB-Pokal-Sieger nach einem durchwachsenen Saisonstart
im gesicherten Mittelfeld und kann für ein weiteres Jahr im
Unterhaus planen. „Wir treffen auf eine sehr junge Mannschaft, die
personell etwas anders besetzt ist als noch in der Hinrunde. Damals
haben ein paar Spielerinnen verletzt gefehlt“, sagt Kiener mit Blick
auf den deutlichen 34:23-Erfolg seiner Mannschaft in der Sporthalle
in der Brüderstraße.
Nicht nur mit wuchtigen Treffern aus neun Metern, sondern auch mit
einigen gelungenen Anspielen wartete Lisa Borutta beim 29:25-
Derbysieg auf. „Wir sahen uns länger keiner 3:2:1-Abwehr mehr
konfrontiert und hatten uns auf diese eigentlich ganz gut
eingestellt in der ersten Hälfte, waren dann aber zehn Minuten etwas
unkonzentriert und haben den Vorsprung aus der Hand gegeben, auch
weil Nürtingens Torhüterin gut gehalten hat“, sagt die
Linkshänderin. „Aber wir haben uns in der zweiten Hälfte
durchgekämpft. Jetzt sollten wir unser gewohntes Spiel aufziehen
können, da Leipzig eine 6:0-Deckung stellt, was uns eher
entgegenkommen dürfte.“ Man habe zwar weniger Zeit zum Regenerieren
und zur Vorbereitung auf die Partie gehabt, „aber ich hoffe, dass
uns unser Siegeswille zum nächsten Heimsieg führt“.