Die weiteste Anfahrt der Saison
An diesem Samstag um 18.30 Uhr steht für die FRISCH AUF Frauen beim
punktgleichen TSV Nord Harrislee das nächste Spitzenspiel an
Zum Auftakt in das neue Jahr wartet auf die Göppinger Zweitliga-
Handballerinnen an diesem Samstag (18.30 Uhr, sportdeutschland.tv)
gleich der nächste Brocken: Das Team von Trainer Nico Kiener
gastiert beim punktgleichen TSV Nord Harrislee und hat die weiteste
Anreise der ganzen Saison vor sich, die bereits am Dreikönigstag
angetreten wurde. Obwohl bis nach Schleswig-Holstein an die Grenze
zu Dänemark mehr als 800 Kilometer zu bewältigen sind, ist dem
Tabellendritten auch beim Fünften die Unterstützung einiger Anhänger
sicher, die den Feiertag nutzen, um in der Nähe von Flensburg ein
verlängertes Wochenende zu verbringen.
Am Vortag zu einem Spiel anzureisen, das musste Stephanie Elies
seither nicht. Mit Drittligist Kappelwindeck/Steinbach war die
Rückraumspielerin schneller am Ziel. Sie hat aber kein Problem
damit, lange im Bus zu sitzen. „Ich finde Busfahren an sich nicht so
schlimm. Es ist zwar schon eine weite Strecke, aber ich kann immer
und überall schlafen, dann geht die Zeit auch ganz gut rum“, erzählt
Stephanie Elies schmunzelnd. Nach ihrer überstandenen Verletzung an
der Kniescheibe befindet sich die Studentin auf dem Weg zu ihrer
alten Form. Beim Auswärtserfolg vor Weihnachten in Buchholz steuerte
die sprungstarke Rückraumschützin vier Treffer bei. „Ich finde von
Woche zu Woche besser rein. Es freut mich, dass ich zuletzt so ein
gutes Spiel zeigen konnte und möchte das auch in den nächsten
Partien.“ In Harrislee wolle man sein Spiel durchziehen, ohne den
Gegner zu unterschätzen. „Das wird unangenehm dort, aber wenn unsere
Abwehr so gut steht wie in Rosengarten, sind die Aussichten auf zwei
Punkte nicht ganz so schlecht. Der Sieg zum Abschluss des Jahres hat
uns viel Selbstvertrauen zurückgegeben, das wollen wir mitnehmen in
das nächste Topspiel und dieses für uns entscheiden.“
Harrislee punktet sowohl auswärts als auch in eigener Halle.
Vergangene Saison gehörten die Nordfrauen neben Frisch Auf und
Solingen zu den drei Teams, die beim späteren Meister Waiblingen
gewinnen konnten. In dieser Runde gelang dem Erstligisten aus der
Spielzeit 1991/1992 bereits ein Heimerfolg gegen die Berliner
Füchse. Die TG Nürtingen wurde sogar mit 32:21 aus der heimischen
und 800 Zuschauern Platz bietenden Holmberghalle gefegt. Der Kader
hat sich zur Vorsaison nicht groß verändert. Drei Akteurinnen wurden
von Zweitliga-Absteiger MTV Heide geholt, darunter eine neue
Torhüterin für die nach Oldenburg gewechselte Sophie Fasold. Madita
Jeß stellt wie seither die erfolgreichste Werferin.
„Wir wollen an den klasse Auftritt in Buchholz anknüpfen und
versuchen, diese Konstanz in unsere weiteren Leistungen zu bringen.
Die Mannschaft hat dort ihr bestes Spiel gezeigt, ist sicher,
strukturiert und ruhig aufgetreten“, sagt Birute Schaich, die nach
der klaren Führung allerdings kurzzeitig das Spiel in Solingen in
Erinnerung hatte, als die Göppingerinnen ähnlich hoch führten und
sich am Ende mit einem Remis begnügen mussten. „Aber nach dem
Wechsel hat das Team da weitergemacht, wo es vor der Pause aufgehört
hat. Wenn wir so auftreten, wird es für jeden schwer, uns zu
schlagen.“ Allerdings weiß die Sportliche Leiterin auch, dass man
sich in jeder Partie neu beweisen und auf einen anderen Gegner
einstellen oder wie jetzt im Fall Leonie Patorra (siehe Extra-
Bericht) mit einer weiteren verletzten Spielerin klarkommen muss.
„Wir haben unseren Kader hierfür extra breit aufgestellt, aber jeder
Ausfall tut natürlich weh.“ Immerhin ist nach Klara Schlegel, die
beim jüngsten 32:21 in Buchholz ihren ersten Saisontreffer
verbuchte, in Harrislee Paulina Uscinowicz wieder mit dabei.