Derbysieg festigt Spitzenposition
Die FRISCH AUF Frauen setzen sich beim württembergischen Nachbarn
aus Herrenberg 36:27 (17:14) durch und bleiben auf Rang eins
Buchholz und Leipzig legten vor, die Göppinger Zweitliga-
Handballerinnen zogen am Sonntag nach und verteidigten mit einem
36:27 (17:14)-Erfolg im württembergischen Derby bei der SG H2Ku
Herrenberg ihren ersten Tabellenplatz. „Das war keine einfache
Aufgabe, auswärts in Herrenberg ist es immer unangenehm. Wir hatten
in der ersten Hälfte nach dem guten Beginn eine etwas holprige
Phase, am Ende sind wir aber zu einem souveränen Auswärtssieg
gekommen, bei dem wir gezeigt haben, wie variabel wir aufgestellt
sind, da wir einige Spielerinnen nicht auf ihren eigentlich
angestammten Positionen eingesetzt haben“, konstatierte die
Sportliche Leiterin Birute Schaich. Denn Pascale Wyder
(Rückenbeschwerden) konnte ihrem Team nicht helfen und ab der 35.
Minute auch nicht mehr Britt van der Baan, die nach einer
Angriffsaktion zu Boden ging und aufschrie. „Sie hat sich das Knie
verdreht. Wie schlimm es ist, werden die Untersuchungen zeigen.“
Nicht die einzigen Handicaps, mit denen die Göppingerinnen sich
arrangieren mussten. Marlena Urbanska und Paulina Uscinowicz
erhielten recht früh in der Partie ihre zweite Zwei-Minuten-Strafe.
Während für Urbanska nach 55 Minuten Schluss war, schaffte es
Uscinowicz jedoch über die volle Distanz. Trainer Nico Kiener hatte
sie aus der Gefahrenzone genommen und fast nur noch im Angriff
aufgeboten. Der Neuzugang vom BVB war neben einem beherzten Zupacken
in der Verteidigung in den ersten 30 Minuten an sehr vielen Aktionen
in der Offensive beteiligt. Ob das schnelle Umschalten mit dem Pass
auf Selina Kalmbach zum 6:3 oder der Sprungwurf zum 7:4: Die Polin
zeigte in Herrenberg ihr Potenzial. Aber auch die von der
Siebenmeterlinie weiter fehlerlose Leonie Patorra und Lisa Borutta
entwickelten die von Kiener geforderte Durchschlagskraft im
Rückraum, die auch die für Wyder auf Rückraummitte unterstützende
Sarah Irmler bewies.
Trotz einer sechsminütigen Ladehemmung nahmen die Göppingerinnen
einen 17:14-Vorsprung mit in die Kabine. Nachdem sich die „Kuties“
nach einem 4:7-Rückstand (10.) erstmals beim 9:8 (14.) und letztmals
beim 13:12 (24.) in Führung werfen konnten, zeigte die von Kiener
veranlasste und von Luisa Scherer vollzogene kurze Deckung gegen Lea
Neubrander Wirkung. Herrenberg geriet außer Tritt und musste wenig
später noch eine Zwei-Minuten-Strafe verkraften, nachdem Uscinowicz
beim Wurf angegangen worden war. Die 23-Jährige hatte den Ball aber
trotzdem zum 14:13 aus Göppinger Sicht im Tor untergebracht.
Die FRISCH AUF Frauen kamen hellwach aus der Pause und erhöhten nach
Treffern von Van der Baan und Patorra auf 19:14, aber Herrenberg
stellte die Gegenwehr deshalb nicht ein. Doch war auf Oliwia
Kaminska im Tor bei ihrem ersten längeren Einsatz in dieser Saison
Verlass und so spätestens nach dem 4:0-Lauf zum 30:21 (50.) eine
Vorentscheidung zu Gunsten der Kiener-Truppe gefallen. „Jetzt
trainieren wir noch bis Donnerstag und dann können die Mädels ihre
drei freien Tage genießen“, so Schaich.
So spielten sie:
SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Weiss; Schoeneberg (4/1), Bühler
(2), Graebling (1), Bessert (1), Slawitsch (1), Neubrander (5),
Beddies (5), Luber (1), Kreibich (1), Grießer (1), Klobucar (5/3)
FRISCH AUF Frauen: Bocka, Kaminska; van der Baan (2), De Bellis (2),
Borutta (6), Irmler (5/1), Kalmbach (4), Patorra (6/2), Scherer (2),
Urbanska (3), Uscinowicz (5), Wolf (1)
Schiedsrichter: Felix Mayer/Markus Hehn (Pfullingen)
Zeitstrafen: 2:12-Minuten
Zuschauer: 475.