Die FRISCH AUF Frauen mussten die lange Heimfahrt aus Hamburg einmal mehr ohne Punkte antreten. Seit 14 Jahren konnten sie beim Buxtehuder SV nicht mehr gewinnen. Das sollte sich auch am Samstag im letzten Spiel der Vorrunde nicht ändern. Die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen mussten sich in einem weitgehend zerfahrenen und vom Kampf geprägten Spiel mit 20:23 (9:12) geschlagen geben. Damit verlängert sich die Wartezeit auf einen Sieg bei den Nordlichtern um mindestens eine weitere Saison. „Es war sicher eines unserer schlechtesten Spiele in dieser Saison“, konstatierte Göppingens Trainer Aleksandar Knezevic nach den 60 Minuten vor 1030 Zuschauern in der Sporthalle im Schulzentrum Nord. „Wir hatten in der ersten Hälfte die Möglichkeit, nach unserem frühen Rückstand auf ein Tor zu verkürzen, was uns dann nach dem Seitenwechsel gelungen ist. Die zweite Hälfte war zwar besser, aber nicht gut genug, um etwas Zählbares mitzunehmen. Das Tempospiel von Buxtehude hat uns zu viele Probleme bereitet.“
Die Göppingerinnen spielten zu Beginn zwar einige Male gefällig und kamen aus eigentlich guter Position zum Abschluss, konnten ihre Möglichkeiten aber nicht verwerten. Dies sorgte für einen schnellen Rückstand, obwohl sich Buxtehude ebenfalls mehrere Fehlwürfe leistete. Erst nach knapp acht Minuten sorgte Michaela Hrbkova, die alle sieben Siebenmeter sicher verwandelte und mit insgesamt neun Treffern beste Göppinger Werferin war, vom Punkt aus für das erste Göppinger Tor. Der erste erfolgreiche Abschluss aus dem Spiel heraus gelang Romy Morf-Bachmann in der 15. Minute zum 2:6. Die Gastgeberinnen zehrten bis in die zweite Hälfte hinein von ihrem in der Anfangsphase erarbeiteten Vorsprung, zu dem die nach einer Schulterverletzung zurückgekehrte Annika Lott maßgeblich beitrug. Sie zeichnete für vier der ersten sieben Treffer verantwortlich.
Nach der von Knezevic genommenen ersten Auszeit lief es für die FRISCH AUF Frauen etwas besser. Mit einem Strafwurftor von Hrbkova und den ersten Erfolgserlebnissen von Petra Adamkova und Anja Brugger kamen sie auf 5:7 heran. Zweistellig wurden die Göppingerinnen jedoch bis zur Halbzeitpause nicht mehr. Das lag auch an Buxtehudes Torfrau Lea Rühter, die wie Jasmina Jankovic im Tor der Grün-Weißen einige starke Paraden zeigte. So wehrte Jankovic in den ersten 30 Minuten unter anderem einen Gegenstoß von Lone Fischer bravourös ab. Buxtehudes Coach Dirk Leun sah Rühter neben einer noch stärkeren Defensive als der von Frisch Auf als Schlüssel zum Heimsieg. „Wir haben zwar gerade in der ersten Hälfte etliche Chancen vergeben und es versäumt, unseren Vorsprung weiter auszubauen, haben aber diszipliniert weitergespielt und den Kopf stets oben behalten, als es noch einmal eng zu werden drohte.“
Denn zehn Minuten nach dem Wechsel schien es so, als könnten die Göppingerinnen die Partie vielleicht noch zu ihren Gunsten drehen. Doch mehr als den 14:15-Anschlusstreffer (41.) ließ Buxtehude an diesem Nachmittag nicht zu und verschaffte sich danach wieder etwas mehr Luft und brachte drei Tore Differenz zwischen sich und die FRISCH AUF Frauen. Als Rühter zweimal toll hielt und Lynn Schneider zum 21:17 (56.) einnetzte, war die Begegnung entschieden und Leun „sehr erleichtert“ über die zwei Punkte. „Das Mittelfeld der Liga liegt so dicht beisammen, da hängt sehr viel von der Tagesform ab.“
Und diese war bei seinem Team am Samstag eben etwas besser als die der Göppinger Handballdamen.
So spielten sie:
Buxtehuder SV: Rühter, Filter; Luschnat, Fischer (5), Düvel (3), Haurum, Dölle (2), Scherer, Schirmer (2), Antl, Lott (6), Schneider (4/1), Golla (1), Prior.
FRISCH AUF Frauen: Jankovic, Zec; Brugger (1), Blanke (1), Hrbkova (9/7), Petrinja, Schindler, Morf-Bachmann (2), Adamkova (5), Krhlikar, Guberinic (1), Welter (1).
Schiedsrichter: Steven Heine/Sascha Standke (Wendeburg/Göttingen).
Zeitstrafen: 6:4-Minuten.
Zuschauer: 1030.