Die weiteste Anfahrt der Saison

7.1.2023
Kategorie
Bundesliga

An diesem Samstag um 18.30 Uhr steht für die FRISCH AUF Frauen beim

punktgleichen TSV Nord Harrislee das nächste Spitzenspiel an

Zum Auftakt in das neue Jahr wartet auf die Göppinger Zweitliga-

Handballerinnen an diesem Samstag (18.30 Uhr, sportdeutschland.tv)

gleich der nächste Brocken: Das Team von Trainer Nico Kiener

gastiert beim punktgleichen TSV Nord Harrislee und hat die weiteste

Anreise der ganzen Saison vor sich, die bereits am Dreikönigstag

angetreten wurde. Obwohl bis nach Schleswig-Holstein an die Grenze

zu Dänemark mehr als 800 Kilometer zu bewältigen sind, ist dem

Tabellendritten auch beim Fünften die Unterstützung einiger Anhänger

sicher, die den Feiertag nutzen, um in der Nähe von Flensburg ein

verlängertes Wochenende zu verbringen.

Am Vortag zu einem Spiel anzureisen, das musste Stephanie Elies

seither nicht. Mit Drittligist Kappelwindeck/Steinbach war die

Rückraumspielerin schneller am Ziel. Sie hat aber kein Problem

damit, lange im Bus zu sitzen. „Ich finde Busfahren an sich nicht so

schlimm. Es ist zwar schon eine weite Strecke, aber ich kann immer

und überall schlafen, dann geht die Zeit auch ganz gut rum“, erzählt

Stephanie Elies schmunzelnd. Nach ihrer überstandenen Verletzung an

der Kniescheibe befindet sich die Studentin auf dem Weg zu ihrer

alten Form. Beim Auswärtserfolg vor Weihnachten in Buchholz steuerte

die sprungstarke Rückraumschützin vier Treffer bei. „Ich finde von

Woche zu Woche besser rein. Es freut mich, dass ich zuletzt so ein

gutes Spiel zeigen konnte und möchte das auch in den nächsten

Partien.“ In Harrislee wolle man sein Spiel durchziehen, ohne den

Gegner zu unterschätzen. „Das wird unangenehm dort, aber wenn unsere

Abwehr so gut steht wie in Rosengarten, sind die Aussichten auf zwei

Punkte nicht ganz so schlecht. Der Sieg zum Abschluss des Jahres hat

uns viel Selbstvertrauen zurückgegeben, das wollen wir mitnehmen in

das nächste Topspiel und dieses für uns entscheiden.“

Harrislee punktet sowohl auswärts als auch in eigener Halle.

Vergangene Saison gehörten die Nordfrauen neben Frisch Auf und

Solingen zu den drei Teams, die beim späteren Meister Waiblingen

gewinnen konnten. In dieser Runde gelang dem Erstligisten aus der

Spielzeit 1991/1992 bereits ein Heimerfolg gegen die Berliner

Füchse. Die TG Nürtingen wurde sogar mit 32:21 aus der heimischen

und 800 Zuschauern Platz bietenden Holmberghalle gefegt. Der Kader

hat sich zur Vorsaison nicht groß verändert. Drei Akteurinnen wurden

von Zweitliga-Absteiger MTV Heide geholt, darunter eine neue

Torhüterin für die nach Oldenburg gewechselte Sophie Fasold. Madita

Jeß stellt wie seither die erfolgreichste Werferin.

„Wir wollen an den klasse Auftritt in Buchholz anknüpfen und

versuchen, diese Konstanz in unsere weiteren Leistungen zu bringen.

Die Mannschaft hat dort ihr bestes Spiel gezeigt, ist sicher,

strukturiert und ruhig aufgetreten“, sagt Birute Schaich, die nach

der klaren Führung allerdings kurzzeitig das Spiel in Solingen in

Erinnerung hatte, als die Göppingerinnen ähnlich hoch führten und

sich am Ende mit einem Remis begnügen mussten. „Aber nach dem

Wechsel hat das Team da weitergemacht, wo es vor der Pause aufgehört

hat. Wenn wir so auftreten, wird es für jeden schwer, uns zu

schlagen.“ Allerdings weiß die Sportliche Leiterin auch, dass man

sich in jeder Partie neu beweisen und auf einen anderen Gegner

einstellen oder wie jetzt im Fall Leonie Patorra (siehe Extra-

Bericht) mit einer weiteren verletzten Spielerin klarkommen muss.

„Wir haben unseren Kader hierfür extra breit aufgestellt, aber jeder

Ausfall tut natürlich weh.“ Immerhin ist nach Klara Schlegel, die

beim jüngsten 32:21 in Buchholz ihren ersten Saisontreffer

verbuchte, in Harrislee Paulina Uscinowicz wieder mit dabei.