Die Handball-EM der Frauen und die aktuelle Regelung zum Equal Pay

10.11.2022
Kategorie
Bundesliga

Am 4. November 2022 ist die 15. Handball-Europameisterschaftder Frauen gestartet. Geplant ist das Finale am 20. November 2022. Erstmals inder Geschichte wird das Turnier in drei Ländern ausgetragen, Nordmazedonien,Slowenien und Montenegro. Veranstaltet wird das Event von der EuropäischenHandballföderation.

Für die Fans ein großer Moment und die Chance, endlichwieder auf ihre Favoriten zu setzen. Wettanbieter mit deutscher Lizenz haben dasThema Sportwetten endlich sicherer gemacht und so lässt sich der Nervenkitzelnoch mal erhöhen.

Spannend wird es aber auch so, denn die Handball-Frauen sindfür ihr Talent bekannt – und das soll auch belohnt werden. Diese WM steht ganzim Zeichen des “Equal Pay”-Gedankens. Was steckt dahinter?

Frauensport im Fokus – der DHB hebt die Prämien an

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat bereits im Fußball eine Gleichstellung bei der Bezahlung von Frauen und Männern gefordert. Tatsächlich ist das Thema heute relevanterdenn je, denn weibliche Mannschaften leisten nicht weniger als Herrenteams. DerDeutsche Handballbund hält nichts vom Fordern, sondern setzt lieber gleich um.So wurden für die kommende EM 250.000 Euro Prämie ausgelobt für denTitelgewinn. Damit werden die gleichen Chancen möglich gemacht, wie bei derHerren-EM im Handball.

Der Präsident des Deutschen Handballbundes bezieht hierzu klar Stellung. Die Frauen des Bundes haben ebenso Anerkennung verdient wie die Männer. Als gesellschaftspolitisches Zeichen sei es wichtig, eine solche Regelung ins Leben zu rufen. Auch wenn damit noch kein Equal Pay erreicht wird, ist es auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Das sehen auch Alina Grijseels und Emily Bölk, die beiden Kapitäninnen des DHB so. Sie sind erfreut über die Wertschätzung des Frauensports.

Ein Stück Göppingen bei der EM – Jasmina Rebmann-Jankovic im Trainerteam der Niederländerinnen

Für die Nationalmannschaften ist es immer wieder eine Freude, mit den europäischen Konkurrenten in einen fairen Kampf zu treten. Handball ist nicht nur irgendein Sport, für die meisten Spielerinnen ist es eine Leidenschaft. So auch für unsere frühere Bundesliga-Torhüterin Jasmina Rebmann-Jankovic , die von der Jagd auf die Medaillen nicht genug bekommen kann.

Diesmal steht sie zwar nicht selbst auf dem Platz, unterstützt dafür aber das niederländische Nationalteam von der Trainerbank. Sie ist speziell für das Training der Torwartinnen verantwortlich und begleitet das Weltmeisterteam von 2019 nach Montenegro, Slowenien und Mazedonien. Für Rebmann-Jankovic ist der Umbruch spannend. Sie kennt einen Teil der Spielerinnen noch, viele Torhüterinnen sind aber auch neu dazugekommen.

Sie selbst hatte laut eigener Angaben nicht damit gerechnet,einmal die andere Seite des Rasens zu sehen. Das einzige Manko für diedeutschen Fans: Wem drücken sie nun die Daumen? Den von der beliebtenEx-Bundesliga-Spielerin trainierten Niederländerinnen oder doch dem eigenenTeam? Vielleicht auch einfach beiden, denn letztlich ist jedes Spiel ein Gewinnfür die Fans.

Wie wird die EM 2022 gespielt und was erwartet die Fans?

16 Teams nehmen an der EM teil, aufgeteilt in vier Teams. Esist ein Best-of-Three in der Vorrunde, die Mannschaft mit den wenigsten Punktenscheidet aus. Der Modus erinnert ein wenig an die WMs und EMs im Fußball,unterscheidet sich aber in einem wichtigen Punkt. Nur die ersten und zweitenPlätze der Hauptrunden können um die Medaillen spielen. Die Drittplatziertenwerden in einer gesonderten Runde um den 5. Platz spielen. Die Gruppen sind zuBeginn der EM wie folgt eingeteilt:

●       Gruppe A: Norwegen (Titelverteidigung), Kroatien, Schweiz, Ungarn –gespielt wird in Ljubljana.

●       Gruppe B: Schweden, Serbien, Dänemark, Slowenien – gespielt wird inCelje.

●       Gruppe C: Niederlande, Frankreich, Nordmazedonien, Rumänien – gespieltwird in Skopje.

●       Gruppe D: Montenegro, Deutschland, Polen, Spanien – gespielt wird inPodgorica.

Bis einschließlich 9. November wurden die Gruppenspieleausgetragen. Nur die Top-Teams können sich für die Hauptrunde qualifizieren,die zwischen dem 10. und 16. November stattfindet. Weiter geht es dann am 18.November um 17:45 Uhr mit dem erten und um 20:30 Uhr mit dem zweitenHalbfinale. Das Spiel um Platz 3 ist für den 20. November um 14:45 Uhr geplant,das Finale soll am selben Tag um 17:30 Uhr stattfinden.

Der Favoritencheck: Wer könnte die EM im Handball gewinnen?

Der Kader der norwegischen Nationalmannschaft hält einigeTop-Namen bereit. So ist es nicht verwunderlich, dass die Norwegerinnen auchals heißeste Anwärterinnen für den Sieg gelten. Schon achtmal wurde ihnen dasGlück zuteil und sie gehen als Titelverteidigerinnen ins Turnier. Doch dieKonkurrenz schläft nicht, denn auch Frankreich ist stark aufgestellt. Nicht zuvergessen ist Dänemark, die Mannschaft hat bei der letzten WM den dritten Platzgeholt und Leistungsstärke gezeigt.

Ausgeschlossen vom Turnier wurde Russlands Mannschaft. Siehatten bei den Olympischen Spielen in Peking den 2. Platz belegt und damitgezeigt, dass sie auch zu den Top-Favoritinnen gehören.

Und die Deutschen? Es ist 15 Jahre her, dass die deutscheNationalmannschaft zuletzt eine Medaille mitnehmen konnte. Bronze war es 2007,danach waren die Erfolge vorbei. Emily Bölk (Co-Kapitänin) gibt sich abersiegessicher. Sie träumt davon, mit ihrer Mannschaft ins Halbfinale zu kommen.Von dort kann dann alles passieren. Drücken wir ihnen die Daumen, denn als Teamfunktionieren die Frauen sehr gut.

Keine TV-Übertragung – die Handball-WM gibt es nur im Netz

Gemütlich vor dem Fernseher sitzen und dabei die eigenenMädels anfeuern? Leider immer noch nicht möglich, denn die Handball-EM derFrauen wird nicht im öffentlichen Fernsehen übertragen. Darauf verzichtenmüssen Fans aber dennoch nicht, auf Sportdeutschland.tv werden alle Spiele derHandball-EM gezeigt. Darüber hinaus stehen auch Top-Videos als freier Contentzur Verfügung. Da lassen sich die besten Tore und sehenswertesten Szenen wiederund wieder genießen.

Fazit: Ein spannendes Turnier mit mehr Fairness bei der Bezahlung

Es ist ein faires Zeichen für die HandballspielerinnenEuropas, dass sie endlich die gleichen Prämienchancen haben wie die Männer.Ihre Leistungen sind keinen Deut schwächer, wie die Frauen immer wieder unterBeweis stellen. Bleibt abzuwarten, ob sich auch allgemein eine Annäherung beimThema Equal Pay im Handball ermöglichen lässt. Wir werden uns jederzeit dafüreinsetzen und stark machen, denn wir wissen uns und unseren Sport zu schätzen!

Bei der EM freuen sich die Handball-Damen auf den Supportvon ihren Fans und die stehen hinter ihnen. Wenn das Finalwochenende inLjubljana stattfindet, werden wieder Tausende begeisterter Zuschauer vor demRechner sitzen und einem rasanten Kampf stattfinden. Wir hoffen darauf, dassunser Sport eines Tages auch den Sprung in die öffentlichen Fernsehsenderschafft. Verdient wäre es!